Oberaula - "Wie fühlt es sich denn an, ein Finale von außen anschauen zu müssen", fragte ein Kollege Tobias Mangold? "Gut", antwortete dieser auf die doch ein bisschen provozierende aber nicht böse gemeinte Frage. Nach drei Siegen in Folge beim Neujahrs-Turnier der Tischtennis-Freunde Knüll Oberaula e.V. kam für den Spieler des Verbandsligisten TTC Lüdersdorf diesmal das Aus nämlich schon in der Vorrunde, die Konkurrenz war am Sonntag einfach zu stark und willens, den Rechtshänder vom Thron zu stoßen. Neuer Sieger der "offenen Klasse" wurde Niklas Riedemann vom TSV Röhrenfurth. Im Endspiel bezwang der Topspieler der Bezirksoberliga den klassenniedrigeren Akteur vom SC Riebelsdorf Michael Fenner mit 3:0.

Die Veranstaltung, die jedes Jahr Anfang Januar stattfindet, hat sich mittlerweile zu einem richtig interessanten und beliebten Event gemausert. An beiden Tagen war das Niveau unglaublich hoch. Zahlreiche Bezirksoberligaspieler und auch einige Verbands- und Hessenliga-Akteure hatten sich auf den Weg nach Oberaula gemacht und boten den Zuschauern spektakuläre Spiele. Von Bebra bis Fulda, von Gilserberg bis nach Brunslar, schlicht von überall her waren Tischtennisspieler angereist, um sich für die bevorstehende Rückrunde einzuspielen und den ein- oder anderen Sachpreis mit nach Hause zu nehmen.

In der "offenen Klasse" (über 1700 Q-TTR) standen sich nach einer spannenden Vorrunde im ersten Halbfinale Niklas Riedemann und Andreas Schnabel (TSV Röhrenfurth) gegenüber. Das vereinsinterne Duell ging nach einigen klasse Ballwechseln mit 3:1 an Riedemann.

Im zweiten Semifinale besiegte Michael Fenner Christian Meise vom TTC Lüdersdorf überraschend deutlich mit 3:0. Schon in der Vorrunde hatte der Schwälmer spektakuläre Spiele abgeliefert und unter anderem den Hessenliga-Spieler Lars Merle geschlagen.

Im Endspiel reichte dann aber die Kraft nicht mehr und Fenner unterlag Riedemann doch klar mit 0:3.

Hier ein Video zum Finale Riedemann gegen Fenner:

 

Hier ein Video zum Halbfinale Riedemann gegen Schnabel:


So sehen Sieger aus: Christian Hahn. (Foto: privat)In der B-Klasse (bis 1700 Q-TTR) standen sich im Halbfinale Julian Klippert (TTC Todenhausen) und Maik Hellwig (TSV Felsberg) sowie Jens Hellwig (TTV Aulatal) und Christian Hahn (SC Riebelsdorf) gegenüber. Während Hahn Jens Hellwig in vier Sätzen bezwang, benötigte Klippert die volle Distanz, um Maik Hellwig aus dem Weg zu räumen.

Das Endspiel entwickelte sich dann zu einem wahren Krimi. Fast eine Dreiviertelstunde behakten sich Klippert und Hahn, ehe der Riebelsdörfer seinen Konkurrenten im fünften Satz mit 14:12 niedergerungen hatte. Eine klasse Partie!

Hier ein Video zum Finale Klippert gegen Hahn:

von links: Heiko Kirschner, Dominic Schade und Niklas Dengler. (Foto: privat)
Der Titel in der D-Klasse ging an Dominic Schade vom TSV Jahn 06 Obermöllrich. Dieser schlug im Finale Heiko Kirschner vom TTC Sebbeterode-Winterscheid nach fünf Sätzen mit 3:2.

Im Halbfinale hatte sich Schade mit 3:1 über Niklas Dengler von der SV 1920 Zella-Loshausen durchgesetzt und Kirschner die Oberhand über Dieter Schlein von der TTG Morschen-Heina (3:0) behalten.

Hier ein Video zum Finale Schade gegen Kirschner:


von links: Lars Ickler, Mario Heinmöller, Magnus Klippert und Kevin Pötter. (Foto: privat)Die C-Klasse am Samstag bestand auch aus einem attraktiven Teilnehmerfeld.

Bis ins Halbfinale hatten es Magnus Klippert (TTC Todenhausen) gegen Lars Ickler (TTV Knüll Oberaula) und Mario Heinmöller (TSV Gilsatal) gegen Kevin Pötter (TuS Fritzlar) gebracht. Klippert setzte sich souverän gegen Lars Ickler (3:0) durch und Heinmöller wies Pötter beim 3:1 in die Schranken.

Das Finale war dann durchaus umkämpft, aber in den entscheidenden Situationen hatte Heinmöller das bessere Ende für sich und siegte mit 3:1 über Klippert.

Hier ein Video zum Finale Heinmöller gegen Klippert:


Hier ein Video zum Halbfinale Klippert gegen Ickler:


In der E-Klasse sollte es im Halbfinale zum Kampf der Geschlechter und Generationen kommen. Zwei Damen standen zwei Herren gegenüber.

Im ersten Halbfinale schlug Beate Firneisen vom TTC Grün-Weiß Hattorf Sascha Wedel vom TTC Vockenrod relativ deutlich mit 3:1.

Umkämpfter war da schon das zweite Semifinale. Hier traf der 82-Jährige Hans Brethauer von der TTG Ottrau/Berfa auf das 17-Jährige Küken von links: Lea Albert, Hans Brethauer und Beate Firneisen. (Foto: privat)Lea Albert vom TTC Todenhausen. Es entwickelte sich eine mitreißende Partie, die den Zuschauern einige herrliche Ballwechsel bot. Albert stellte sich taktisch immer wieder um und brachte ihren Gegenüber so enorm in Schwierigkeiten. Am Ende siegte aber die Routine knapp mit 3:2.

Als das Endspiel begann, hatte Brethauer bereits acht Spiele mit 31 Sätzen in den Beinen. Aber der Ottrauer gab auch im Finale alles und so kam es zu einer ausgeglichenen Begegnung mit Beate Firneisen, die, aus dem Harz stammend, ihren Urlaub in der Nähe absolvierte und kurzerhand für das Turnier gemeldet hatte.

Zunächst schien der "Oldie" alles im Griff zu haben, gewann auch den ersten Satz, aber je länger das Spiel dauerte, desto mehr bekam die Niedersachsin Oberwasser. Als sie dann auch den vierten Satz für sich entscheiden konnte, schien die Partie gelaufen. Aber Brethauer riss sich noch mal zusammen und holte den fünften Satz in der Verlängerung mit 12:10.

Hier ein Video zum Finale Brethauer gegen Firneisen:


Hier alle Platzierungen in der Übersicht:


Ein großes Kompliment muss man dem Veranstalter unter der Führung von Reiner Richardt-Stock machen, der das Turnier erneut bestens organisiert hatte!

Von einer "perfekten Vorbereitung", einer "super Trainingsmöglichkeit", einer "herrlichen Atmosphäre" bis hin zum Lob für das tolle Catering war alles an Anerkennung dabei, was die Tischtennis-Elite den Oberaulaern machen konnte.

Schon jetzt freuen sich alle Anwesenden auf das Neujahrs-Turnier Anfang 2021.


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