Gudensberg - Zwei Aufstiege in Folge, das gibt es nicht oft im Amateurfußball. Der FSG Gudensberg ist dies gelungen. Nach der Meisterschaft in der Kreisliga A1 2016/17 folgte vor wenigen Wochen der Titel in der Fußball-Kreisoberliga. Nun spielt man in der Gruppenliga. Ging das vielleicht alles zu schnell oder ist man rund um das Weinbergstadion in Gudensberg bereit für den nächsten Schritt? Wir stellten in unserem Interview mit Trainer André Fröhlich unter anderem diese Frage, warfen aber auch einen Blick zurück auf die vergangene Spielzeit.


HS24: Hallo Herr Fröhlich, zunächst noch einmal herzlichen Glückwunsch zur Meisterschaft! Wie kräftig fiel die Feier aus?

Fröhlich: Vielen Dank! Wir haben in den letzten Wochen selbstverständlich ordentlich gefeiert. Als wir uns die Meisterschaft drei Spieltage vor Schluss sichern konnten, war zunächst mehr Erleichterung als Freude zu spüren. Am gleichen Abend und eine Woche später nach dem letzten Heimspiel gegen Edermünde haben die Jungs, unsere Zuschauer und alle Helfer es dann ziemlich krachen lassen.


HS24: Sie haben die Liga von Beginn an dominiert. Gab es dennoch einen Punkt, an dem Sie gezweifelt haben, ob es reichen würde?

Fröhlich: Bis zur Winterpause hatte die Tabelle für uns keine große Relevanz, wir wollten einfach nur möglichst viele Spiele gewinnen. Nach so einer erfolgreichen Hinrunde und vier Monaten ohne Pflichtspiel wachsen natürlich die eigenen Ziele und die Erwartungshaltung im Umfeld. Aber die Jungs sind einfach fleißig und auf dem Boden geblieben. Obwohl Neukirchen zunächst nicht nachgelassen hat, war ich immer überzeugt, dass wir schwer zu schlagen sind.


HS24: War zu Saisonbeginn überhaupt damit zu rechnen, dass es einen Durchmarsch in die Gruppenliga geben würde?

Fröhlich: Ich denke, dass wir am Anfang der Saison als Aufsteiger berechtigterweise nicht zu den Topfavoriten gezählt wurden. Durch eine gute Vorbereitung und einen sehr guten Saisonstart haben wir aber enorm an Selbstvertrauen gewonnen. Dass wir am Ende mit so deutlichem Vorsprung vor unseren Konkurrenten gelandet sind, ist schon außergewöhnlich, aber gleichzeitig das Ergebnis aus einer hohen Leistungsbereitschaft und einem starken Teamgeist innerhalb des Vereins.


HS24: Sie haben sich bestimmt schon Gedanken gemacht, mit welchem Kader Sie in die Gruppenliga gehen wollen. Wird es Verstärkungen geben oder vertrauen Sie dem Aufstiegsteam?

Fröhlich: „Matze“ Tropmann und ich haben uns schon im Winter mit Mike Reinemann und dem Vorstand darauf geeinigt, dass wir unabhängig vom Ausgang der Saison unserer Philosophie treu bleiben. Daher vertrauen wir sowohl unserer jungen Mannschaft, aus der wir keine Abgänge zu verzeichnen haben, zu 100% als auch unseren talentierten A-Jugend-Spielern. Es ist auch dieses Jahr wieder das Ziel, unseren A-Jugend Spielern die Zeit und die Chance zu geben, sich menschlich wie sportlich bestmöglich zu integrieren.

Außerdem werden sich uns mit Erol Eren und Nils Schnettler zwei Rückkehrer anschließen, die beide schon einige Jahre in Gudensberg gespielt haben. Nils ist vor einem Jahr aus unserer A-Jugend nach Eder/Ems gewechselt und mit Erol, der aus Körle zurückkommt, bin ich selbst schon im Junioren- und Seniorenbereich gemeinsam im Trikot der FSG aufgelaufen. Ich freue mich, dass sie unseren Kader bereichern werden.

Für unsere 2. und 3. Mannschaft haben wir ebenfalls einige Gudensberger Jungs für die FSG wiedergewonnen.

Mit Marcel Wiegand (Trainer 2. Mannschaft) und Jens Siebert (Co-Trainer 1. Mannschaft) ist es dem Verein zudem gelungen, unseren Trainerstab optimal zu erweitern. Dadurch verspreche ich mir, dass sich unser Trainingsniveau sowie die Betreuung und Organisation aller Seniorenmannschaften verbessern. Ich sehe uns dementsprechend gut aufgestellt.


HS24: Wie bewerten Sie die Gruppenliga? Auf was muss sich Ihre Mannschaft einstellen?

Fröhlich: Spannend! Wir werden uns Woche für Woche auf hohem Niveau messen, da ist eine große Vorfreude im Verein zu spüren. Da meine Mannschaft die letzten beiden Jahre mit zwei Aufstiegen extrem erfolgreich war, werden wir diese Saison eventuell auch mit mehr Negativerlebnissen umgehen müssen. Ich denke und hoffe dennoch, dass wir die Klasse auf jeden Fall halten und unsere junge Mannschaft weiterentwickeln können.


HS24: Dann wünschen wir Ihnen eine gute Vorbereitung!

Fröhlich: Vielen Dank!