Schwalm-Eder - Zwei Spieltage haben die Spieler in der Fußball-Kreisoberliga Schwalm-Eder noch zu absolvieren, dann geht es in die wohlverdiente Winterpause. Das derzeit beste Team der Liga, die SG Neuental-Jesberg benötigt noch einen Punkt, um als Tabellenführer zu überwintern. Bereits am morgigen Samstag um 16 Uhr soll der im Heimspiel gegen den TSV Spangenberg eingefahren werden.

Hinter den Kellerwäldern wird es kurz vor Ende des Spieljahres 2019 indes noch mal so richtig spannend, denn am Wochenende treffen in den Partien TSV Wabern II (2.) gegen 1. FC Schwalmstadt II (5.) und SG Immichenhain/Ottrau (3.) gegen SG Neukirchen/Röllshausen (4.) die ärgsten Verfolger des Husse-Teams direkt aufeinander (beide So. 14.30 Uhr).

Vor allem der Begegnung im Immichenhainer Bodenbachstadion wird schon seit Tagen mit Spannung entgegengefiebert.

Beide Teams haben in der Hinserie voll auf überzeugt.

Die Hausherren rangieren mit neun Siegen und zwei Remis, bei nur vier Niederlagen auf einem hervorragenden dritten Platz. Die in den zurückliegenden Jahren sehr gute Defensive der Truppe um Rückhalt Jonas Korell konnte auch heuer mit ordentlichen Leistungen aufwarten, und das, obwohl Coach Helge Hastrich sich selbst nur noch in Notfällen aufstellt. Die sportliche Klasse, regelmäßig zu spielen, hat der mittlerweile 46-jährige sicher immer noch, aber auch das Vertrauen in seine Spieler, auch ohne ihn vorne in der Liga mithalten zu können.

Ein Garant, neben der starken Defensive, für die gute Platzierung, sind die zehn Saisontore von Jonas Brandner. Der 26-Jährige ist in dieser Sergej Schlese (Foto: Thomas Müller).Spielzeit als Torschütze aber auch gefordert, denn zum einen fehlt Stamm-Torjäger Marco Hermann aus beruflichen Gründen noch bis zum Frühjahr, und zum anderen muss der sonst etatmäßige Angreifer Tobias Itzenhäuser in dieser Saison in der Innenverteidigung seinen Mann stehen.

Aber auch die Gäste mussten für diese Saison in erster Linie ihre Offensive neu gestalten. Mit Steffen Fink (9), Süleyman Gökhan (7) und Julian Schaub (4) verließen gleich drei Spieler im Sommer den Verein, die zwar nicht alle im Sturm spielten, aber immerhin wussten, wo das Tor steht. Dazu kommt noch, dass mit Benedikt Jäckel ein weiterer starker Angreifer aus beruflichen Gründen nicht mehr zur Verfügung steht.

Umso überraschender ist die tolle Platzierung, die Neukirchen/Röllshausen nach 15 Partien vorzuweisen hat. Neu-Trainer Sergej Schlese hat binnen weniger Wochen ein komplett neues Team aufgebaut, das nicht nur mit Siegen glänzte, sondern auch spielerisch zu beeindrucken wusste. Die Handschrift des Ex-Alsfelders ist überdeutlich zu erkennen.

Für Sonntag hoffen beide Trainer erwartungsgemäß auf Zählbares.

"Im Hinspiel haben wir die erste Halbzeit voll verschlafen, waren gar nicht auf dem Platz, das möchten wir übermorgen besser machen. Heißt, defensiv besser stehen und disziplinierter spielen", sagt Schlese. „Spielerisch können wir mithalten, aber der Gegner ist schon gut. Wir haben Respekt, aber wir werden uns nicht verstecken", fügt der Gäste-Trainer an.

Gegenüber Helge Hastrich freut sich enorm auf das Nachbarschaftsduell. "Das ist für uns das Highlight-Spiel schlechthin. Es gibt nur wenige Derbys für uns, das diesen Charakter hat, vielleicht noch ein Vergleich mit dem VfB Schrecksbach.

Tabellarisch ist es für beide Seiten ein wichtiges Spiel. Für uns geht es darum, Platz drei zu manifestieren, ich wäre daher, Stand heute, gar nicht mal böse, wenn es über den Sonntag hinaus bei den zwei Punkten Abstand zu Neukirchen/Röllshausen bleibt.

In der Partie steckt natürlich auch viel Brisanz, dennoch hoffe ich, dass es wie im Hinspiel sportlich fair zugeht.

Knackpunkt könnte der aufgrund der starken Belastung zuletzt etwas holprige Platz sein. Ich gehe derzeit nicht davon aus, dass am Sonntag zwei Spiele möglich sein werden. Ein gut zu bespielender Platz liegt uns in der Regel besser, wie man vergangenen Sonntag in Spangenberg sehen konnte."

Sascha Steinbrecher wird aufseiten der Heim-SG nach überstandener Erkältung wieder ins Team zurückkehren. Ebenfalls wieder dabei sein wird Fabian Staerz. "Beide Personalien freuen mich sehr. Sie helfen uns mit ihrer körperlichen Wucht und Präsenz weiter und sind gerade im Hinblick auf das Derby sehr wichtig", meint Hastrich.

Neukirchen/Röllshausen hatte die Woche auch einige angeschlagene Spieler zu beklagen, Schlese hofft, dass diese bis Sonntag wieder gesund werden, ansonsten dürfte es keine Veränderungen in der Startformation geben.