Ascherode - Im "Ligen-Check" 2019/20 stellen wir heute den SV Ascherode vor. Die Mannschaft spielt in der Fußball-Kreisliga B3 und belegt nach der Hinrunde den siebten Rang. Als Übungsleiter ist Dennis Hempeler tätig.

Die Schwälmer hatten keinen optimalen Start in die Saison. Von den ersten vier Spielen konnte man lediglich eins siegreich gestalten. In den meisten Partien war Ascherode jedoch nicht weit von einem Sieg entfernt, so verlor man drei Mal mit nur einem Tor Unterschied, und das gegen Gegner, die man von der Papierform her eigentlich bezwingen könnte.

Die Heim- und Auswärtsbilanz ist absolut identisch. Gut sind die nur 22 Gegentore. Dafür hapert es etwas mit dem Tore schießen. 27 Buden sind einfach zu wenig, um weiter vorne angreifen zu können. Zu allem Überfluss bekommt der SV noch zwei Punkte wegen fehlender Schiedsrichter abgezogen.

Wie Trainer Hempeler, der die C-Lizenz besitzt und zurzeit in Grünberg die B-Lizenz absolviert, die Vorrunde bewertet, verriet er uns in folgendem Interview:


Hallo Herr Hempeler, die vergangene Saison schloss Ihr Team mit einer positiven Bilanz ab. Aktuell stehen mehr Niederlagen als Siege zu Buche. Können Sie mit der Vorrunde zufrieden sein?

Hempeler: Aktuell bin ich natürlich nicht zufrieden, wie die Saison läuft. Wir haben uns da auch mehr versprochen. Wir haben nicht von Aufstieg geredet, aber als Fußballer ist es immer das Ziel, so gut wie möglich abzuschließen. Von daher haben wir für die Rückrunde noch einiges aufzuholen.


Was hat Ihr Team gutgemacht und wo muss es sich noch verbessern?

Hempeler: Wir haben das, was wir im Training einstudierten, im Spiel ganz gut umgesetzt. Vor allem in der Offensive, wobei uns nach vorne oft noch der letzte Wille fehlt, unbedingt ein Tor zu erzielen. Negativ ist, dass wir immer noch zu viele einfache Fehler im Spiel machen, die der Gegner meist gnadenlos ausnutzt.

Was mir gar nicht gefällt, ist die Einstellung, die der ein- oder andere Spieler an den Tag legt, zum Beispiel was die Vorbereitung zum Spiel anbelangt. Auch wenn wir B-Liga sind, kann ich hier ein besseres Verhalten erwarten. Eventuell kommen auch noch Konsequenzen, um mehr Zug rein zubringen.


Welche Platzierung ist am Ende möglich?

Hempeler: Bis auf die ersten zwei Plätze ist noch alles möglich. Borken und Guxhagen werden das unter sich ausmachen. Unser Ziel ist es, so viele Punkte wie möglich einzufahren. Wir wollen guten Fußball zeigen, aber dabei den Sieg nicht aus den Augen verlieren. Ein Platz unter den ersten Fünf wäre wünschenswert.


Ist die A-Klasse ein realistisches Ziel für die nähere Zukunft oder müssen sich die Fans in Ascherode weiter mit B-Liga-Fußball zufrieden geben?

Hempeler: Nach zwei Jahren kann ich sagen, dass sowohl in der Mannschaft als auch im Verein unglaublich viel Potenzial steckt. Man darf ja nicht vergessen, dass in Ascherode kein Geld gezahlt wird. Wenn das Team so zusammen bleibt, und nach der Saison jemand kommt, der da drauf aufbaut, was wir in den letzten zwei Jahren erarbeitet haben, und die Jungs voll mitziehen, dann ist ein Aufstieg nicht unrealistisch. Aber durch eine mögliche Ligareform, die Mannschaften aus höheren Klassen nach unten spült, wird das Unterfangen sicher nicht einfacher werden.


Bleiben Sie über das Saisonende hinaus Trainer beim SV?

Hempeler: Nein, ich werde nicht über das Saisonende hinaus Trainer in Ascherode bleiben. Es hat mir die anderthalb Jahre sehr viel Spaß hier gemacht, ich konnte Erfahrungen sammeln, mit den Jungs Dinge ausprobieren, aber jetzt möchte ich gerne den nächsten Schritt machen und ein- oder zwei Klassen höher arbeiten.


Die Ligareform ist derzeit in aller Munde. Wie ist Ihre Meinung dazu?

Hempeler: Ich halte die Ligareform für zwingend notwendig. Es ist schon schwer, die Spieler bei Laune zu halten, wenn man so wenige Spiele hat. Wir sind in der B3 gerade mal elf Mannschaften, in der B5 sogar nur neun. Eine eingleisige A-Liga hebt das Niveau auch in der B-Klasse an. Es gibt für einen Fußballer nichts besseres, als regelmäßig zu spielen. Das wäre durch eine Reform gewährleistet. Ich hoffe aber auch, dass es zukünftig in der B-Klasse weniger bis gar keine Vereine gibt, die mit Geld versuchen, aufzusteigen. Die sportliche Leistung soll im Vordergrund stehen.