Zella - Im "Ligen-Check" 2019/20 stellen wir heute die SpVgg Zella/Loshausen vor. Die Mannschaft spielt in der Fußball-Kreisoberliga und belegt nach der Hinrunde den siebten Rang. Als Übungsleiter ist Christian Miletzki tätig.

Nach der überragenden Aufstiegssaison und der glänzenden Perspektive im Kader war vielen klar, dass die Vereinigten auch in der KOL eine gute Rolle spielen.

Und so legte Zella/Loshausen auch prompt einen famosen Saisonstart hin. Von den ersten sechs Partien gewann man fünf, fegte dabei unter anderem den hohen Titelfavoriten Neuental-Jesberg mit 5:1 aus dem Stadion.

Doch mit dem 0:1 Anfang September in Spangenberg riss plötzlich der Faden und bis Jahresende lief kaum noch etwas bei der SpVgg. Lediglich einen Sieg im Derby bei der SG Antrefftal/Wasenberg konnte der Neuling bis zur Winterpause noch einfahren, ansonsten gab es drei Niederlagen und vier Unentschieden.

Mit Platz sieben können die Schwälmer sicher zufrieden sein, aber angesichts des tollen Saisonstarts war bestimmt noch etwas mehr drin.

Für die neue Saison muss Zella/Loshausen auf der Trainerposition eine Veränderung vornehmen. Der bisherige Coach Christian Miletzki scheidet aus beruflichen Gründen aus. Für ihn kommt Christian Langhof (zuletzt SV Hattendorf) zum Team um den Kapitän Alexander Topitsch.

Aber zunächst steht die Restrückrunde an, und in der ist für die Kloske-Truppe noch einiges drin.

Wie der Sportliche Leiter der SpVgg Tobias Ratajczak die Vorrunde bewertet, verriet er uns in folgendem Interview:


Hallo Herr Ratajczak, nach dem Aufstieg vergangenen Sommers überwintert Zella/Loshausen auf einem guten siebten Platz in der Kreisoberliga. Sind Sie damit zufrieden?

Ratajczak: Unser Ziel war von Beginn an der Klassenerhalt. Unsere Jungs haben unter Christian Miletzki die Vorbereitung super durchgezogen und sind somit auch sehr gut in die Saison gestartet. Gegen Mitte der Hinrunde hat uns dann leider das Verletzungspech eingeholt und wir hatten teilweise bis zu sieben verletzte Stammkräfte. Mit dem 7. Platz sind wir demnach alle sehr zufrieden.


Wohin kann die Reise diese Saison noch gehen?

Ratajczak: Durch die einsatzbedingte Abwesenheit von Christian Miletzki waren wir gezwungen, unser Trainerteam umzubauen. Aber mit Philipp Kloske und den punktuellen Fitnesseinheiten von Steve Wagner haben wir eine gute Kombination. Beide Mannschaften befinden sich seit dem 25.01.2020 in der Vorbereitung und wir haben nach wie vor den Klassenerhalt als Ziel. Obwohl derzeit lediglich drei der sieben Verletzten wieder fit sind, sind wir doch guter Dinge, dass bis zum Start alle wieder an Bord haben.


Ist die KOL erstmal „Eure“ Liga oder schielt Ihr schon mit einem Auge Richtung Gruppenliga?

Ratajczak: Kurzfristig ist die Stärkung der eigenen Position in der KOL unser Ziel. Wir versuchen mittelfristig den Kader gezielt zu verstärken und unsere Jugendarbeit mit den umliegenden Vereinen weiter zu intensivieren.

Als ersten Schritt wird mein Vertreter Henning Stecher im Sommer in unsere Jugendarbeit wechseln. In der letzten Woche haben wir hierzu Alexander Schwalm zum 2. Fußballfachwart gewählt.


Im Sommer geht es weiter mit einem neuen Trainergespann. Wie sieht es im Kader aus? Ist mit neuen Spielern zu rechnen?

Ratajczak: Wir erhalten mit Christian Langhof und seinem Co-Trainer Thomas Kares ein neues Trainergespann. Mit Marco Starmann können wir auch einen neuen Betreuer präsentieren. Zusammen mit dem Trainer der Zwoten Steffen Bernhardt, Markus Gimpel und Martin Ohnesorge haben wir somit unser Trainer/Betreuerteam zusammen.

Viel wichtiger als Neuzugänge ist zunächst das Bestandspersonal. Wir freuen uns, dass die Gespräche alle gut laufen und die Spieler hinter dem Verein und unserem Konzept stehen. Wir werden in den nächsten Tagen die Gespräche mit unseren Jungs abschließen.

Alexander Schwalm und ich befinden uns seit einigen Wochen in guten Gesprächen mit möglichen Neuzugängen. Wir hoffen, dass wir in den nächsten Wochen erste Neuzugänge präsentieren können.


Die Ligareform ist derzeit in aller Munde. Wie ist Ihre Meinung dazu?

Ratajczak: Grundsätzlich denke ich, es ist wichtig, die Ligen an die tatsächlichen Gegebenheiten, also schrumpfende Vereinszahlen, anzupassen. Aus diesem Grund verstehe ich auch die Reform der A-Klassen. Jedoch ist es auch umso wichtiger, das große Ganze, also die Reform der Verbandsligen im Auge zu halten.

Wir haben derzeit die attraktivste Kreisoberliga der letzten Jahre und unsere Spieler und Zuschauer sind heiß auf die Derbys in der Region. Man sollte aufpassen, dass man die Stärke der Region nicht durch eine „stumpfe“ Ligareform zerstört. In dem man zum Beispiel die Ligen durch einen Computer einteilt oder die KOL Schwalm-Eder auflöst und auf die anderen Ligen aufteilt. Hierzu gibt es ja viele verschiedene Überlegungen.

Die Herausforderung einer Balance von sportlicher Attraktivität und Regionalität ist mir dabei durchaus bewusst. Auch denke ich, dass der KFA alle Punkte bereits auf dem Schirm hat und hoffe, dass der HFV die Meinung der Kreise und auch der Vereine berücksichtigt. Aus diesem Grund bin ich auch der Spielkommission beigetreten. Eine stupide Reform von oben herab wäre hierbei nicht Ziel führend. Ich hoffe, dass wir hierzu spätestens am Kreisfußballtag mehr erfahren.