Jesberg/Wabern - Das Niveau in der Fußball-Kreisoberliga ist in dieser Saison außergewöhnlich hoch. Wer regelmäßig auf den Sportplätzen in der Region vorbeischaut, dem werden rassige Partien mit Tempo und Spielwitz geboten. Vorbei die Zeiten, wo Kampf und lange Bälle im Vordergrund standen. Die Trainer legen Wert auf das Spielerische. Zwei Teams stechen bei der Vielzahl an ambitionierten Mannschaften heraus - und diese beiden treffen am Sonntag um 15 Uhr in Jesberg aufeinander. Der Erste empfängt den Zweiten, oder auch SG Neuental-Jesberg gegen TSV Wabern II.

Dass Neuental-Jesberg nach 13 Spieltagen auf Rang eins rangiert, verwundert nicht wirklich. Schon in der Vorsaison landeten die Gilsataler auf einem sehr guten vierten Platz, legten ein tolle Rückrunde hin und verstärkten sich in der Sommerpause mit unter anderem Lukas Knigge (SSV Sand) und Tim Amrhein (SG Bad Zwesten/Urfftal) beachtlich.

Doch die Truppe um Co-Trainer Tobias Wolf benötigte ein paar Spieltage, um in den Rhythmus zu kommen. In Melsungen zum Saisonauftakt verspielte man eine 2:0-Führung und zwei Wochen später gab es in Zella beim 1:5 ein böses Päckchen. Vor allem die Defensive bereitete den Kellerwäldern zunächst Sorgen. Zwölf Gegentore in den ersten drei Begegnungen waren einfach zu viel. Auf der Torwartposition kamen in der Hinrunde gleich drei verschiedene Akteure zum Einsatz

Möchte mit seinem Team Sonntag in Jesberg dem Gegner so wenig als möglich hinterher laufen: TSV-II-Spielertrainer Felix Georgi (li.), hier im Spiel gegen den TSV Spangenberg. (Foto: Thomas Müller)Aber ab dem 2:1-Sieg am vierten Spieltag beim TSV Spangenberg lief es für Dörrbecker und Co. Es folgten neun Siege sowie ein Unentschieden, Lohn ist Platz eins in der Tabelle.

Mit Wabern II bekommt die SG nun jedoch ein Team vorgesetzt, dass seinen Vorschusslorbeeren in dieser Runde ebenfalls gerecht wird, denn nicht wenige hatten die Gruppenliga-Reserve im Sommer auf dem Notizblock, wenn es darum geht, Aufstiegsanwärter zu benennen.

Prunkstück der Reiherwälder ist ganz sicher die Defensive. Erst zwölf Gegentore ließ die Abwehr um den starken Schlussmann Maximilian Korell bislang zu. Auswärts gab der Tabellenzweite erst einen Punkt ab, gewann gleich sieben Partien auf fremdem Geläuf. Darunter Siege in Immichenhain, Schwarzenborn und Neukirchen. Der TSV weiß dabei spielerisch zu überzeugen. Aus einer sicheren Grundordnung schwärmen da Silva und Co. immer wieder zu gefährlichen Gegenstößen aus.

Beide Klubs vertrauen ihre Mannschaften jungen Trainern an. Bei den Gästen ist dies Felix Georgi. Der 37-Jährige hat Respekt vor dem kommenden Gegner: "Ich erwarte einen sehr spielstarken und offensiv ausgerichteten Kontrahenten mit vielen sehr guten Spielern, die Spiele alleine entscheiden können (Alheit, Wolf, Knigge, Dörrbecker ...). Wir wollen es Neuental-Jesberg so schwer wie möglich machen, defensiv gut stehen und möglichst keine leichtsinnigen Fehler produzieren. Zudem müssen wir versuchen, uns weniger „Ruhephasen“ im Spiel zu gönnen. Für uns wäre eine Niederlage aber kein Weltuntergang, haben wir doch bisher eine richtig starke Saison gespielt. So fehlt uns zum Beispiel nur noch ein „Dreier“ und wir haben genauso viele Siege wie in der ganzen letzten Saison."

Gegenüber André Husse (35) erwartet ein ausgeglichenes gutes Spiel. „Wir sind vollzählig, alle 22 bislang eingesetzten Spieler stehen zur Verfügung und wollen spielen. Bei Wabern II wird man sehen, wen sie zur Verfügung haben. Bei einer Reservemannschaft ja immer ein Fragezeichen."

Laut Georgi spielt das Personal aber keine Rolle, "und es gibt deswegen auch keine Ausreden, wenn gegebenenfalls wer ausfallen sollte. Die Saison hat gezeigt, wenn Einstellung, Fitness und Vorbereitung stimmen, können wir jeden schlagen - egal wer spielt! Allerdings wird Neuental-Jesberg über die Saison nicht zu schlagen sein und klar Meister werden!"