Borken - Viele hessische Leichtathleten aus nah und fern nutzten bei herrlichem Sommerwetter das Feriensportfest des TuSpo Borken zu einer Formüberprüfung in der Urlaubszeit. Temperaturen um 30 Grad und ein Schiebewind begünstigten vor allem die Leistungen in den Sprintwettbewerben.

Zu den Höhepunkten dieser Veranstaltung gehörte zweifellos wieder das Auftreten von Luis André in den Wurf- und Stoßwettbewerben der MU14. Bereits zu Beginn der Veranstaltung lieferte er den derzeit besten U14-Hammerwerfer Hessens, Valentin Sommerlade, ein packendes Duell auf dem Nebenplatz des Blumenhain-Stadions. Der Schüler aus Remsfeld, der für den ESV Jahn Treysa startet, verbesserte sich im Die erfolgreichen Melsunger Hammerwerfer - Fabienne Knöpfel, Luis André und Lisa Arend mit Trainerin Hella Böker.ersten Versuch auf 33,62 und ließ im dritten Durchgang die neue HLV-Jahresbestleistung von 34,65 Meter folgen. Damit sah er wie der klare Sieger aus, denn Luis André hatte bis dahin nur 29,80 Meter in der Ergebnisliste stehen. Aber mit seinem vorletzten Wurf steigerte sich die Melsunger auf glänzende 35,55 Meter und setzte sich damit an die Spitze. Damit hatte Valentin Sommerlade nicht mehr gerechnet, denn er brachte anschließend nur noch 29,10 Meter und einen ungültigen Wurf zu Stande. Nach dieser beeindruckenden Hammerwurfleistung führt der Melsunger Schüler neben dem Kugelstoßen und dem Diskuswerfen nun auch die Landesliste im Hammerwerfen an. Im Kugelstoßen blieb er aber mit 14,26 Meter wieder hinter den Erwartungen zurück; da kann auch der 2m-Vorsprung vor Moritz Hinrichsen (TV Weißkirchen, 12,12 m), dem zweitbesten Kugelstoßer der M13 in Hessen, nicht hinwegtäuschen. „Technisch stoße ich zurzeit nicht so gut wie zu Beginn der Saison“, sagte der 13-Jährige selbstkritisch und traf damit den Nagel auf den Kopf.

Lisa Arend zeigte sich nach ihrem Black-Out bei den Landesmeisterschaften, wo sie im Vorkampf drei ungültige Hammerwürfe in ihrer Serie hatte, wieder erholt und beendete das Hammerwerfen der Frauen mit 43,09 Meter als Zweite hinter Alina Genz (Stadtallendorf, 44,Marvin Knaust, der in Borken mit 11,79 Sekunden zum ersten Mal die 100m unter 12 Sekunden lief.77). Fabienne Knöpfel kam mit 38,26 Meter erneut nicht über die 40m-Marke. Der 17-Jährigen, die in der letzten Zeit viel zu viel ungültige Würfe in ihrer Serie hat, wurden in Borken viermal die rote Fahne gezeigt. Dennoch reichten ihre 38,26 Meter zum ersten Platz.

Zeiten und Weiten in der Leichtathletik sind nicht alles. Wenn es überhaupt noch eines Beweises bedurft hätte, dann hat man dies beim Auftritt von Marvin Knaust gesehen. Der 17-Jährige, der sein Abitur mit Bravour bestand, reiste mit einer 100m-Bestzeit von 12.11 Sekunden an und blieb bei einem zulässigen Rückenwind von 0,8 m/sec mit 11,79 zum ersten Mal unter 12 Sekunden blieb. Anton Umbach (Treysa), der vor diesem Lauf noch eine halbe Sekunde vor Marvin Knaust in der Bestenliste stand, musste in diesem Rennen alles geben, um mit 11,71 Sekunden das Ziel noch etwas früher zu erreichen. Auch Philipp Heckmann (Eintracht Frankfurt), der mit 11,73 in der Meldeliste stand, war erstaunt, als er mit 11,86 Sekunden hinter dem Jugendlichen aus Felsberg die Ziellinie überquerte. Über 200 Meter hinterließ Marvin Knaust ebenfalls einen starken Eindruck und blieb mit 23,95 zum ersten Mal unter 24 Sekunden. Obwohl diese Zeit nicht in die Bestenliste aufgenommen werden kann, weil der Rückenwind mit 2,5 MFranziska Ebert holte sich den Titel über 200 Meter und verfehlt im Weitsprung die 5m-Marke nur um sieben Zentimeter.eter pro Sekunden zu stark wehte, freute er sich dennoch, da er sich überraschend den 200m-Titel der MU20 vor dem höher eingeschätzten Yannik Wiegand (Tuspo Borken, 24,09) holte.

Bei den Männern führte auch über 200 Meter kein Weg an Daniel Malychin (ESV Jahn Treysa) vorbei. Nach 11,35 Sekunden über 100 Meter setzte sich der PK-Anwärter mit 22,76 auch souverän über 200 Meter durch. Leonhard Ebert (MT) belegte mit persönlicher Bestzeit von 24,92 Sekunden den dritten Platz vor dem Melsunger Langstrecken-Ass Lorenz Funck, der mit 25,69 Sekunden zu gefallen wusste.

Bei diesen 200m-Meisterschaften fehlten mit Nele Grenzebach, Sophia Hog und Vivian Groppe die drei Melsunger Asse über 100 und 200 Meter. Aber auch die zweite MT-Garnitur beeindruckte mit jeweils drei Titeln und drei Vizemeisterschaften. Bei den Frauen setzte sich die 18-jährige Franziska Ebert mit 27,53 Sekunden vor Lisa Arend (30,00) souverän durch. Leider mussteEin packendes 400m-Rennen lieferten sich Sophie Wagner und Lynn Olson, das erst auf dem Zielstrich mit einer Differenz von 0,03 Sekunden entschieden wurde.n in der U20 Lynn Olson und Sophie Wagner in verschiedenen Rennen starten. Nachdem Lynn 28,12 Sekunden vorgelegt hatte, war sie auf die Zeit von Sophie Wagner gespannt, die im zweiten Lauf an den Start ging. Am Ende trennten die Beiden nur 0,03 Sekunden, denn die Jugendliche aus Felsberg löste nach 28,15 Sekunden die elektronische Lichtschranke aus. Im 200m-Finale der U18 beeindruckte die Schülerin Ella Gleim nach ihrem Urlaub mit 28,44 Sekunden vor der Mittelstreckenläuferin Maya Knaust (30,56). Den fünften 200m-Titel holte sich Dr. Sascha Holzhauer in der M35 mit 28,15 Sekunden. Qualitativ höher ist seine 400m-Zeit von 62,76 Sekunden zu werden. Im ersten Lauf hatte Marvin Knaust nach den beiden Sprints über 100 und 200 Meter auch die Stadionrunde absolviert und mit 53,66 Sekunden vor Niclas Gottschalk (Altenstadt, 54,11) und Nic Flammann (Baunatal, 56,50) das Jugendrennen für sich entschieden. Lorenz Funk zeigte sich auch auf dieser Strecke mit 56,95 Sekunden verbessert.

Spannung war im 400m-Lauf der U20 angesagt, denn bereits bei den nordhessischen Meisterschaften in Kassel lieferten sich Sophie Wagner und Lynn Olson ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Damals endete der Kampf um den Nordhessentitel mit der gleichen Zeit von 64,61 Sekunden. In Borken versprachen beide 800m-Läuferinnen eine schnellere Zeit zu laufen. Sophie Wagner lief auf der Innenbahn stark an und Ella Gleim sicherte sich als Schülerin den 200m-Titel in der WU18.kam als Erste auf die Zielgerade. 80 Meter vor dem Ziel sprinteten beide wieder Schulter an Schulter unter dem Beifall der Zuschauer vor der Tribüne die Zielgerade herunter und kamen fast zeitgleich ins Ziel. Mit bloßem Auge konnte man nicht erkennen, wer diesen Lauf gewonnen hatte. Kurze Zeit später gab Reinhold Jäger (Borken), der gekonnt durch das Programm führte, bekannt, dass sich Sophie Wagner mit 62,83 zu 62,86 durchgesetzt hatte.

Im Weitsprung unterzog sich Franziska Ebert einen Test für den Kreissparkassen-Cup, der im September in Felsberg ausgetragen wird. Mit 4,93 m und zwei ungültigen Versuchen über der 5m-Marke kann diese Überprüfung als gelungen bezeichnet werden. Bei den Senioren gefiel der 58-jährige Bernd Gabel eine Woche vor den deutschen Mehrkampfmeisterschaften in Zella-Mehlis mit 4,57 Meter im Weitsprung und 30,58 Sekunden über 200 Meter.


Text und Fotos: Alwin J. Wagner