Kassel - Zum letzten Mal in diesem Jahr hebt sich der Vorhang in der DKB Handball-Bundesliga. In der Kasseler Rothenbach-Halle wartet auf die Besucher am Donnerstag ein echter Leckerbissen: Um 19:00 Uhr wird das Hessenderby der MT Melsungen gegen die HSG Wetzlar angepfiffen. Die Halle ist seit Wochen mit 4.300 Zuschauern restlos ausverkauft. Die MT stellt die Veranstaltung unter das Motto “Offen für Vielfalt” und will damit ein Zeichen für mehr Toleranz setzen.

Der letzte Spieltag der DKB Handball-Bundesliga in diesem Jahr ist zwar zweigeteilt (26. und 27. Dezember), aber danach werden alle Mannschaften mit jeweils19 absolvierten Spielen in die WM-bedingte Pause gehen. Diese Halbzeittabelle lässt also bereits eine realistische Einschätzung des sportlichen Lieblingsvermögens der einzelnen Teams zu. Für die MT wird es darum gehen, im Hessenderby mit der HSG Wetzlar den momentanen sechsten Platz zu behaupten. Ärgster Verfolger ist Frisch Auf Göppingen mit zwei Zählern Abstand. Zwei Punkte sind es für MT bis Platz fünf, der momentan von Berlin gehalten wird.

Ein Derby als letztes Spiel des Jahres und dann noch in ausverkaufter Halle – besser hätten es die heimischen Fans kaum treffen können. Mit der HSG Wetzlar misst sich die MT am Donnerstag bereits zum dritten Mal in dieser Saison – nun aber endlich vor eigenem Publikum. Im Liga-Hinspiel im September siegten die Rot-Weißen 34:26, gut einen Monat später gelang mit einem 28:20-Erfolg im DHB-Pokal der Sprung ins Viertelfinale. Die Losung für dieses dritte Duell aus nordhessischer Sicht ist also klar: “Aller guten Dinge sind 3”!

Der Auftakt zum Jahresendspurt mit drei Begegnungen glückte zwar nicht – die nach wie vor dezimierte MT hatte am 16. Dezember mit 26:28 das Nachsehen beim TBV Lemgo Lippe – doch dann brachte sie mit dem 28:23-Sieg beide Punkte aus Gummersbach mit. Wenn also nun auch noch das finale Match am Donnerstag positiv gestaltet werden sollte, “dann könnten wir trotz unserer vielen Ausfälle noch ein respektables Zwischenfazit ziehen und etwas beruhigter in die Wettkampfpause gehen”, sagt MT-Coach Heiko Grimm.

Bis es aber soweit ist, müssen Lemke & Co. nochmal Vollgas geben. Denn von der HSG Wetzlar ist nicht zu erwarten, dass sie sich hier so einfach ergeben wird. Zwar rangierten die Mittelhessen nach dem 18. Spieltag “nur” auf Tabellenplatz 12, aber wer Meister Flensburg in dessen eigener Halle an den Rand einer Niederlage bringt, kann bedeutend mehr, als es die derzeitige Platzierung vorzugeben scheint. Zudem hat das Wandschneider-Team zuletzt mit dem 23:22-Heimerfolg über den SC DHfK Leipzig weiter Selbstvertrauen getankt

Personell wird sich bei der MT im Hessenderby gegenüber den letzten Spielen nicht viel ändern. Wobei man aufgrund er jüngeren Erfahrungen anfügen muss “hoffentlich”. Denn mehr Verletzten wie die Nordhessen – derzeit fünf Leistungsträger – kann keine Mannschaft gebrauchen. Ein Fragezeichen hinter dem Einsatz von Finn Lemke wird sich wohl erst am Spieltag auflösen. Der Kapitän zog sich im letzten Spiel eine Innenbanddehnung zu. Mannschaftsarzt Dr. Rauch gab die Empfehlung, im Training auf anstrengende Laufeinheiten zu verzichten.

Nach dem Abpfiff des Spiels beginnt aufgrund der Heim-WM eine rund achtwöchige Wettkampfpause. Das erste Match im neuen Jahr steigt für die MT am 10. Februar in Magdeburg. Das erste Heimspiel folgt dann am 17. Februar in Kassel gegen Bietigheim.


Bisherige Ligavergleiche: 27 Spiele, davon 14 Siege MT, 9 Siege HSG, 4 Remis

Die letzten beiden Spiele:

16.10.2018, DHB-Pokal, HSG Wetzlar - MT Melsungen 20:28

13.09.2018, Ligaspiel, HSG Wetzlar - MT Melsungen 26:34

Schiedsrichter: Fabian Baumgart (Neuried) / Sascha Wild (Offenburg); DHB-Aufsicht: Nils Szuka.

Infos zum Gegner: www.hsg-wetzlar.de


Letztes Heimspiel der MT im Zeichen für mehr Toleranz

Für einen Proficlub steht natürlich das sportliche Geschehen stets im Mittelpunkt seiner Arbeit. Das Bundesligateam der MT Melsungen, Aushängeschild der Region, engagiert sich darüber hinaus immer auch für gesellschaftlich relevante Themen. So wie bei der vom Kasseler Öl- und Gasproduzenten Wintershall vor einigen Monaten ins Leben gerufenen Toleranzkampagne “Offen für Vielfalt – Geschlossen gegen Ausgrenzung”. Das Event rund um das Hessenderby wird deshalb ganz im Zeichen dieser Kampagne stehen.

“Dieses Thema ist aktuell von großer gesellschaftlicher Bedeutung. Je mehr Menschen, Unternehmen, Organisationen und Gruppen darauf aufmerksam machen, um so stärker wird dies öffentlich wahrgenommen. Die MT Melsungen ist ein Club mit internationaler Ausrichtung: Das spiegelt sich sowohl in der Besetzung der Mannschaft wider, als auch im Kreis der Sponsoren und natürlich bei den Zuschauer und Fans. Bei uns wird Offenheit, Vielfalt und Toleranz gelebt. Deshalb können wir auch sehr authentisch für dieses Thema einstehen und werben”, erklärt MT-Vorstand Axel Geerken.

Was alles rund um das Heimspiel zu dieser Kampagne vorgesehen ist, verrät MT-Marketingleiterin Christine Höhmann: “Wir stellen einen Standplatz im Foyer zur Verfügung, an dem es von Wintershall als Initiator der Kampagne Informationen aus erster Hand gibt. Dort sind natürlich auch die inzwischen sehr begehrten Türschilder “Offen für Vielfalt / Geschlossen gegen Ausgrenzung” kostenlos erhältlich. Fans können sich vor der großen Motivwand, bedruckt mit unseren Bundesligaspielern fotografieren lassen. Darüber hinaus können auch die Zuschauer gemeinsam auf der Tribüne ein starkes Zeichen setzen, für sie liegen Klatschpappen mit den Kampagnenmotiven bereit. Und ganz besonders freuen wir uns über den Besuch des Wintershall-Vorstandsvorsitzenden Mario Mehren, der uns kurz vor dem Anwurf für ein Live-Interview zur Verfügung steht”.


Hintergrund:

Mittlerweile beteiligen sich einschließlich Wintershall und der MT Melsungen Bundesliga-Handball 11 Unternehmen aus der Region Kassel aktiv an der Initiative, unter anderem die Hübner-Gruppe, Kali + Salz, die Kasseler Sparkasse und die HNA. Über 2500 Menschen haben bereits Türschilder „Offen für Vielfalt – Geschlossen gegen Ausgrenzung“ bestellt oder über Postings in den Sozialen Netzwerken ihr Statement bekundet. An vielen Stellen in Kassel und der Region ist die Initiative bereits sichtbar: Anzeigen in verschiedenen Medien, Plakatwände, eine Postkartenaktion und Poster in den Trams der KVG machen auf „Offen für Vielfalt“ aufmerksam.

Weitere Infos: Kurz vor Jahresende geht die Internetpräsenz www.offenfuervielfalt.de an den Start.