Schwalm-Eder - Gut ein Drittel der Saison in der Fußball-Kreisliga B3 ist absolviert. Zeit, ein kleines Zwischenfazit zu ziehen. Wer hat bislang überzeugt, wer enttäuscht, was ist bis zur Winterpause noch möglich. Dies versuchen wir, in den nächsten Zeilen zu beleuchten. Auch die Trainer kommen zu Wort.

Nachdem im Vorjahr die SG Geismar/Züschen und der SC Rhünda die Liga beherrschten und am Ende souverän aufstiegen, stellt sich die Situation heuer etwas anders dar. Die ersten sechs des Klassements trennt gerade ein Mal sechs Punkte. Ein hoher Titelfavorit wie im Vorjahr gibt es 2018/19 nicht.

Die drei A-Liga-Absteiger FSG BoSiFreu, TSV 08 Holzhausen und TuSpo Guxhagen sind mehr oder weniger gezwungen, einen Neuanfang mit neuem Personal zu machen und benötigen dafür noch Zeit. Es könnte also die Stunde für die schlagen, die in den letzten Jahren immer auf den Rängen drei bis sechs landeten.

So wie die SG Englis/K./A. oder der TSV Remsfeld. Beide haben noch kein Spiel verloren. Aber auch die SG Landsburg hat mittlerweile wieder eine schlagkräftige Truppe beisammen. Und mitten in der Schwalm kommt der SV Ascherode mehr und mehr empor. Die Blau-Weißen haben in den vergangenen Jahren den Verein neu aufgestellt, im Sommer mit Dennis Hempeler einen neuen vielversprechenden Spielertrainer verpflichtet und in sieben Partien schon elf Zähler eingesammelt.

Als enttäuschend darf man sicher den letzten Platz der SG Immichenhain/Ottrau/Schrecksbach II bezeichnen. Dies alleine auf die neue Spielgemeinschaft zu schieben, würde dem Ganzen nicht gerecht werden. Das Personal ist vorhanden, um besser dazustehen.

Personal könnte indes die SG Kehrenbach/Günsterode gut gebrauchen. Deren Zweite trat erst ein Mal an, musste bereits sechs Begegnungen wegen Spielermangel absagen. Steht hier die nächste Fusion mit einem anderen Verein bevor?

Was die Trainer der B3 über das erste Saisondrittel sagen, lesen Sie hier:


Dennis Hempeler (SV Ascherode): "Im Großen und Ganzen bin ich zufrieden. Man muss aber auch erkennen, dass wir uns in vielen Spielen zu schnell von unserer Linie haben abbringen lassen. Wir vergaßen dann das spielerische Element und versuchten es mit langen Bällen. Immer wenn wir "Fußball spielten" und eine geschlossene Mannschaftsleistung zeigen, wie letzten Sonntag gegen Landsburg oder gegen Borken, hat man gesehen, dass wir mit jedem Gegner mithalten können. Das Potenzial ist vorhanden, die Chancenverwertung könnte jedoch besser sein. Positiv ist die Trainingsbeteiligung bei Erster und Zweiter Mannschaft. Allgemein bin ich auch mit der Leistung der Reserve sehr zufrieden. Mit dem Schwung vom Landsburg-Spiel wollen wir die letzten drei Partien vor der Winterpause siegreich gestalten, mit beiden Teams wohlgemerkt."


Simon Schmidt (SG Immichenhain/Ottrau/Schrecksbach II): "Mit dem bisherigen Saisonverlauf bin ich angesichts der Punktausbeute natürlich nicht zufrieden. Bis dato sind wir über vereinzelte gute Spielphasen noch nicht hinausgekommen. Mäßige Defensivarbeit des gesamten Teams sowie mangelnde Chancenverwertung haben mehr Punkte leider verhindert. Es bleibt festzuhalten, dass wir gegen alle Gegner (außer Englis) mithalten konnten, es aber in den entscheidenden Momenten nicht gut gelöst haben.

Ein Grund hierfür sind natürlich ständige Personalwechsel (Abgabe von wichtigen Spielern an die ersten Mannschaften), Verletzungen (hier besonders Dennis Möller), aber auch teilweise mangelnde Trainingsbeteiligung. Ausnehmen möchte ich hierbei unsere A-Jugendlichen, die hervorragend trainieren und ihre Sache gut machen.

Positiv ist der Zusammenhalt der Mannschaft, die Rückendeckung der Stammvereine sowie die gute Integration der neuen Spieler.

Erwartungen bis zur Winterpause: Schnell noch ein paar Punkte sammeln und unsere Spielidee umsetzen. Hoffnung: Bessere personelle Situation, was aber eher unrealistisch ist."


Sven Pfefferkorn (FSG BoSiFreu): "Die bisherigen Spiele waren durchwachsen. Wir hatten gute Spiele und auch zwei Partien, wo wir als Team enttäuscht haben. In der B3 ist die obere Leistungsdichte extrem dünn, und wenn man nicht zu 100% an seine Leistungsgrenze geht, hat man Sven Pfefferkorn (Foto: Heinz Trollhagen).es schwer, die Spiele für sich zu entscheiden.

Die Trainingsbeteiligung der Mannschaft ist super, genauso das Umfeld, die Betreuung und der Vorstand, zudem können wir zwei tolle Teams stellen, auch die Spieler im erweiterten Kader ziehen super mit und der Erfolg der zweiten Mannschaft kann sich sehen lassen.

Man merkt, dass der Misserfolg der letzten Jahre im Kopf verankert ist und unsere Neuverpflichtungen nicht im Wettkampf standen, aber wir möchten die Zeit bis zum Winter nutzen und uns in der Rückserie steigern.

Erwartungen bis zum Winter: Wir möchten in den letzten drei Spielen alles raushauen. Ich würde mich freuen, wenn wir uns selbst belohnen und möglichst viele Punkte holen, aber das wird nur funktionieren, wenn wir als Team funktionieren, einige Spieler sollten den Schwerpunkt verlagern, um Erfolge erleben zu dürfen."

Dennis Kaufmann (Foto: Heinz Trollhagen).
Dennis Kaufmann (SG Englis/K./A.): "Die Saison ist bei uns bis jetzt positiv verlaufen, ich bin sehr zufrieden. Ich hoffe, dass wir bis zur Winterpause weiter so konzentriert arbeiten und natürlich oben dran bleiben. Und natürlich, dass sich keiner verletzt. Positiv ist auch zu bewerten, dass die Neuzugänge uns sehr weiterhelfen. Zum Beispiel Dennis Jendritza oder Kapitän Julian Wiegand, die der Mannschaft auch die nötigen Impulse geben."


Boris Freund (TSV Remsfeld): „Es hat ein kleiner Umbruch in Remsfeld stattgefunden. Durch unsere Neuzugänge haben wir an Stabilität gewonnen. Wir haben den Fußball nicht neu erfunden, aber ich habe versucht, den Fußball den Spielern zu vereinfachen, kleine Fehler aufzuweisen und abzustellen. Bisher sind wir mit dem Saisonverlauf zufrieden. Es ist in meinen Augen die stärkste B-Liga seit Jahren und ich finde es klasse, wie meine Mannschaft die Vorgaben umsetzt. Umso mehr freut es mich, dass sich unser Verein im Augenblick auf Platz zwei befindet. Andere Teams sind finanziell klar im Vorteil und auch auf der Position des Trainers. Sie werden von erfahrenen Coaches geführt. Guxhagen war für mich das schwerste Spiel. Warum sie nicht ganz oben mit dabei sind, verstehe ich nicht.

Die restlichen drei Spiele werden uns noch mal alles, absolut alles, abverlangen. Der Hohe Knüll hat uns am Ende der Saison mit 4:0 nach Hause geschickt und Ascherode ist immer ein Team, was jederzeit jeden schlagen kann. Deren neuer Trainer hat dem Verein einen neuen Willen verpasst. Borken ist eine absolute Wundertüte. Ich glaube, sie laufen ihren Ansprüchen hinterher und haben gedacht, dass sie ohne Probleme wieder aufsteigen. Ich denke, dass der ein oder andere Verein im Winter nachlegen wird, weil sie mit ihrem Team nicht zufrieden sind.“


Christian Voigt (TSV 08 Holzhausen): „Die bisherigen Partien: Die Mannschaft macht das über weite Strecken schon großartig. Wir haben eine breite Palette an Möglichkeiten, um unsere Gegner entsprechend vor Aufgaben zu stellen. Die Jungs sind extrem fokussiert und passen Christian Voigt (Foto: Heinz Hartung)sich jeder Situation sehr gut an, was es uns ermöglicht, in verschiedenen Systemen zu spielen, ohne Abfälle zu haben. Wir sind sehr gut gestartet und ich bin mit dem Verlauf bis hier hin absolut zufrieden. Die Mannschaft hat keinen Druck, und auch, wenn wir das eine oder andere Spiel abgegeben haben, sind alle zur Stelle und arbeiten weiter. Spaß und Disziplin stehen im Mittelpunkt des Umbaus und so haben wir allen Spielern, die nicht in dieses Konzept gepasst haben, die Chance gegeben, sich andere Möglichkeiten zum Kicken zu suchen. Allerdings haben wir eine unbeschreibliche Verletztenserie. Dino Husedzinovic, Eduard Kolmeier und Thomas Keim haben jeweils schwerste Verletzungen erlitten und werden lange fehlen. Auch hier zeigt sich bisher ein guter Zusammenhalt und die anderen Spieler versuchen, die Verluste zu kompensieren.

Die noch offenen Partien: Uns stehen die Partien gegen Englis und Landsburg bevor, wo jeweils der Gegner als absoluter Favorit ins Rennen geht. Hier hängen die Trauben hoch, aber ich denke, wir können viel lernen und wesentliche Punkte für unsere Entwicklung mitnehmen. Auch die Partien gegen Moischeid und Kehrenbach werden brutal schwer, da diese Teams besonders stark über den Zusammenhalt und den Kampf kommen. Wir werden in jeder Partie an unser absolutes Limit gehen müssen. Ziele geben wir keine aus, da wir nur von Spiel zu Spiel arbeiten.“