Holzhausen - Im "Ligen-Check" 2018/19 stellen wir heute den TSV 08 Holzhausen vor. Die Mannschaft spielt in der Fußball-Kreisliga B3 und belegt nach der Hinrunde den vierten Rang. Als Übungsleiter ist Christian Voigt tätig.

Der gebürtige Berliner ist ja spezialisiert auf schwierige Fälle. Aber in Holzhausen dürfte der gelernte Torhüter vor einer seiner herausfordernden Aufgaben gestanden haben und noch stehen.

Der TSV hat vorigen Sommer nach dem deprimierenden Abstieg aus der Kreisliga A2 einen Schnitt gemacht, hat sich von allen "Störenfrieden" getrennt und damit auch ohne zu Zögern eine sportliche Schwächung in Kauf genommen.

Zu finden war ein Trainer, der die Fähigkeiten mitbringt, aus fast Nichts etwas aufzubauen, um mit der Zeit wieder an alte Erfolge anknüpfen zu können. Und da kamen die Verantwortlichen des TSV, allen voran der 1. Vorsitzende Christoph Felber, auf eben Christian Voigt, der bei seinen Stationen in Singlis, Obermelsungen und BoSiFreu bewiesen hat, dass er ein akribischer Arbeiter mit guten Beziehungen ist.

Als Erstes stand die Aufgabe an, wieder zwei Mannschaften in den Wettbewerb zu schicken. Die ist den Kreisstädtern schon mal gelungen. Und dann galt es, aus dem vorhandenen Material eine konkurrenzfähige Erste aufzubauen. Und auch, wenn noch nicht alles Gold ist, was glänzt bei den 08ern, so darf festgehalten werden, dass 18 Punkte aus zehn Spielen und Rang vier deutlich über dem Strich liegen.

Man hätte sich sicher das ein- oder andere Gegentor sparen können, aber dafür konnte die Offensive überzeugen. So erzielte Matthias Michel bereits neun Tore und liegt damit auf Platz drei der Torjägerliste.

Wie Übungsleiter Voigt die Hinserie bewertet, verriet er uns in folgendem Interview:


HS24: Sind Sie mit dem bisherigen Saisonverlauf zufrieden?

Voigt: Wir stehen aktuell gut da. Ich denke, mit einem etwas breiteren Kader hätten wir einige Punkte mehr holen können. Aber ich bin zufrieden mit dem IST-Zustand.


HS24: Was war in der Hinserie positiv bei Ihrer Mannschaft und was hat Ihnen weniger gefallen?

Voigt: Ich habe die Mannschaft nach einem Abstiegsjahr übernommen. Der Verein musste viel Überzeugungsarbeit im Vorfeld der Saison leisten, um eine Mannschaft auf den Rasen zu bringen, das ist überragend gelungen und am Ende waren es sogar zwei Teams.

Die Spieler mit auf einen Weg der Konstanz und Disziplin zu nehmen, ist nicht schwierig. Der Zusammenhalt stimmt und der schwierige Weg des letzten Jahres hat die gebliebenen Jungs zusammengeschweißt. Um sie herum ist ein gutes Team gewachsen. Allerdings müssen wir im Umschaltspiel besser werden.


HS24: Wer wird Meister und wo landet Ihr Verein?

Voigt: Gegen Englis waren wir nur teilweise ebenbürtig und nachher fast chancenlos. Das Kaufmann-Team wird dem Weg nach oben gehen. Wir sind mit einem Platz unter den Top-Vier sehr zufrieden.


HS24: Haben Sie bereits Ihren Vertrag verlängert?

Voigt: Noch nicht. Der Verein hat Bereitschaft signalisiert. Ich möchte die Vorbereitung abwarten.


HS24: Wie sehen Sie die Entwicklung im Amateurfußball? Werden noch mehr Vereine „sterben“?

Voigt: Mir sind in der Region zu viele Vereine negativ. Alle beschweren sich zu Recht über den schlechten Trend bei den zu Verfügung stehenden Spielern. Allerdings machen es sich viele Vereine auch zu leicht. Heute muss man sich eben auch Mühe geben und um Spieler auf allen Kanälen werben, was selten etwas mit Geld zu tun hat. Ein klares Konzept wie man Spielern ein tolles Umfeld bietet, fehlt häufig.

Ich finde, wir sollten nicht meckern, dass alles schlecht ist, wenn wir sicher sind, dass alle im Verein und Umfeld alles gegeben haben. Es gibt einfach zu viele Beispiele, dass es funktionieren kann. Man kann nur nach Obermelsungen, Frielendorf oder eben nach Holzhausen schauen. Dort wird im Umfeld alles gegeben. Alle können ja mal versuchen von dort Spieler zu verpflichten, es ist unglaublich schwer. Es geht eben auch auf anderen Wegen, wenn man möchte.


Hessensport24 bedankt sich für das Interview und wünscht dem TSV alles Gute für die Restrunde 2018/19!