Fritzlar - Im "Ligen-Check" 2020/21 stellen wir heute den FC Domstadt Fritzlar vor. Die Mannschaft spielt in der Fußball-Kreisoberliga und belegt nach der Hinrunde den siebten Rang. Als Übungsleiter ist Andy Sauer tätig.

Nach der Gründung des neuen Fußball-Clubs Domstadt Fritzlar Anfang 2019 schafft der Verein gleich im darauffolgenden Jahr den Aufstieg in die Kreisoberliga.

Im vergangenen Sommer wurde dann weiter fleißig am Kader gebastelt. So konnten die Domstädter zu Saisonbeginn immerhin zehn Neuzugänge präsentieren. Dazu holte man sich mit Tino Buddner einen erfahrenen Trainer und ehemaligen Verbandsligaspieler als neuen Co-Trainer und Coach für die Reservemannschaft ins Boot. Die Personalie sollte sich in Form eines dritten Platzes für die Zweite in der Kreisliga B4 sogleich auszahlen.

Aber auch die Erste machte während der neun Spiele andauernden Vorserie einen sehr soliden Eindruck. Vor allem die Auftritte in Ottrau und in Obermelsungen sowie die Heimsiege gegen Zella/Loshausen und Schwarzenborn ließen die Konkurrenz aufhorchen.

Für die Truppe um Routinier Dennis Wipperfeld ist der siebte Rang ein tolles Zwischenfazit. Aufstiegsambitionen dürfte Fritzlar - zumindest noch - keine hegen, sodass man sich für die Restrückrunde voll darauf konzentrieren kann, möglichst weit von den Abstiegsrängen entfernt zu bleiben.

Wie Trainer Sauer die Vorrunde bewertet, verriet er uns in folgendem Interview:


Hallo Herr Sauer, 2020 war ja ein mehr als außergewöhnliches Jahr. Was bleibt für Sie als Mensch hängen?

Sauer: Definitiv bleibt das Jahr 2020 für alle in Erinnerung, denn es hat viel verändert. Nach kurzer Pause im Sommer hat Covid 19 wieder alles im Griff. Politisch, beruflich, sportlich und natürlich auch das Privatleben.

Vieles Hat sich auf der Welt verändert, wir Menschen haben uns verändert. Alle haben Angst und machen sich Sorgen um ihre Familien, Freunde und Bekannte. Dabei spielt nicht nur die Gesundheit eine große Rolle, sondern auch Existenzängste für Restaurants, Kneipen, Kleinunternehmen, Vereine usw. stehen auf dem Spiel. Wie soll das alles weitergehen? Da spielt für mich der Amateurfußball nur eine Nebenrolle.

2021 wird für alle ein spannendes Jahr mit großen Herausforderungen.


Sportlich belegt Ihr zurzeit einen tollen siebten Platz in der Kreisoberliga. Wie lautet Ihr Fazit über die Vorrunde?

Sauer: Mit dem siebten Tabellenlatz können wir mehr als zufrieden sein. Nach einem holprigen Start in Röhrenfurth und im Heimspiel gegen Uttershausen konnten wir in den drei folgenden Spielen sieben Punkte einfahren. Leider gab es dann, nach einer 2:0-Führung, eine deftige 2:5-Niederlage in Welcherod gegen Ohetal/Frielendorf. Mit den drei Zählern aus Melsungen und Obermelsungen haben wir die Tabellensituation etwas stabilisieren können.

Sollte nach dem Lockdown und der Winterpause eine Rückrunde möglich sein, müssen aber noch einige Punkte eingefahren werden, um den Klassenerhalt zu sichern. Bis Platz elf trennen uns nur drei Zähler.

Wichtig ist mir aber auch unsere Zweite Mannschaft zu erwähnen, die den Gruppenwechsel überragend meistert und die Tuchfühlung zur Tabellenspitze im Auge behält.


Was sind die Gründe für den Aufschwung beim FC?

Sauer: Ich möchte es nicht als Aufschwung bezeichnen, sondern viel Arbeit von jedem Beteiligten. Man darf nicht vergessen, den FC Domstadt gibt es erst zwei Jahre. Der Vorstand ist sehr aktiv in allen Bereichen, ob Jugend, Senioren, Sponsoring oder in der Öffentlichkeitsarbeit. Die Jugendleiter machen einen tollen Job und die Jugendtrainer sind motiviert bei der Sache. Auch in den Jugendmannschaften ist viel Potenzial zu sehen, da kann man nur hoffen, dass alle Kids dem Fußball erhalten bleiben. Bin echt gespannt, wie sich die Zukunft des FC entwickelt? Aber wir sollten auch den Bogen nicht überspannen, auf dem Teppich bleiben und kontinuierlich wachsen!


Wo muss sich Ihr Team noch verbessern?

Sauer: Zum Seniorenbereich kann ich nur sagen, dass mir die Arbeit mit den Jungs viel Spaß macht und das Trainerteam Sauer, Buddner und Engelbrecht gut harmoniert. Die Trainingsbeteiligung ist echt klasse und die Jungs ziehen voll mit. Fußballerisch wollen wir uns weiterhin verbessern, defensiv weniger Gegentore kassieren, im Spielaufbau Fehler vermeiden und natürlich mehr Tore schießen.


Kommt die Winterpause zur rechten Zeit oder hätten Sie gerne noch etwas länger gespielt?

Sauer: Ich glaube, hier hat der HFV aus bekannten Gründen richtig gehandelt und die Winterpause eingeläutet. Jetzt können wir nur hoffen, dass man den Virus in den Griff bekommt, das unsere Spieler etwas für sich tun um fit zu bleiben und es im Jahr 2021 mit dem Fußball weitergeht! Auf diesem Weg bedanke ich mich bei allen Unterstützern, allen Helfern und vor allem bleibt gesund!