Schwarzenborn - Im "Ligen-Check" 2019/20 stellen wir heute den TSV Schwarzenborn vor. Die Mannschaft spielt in der Fußball-Kreisoberliga und belegt nach der Hinrunde den fünften Rang. Als Übungsleiter ist Horst Brandner tätig.

Nach der langen Saison mit der zweiten Relegation hintereinander war zu befürchten, dass Schwarzenborn Probleme bekommen würde.

Doch zunächst schien alles wie immer. Der TSV-Tross startete mit zwei Siegen in die neue Serie. Allerdings setzte es dann drei Heimniederlagen in Folge. Zwar konnten sich die Knüllstädter auch davon wieder erholen und die folgenden drei Partien für sich entscheiden, doch der nächste Schock folgte prompt mit dem 2:8 beim Tabellenführer SG Neuental-Jesberg.

Auch in den restlichen Spielen bis zur Winterpause wechselten sich bei der Elf um Kapitän Tobias Zinn positive Resultate mit weniger guten ab. Spektakulär waren das 4:4 in Zella, das 3:4 in Melsungen sowie das 5:7 zu Hause gegen Schwalmstadt II.

Versöhnlich stimmte das Ende des Spieljahres, als man wie schon zu Saisonbeginn die SG Schwarze/Röhre und die SG Antrefftal/Wasenberg bezwingen konnte.

Die große Schwäche des TSV ist nach wie vor die Defensive. Mit 48 Gegentoren hat man nach Schlusslicht Efze (49) die meisten hinnehmen müssen. Beeindruckend ist dagegen weiter die Offensive. 60 Treffer bedeuten Platz eins in der KOL, wie die 21 Tore von Joshua Piel.

Will Schwarzenborn noch mal vorne angreifen, darf in der Restrückrunde nicht mehr viel schief laufen.

Wie Co-Trainer Martin Friedrich die Vorrunde bewertet, verriet er uns in folgendem Interview:


Hallo Herr Friedrich, wie lautet Ihr Fazit über die Hinrunde?

Friedrich: Grundsätzlich ist es die erwartet fordernde zweite Saison nach dem Aufstieg mit einem nicht sehr breiten Kader. Betrachtet man die Situation ganzheitlich, und blickt dabei auf die Tabelle, sind wir im Rahmen unserer Zielsetzung. Zufrieden können und wollen wir jedoch nicht sein. Dafür bekommen wir einfach zu viele Gegentore und haben wiederholt Punkte in sichergeglaubten Partien verloren.


Was hat Ihr Team gutgemacht und wo muss es sich noch verbessern?

Friedrich: Unsere Stärken haben wir bei eigenem Ballbesitzt. Speziell bei Ballgewinn kreieren wir immer wieder gute Umschaltmomente und erzielen dabei zielstrebig Tore. Wir müssen aber an unserem Verhalten bei Ballverlust und bei gegnerischem Ballbesitz im mannschaftlichen Kollektiv arbeiten.

Grundsätzlich muss jeder im Team mit entsprechenden Ansprüchen bereit sein, einen der Spielklasse angemessenen und würdigen Aufwand Martin Friedrich (Foto: privat).zu betreiben. Hier hat die Bereitschaft Einzelner entgegen der letzten beiden Spielserien aus verschiedenen Gründen nachgelassen.


Welche Platzierung ist am Ende möglich?

Friedrich: Unsere Zielsetzung für diese Saison ist unverändert. Wenn das gesamte Team bestehend aus Sportlern, Funktionären und Umfeld seinen Beitrag leistet, werden wir unsere Ziele auch erreichen.

Für uns ist jetzt wichtig, dass wir an den oben genannten Punkten mit dem nötigen Engagement arbeiten und uns weiterentwickeln.


Die Ligareform ist derzeit in aller Munde. Wie ist Ihre Meinung dazu?

Friedrich: Schwer zu sagen. Sicherlich erscheinen auf den ersten Blick die eingleisige A-Liga und die KOL als attraktive Ligen.

In den B-Ligen hingegen sind beide Varianten mit Vor- und Nachteilen behaftet. Sind die Gruppen in den B-Ligen zu groß gibt es Herausforderungen und sind sie zu klein ist dies sicherlich alles andere als attraktiv.

Man muss diese Entscheidungen mit Blick auf die große Ligenreform vom HFV betrachten und deren Auswirkungen möglichst berücksichtigen. Hier wird es wohl viele verschiedene Sichtweisen und Ansätze geben. Dabei einen Konsens zu finden ist eine Herausforderung.