Schwarzenberg - Im "Ligen-Check" 2020/21 stellen wir heute die SG Schwarze/Röhre vor. Die Mannschaft spielt in der Fußball-Kreisoberliga und belegt nach der Hinrunde den sechzehnten Rang. Als Übungsleiter ist Igor Götz tätig.

Im Sommer des vergangenen Jahres brach für die SG eine neue Ära an. Coach Günter Schmidt, der die Spielgemeinschaft nach der Gründung vier Spielzeiten trainierte, davor auch schon den TSV Röhrenfurth, und mit dieser in die Kreisoberliga aufgestiegen war, gab den Stab an den bisherigen Co-Trainer Igor Götz weiter.

Die SG, die diese Saison erneut drei Mannschaften gemeldet hat, vollzog dann auch im Spielerkader einige Änderungen, insgesamt zehn Neuzugängen standen vier Abgänge gegenüber, das Ziel wurde mit einem einstelligen Tabellenplatz realistisch formuliert.

Können sich die Dritte Mannschaft sowie die Reserve derzeit über jeweils einen fünften Platz freuen, so reichte es für die Erste bislang lediglich zum vorletzten Tabellenrang.

Dabei begann die Serie mit zwei Siegen plus einem Unentschieden und nur einer Niederlage durchaus verheißungsvoll. Doch in den restlichen sechs Spielen bis zur vorzeitigen Winterpause gab es lediglich noch einen Punkt (1:1 in Obermelsungen) für die Schwarze/Röhre, alle anderen Partien gingen verloren.

Mit 25 Gegentoren stellt die SG die zweitschlechteste Defensive der KOL, auch die Auswärtsbilanz ist mit fünf Niederlagen aus sieben Spielen alles andere als gut.

Dennoch ist für das Team von Torjäger Ibrahim Coku (5 Tore) noch gar nichts verloren.

Wie Trainer Götz die Vorrunde bewertet, verriet er uns in folgendem Interview:


Hallo Herr Götz, wir hoffen, dass Sie gut ins neue Jahr gekommen sind. Welche Wünsche haben Sie an 2021?

Götz: Für das Jahr 2021 wünsche ich uns allen Gesundheit und einen hoffentlich großen Schritt zurück zur Normalität.


SG-Coach Igor Götz tauscht sich hier mit Schiedsrichter Hendrik Schmidt aus. (Foto: privat)Sie sind seit vergangenem Sommer hauptverantwortlicher Trainer bei der SG. Wie groß ist der Unterschied zum Job als Co-Trainer?

Götz: Da mir als Co-Trainer schon ziemlich viele Freiheiten gegeben wurden, was die Trainingsgestaltung angeht, ist der größte Unterschied jetzt hauptverantwortlich für die Aufstellung, die taktische Ausrichtung, und in unserem Fall, die schlechte Punktausbeute zu sein.


Sportlich belegt Ihr zurzeit den sechzehnten Platz in der Kreisoberliga. Wie lautet Ihr Fazit über die Vorrunde?

Götz: Das Fazit zur Hinrunde gestaltet sich ziemlich schwierig. Die Vorbereitung hat uns optimistisch in die Saison blicken lassen, was die ersten Ergebnisse, mit sieben Punkten aus den ersten vier Spielen, auch phasenweise bestätigt haben.

Alles auf die danach folgende Verletztenmisere zu schieben, wäre in meinen Augen zu einfach. Wir haben nicht nur verpasst, nach den anfänglichen Erfolgserlebnissen, den Schwung in die nächsten Begegnungen mitzunehmen, sondern sind nach zwei schlechten Spielen leider nicht mehr mit genug Selbstvertrauen aufgetreten. Die Folge war ein Punkt aus sechs Spielen, der leider nicht das widerspiegelt, was mein Team investiert hat. Fußball bleibt aber ein Ergebnissport und am Ende der Saison lügt die Tabelle nicht.


Was war gut und wo muss sich Ihr Team noch verbessern?

Götz: Nicht nur gut, sondern fantastisch ist bei uns der Teamgedanke! Die Trainingsgestaltung, mit nicht selten über 30 Spielern im Training, hat mir und meinem Co-Trainer immer viel Freude bereitet! Was wir verbessern müssen ist die Chancenverwertung, vor allem in wichtigen Spielen wie gegen Wabern II oder Besse, in denen wir es verpassen, das 2:0 zu machen und beide Spiele am Ende mit 1:3 verlieren. Wir sind in vielen Aktionen nicht zwingend genug. Da wir aber in jedem Spiel genug Chancen haben, lässt mich das trotzdem sehr optimistisch auf die verbleibenden Aufgaben blicken. Wir haben einiges gutzumachen und die Jungs freuen sich schon auf die Chance, nach dem Neustart, zu beweisen, dass wir da nicht hingehören.


Haben Sie schon eine Vorstellung, wie es nach der Winterpause weitergeht? Ist diese Saison überhaupt zu Ende zu kriegen?

Götz: So sehr wir alle diesen Sport lieben, glaube ich bei den aktuellen Zahlen nicht an eine baldige Rückkehr auf den Platz. Ich wünsche mir natürlich, dass die Impfungen Resultate zeigen und wir uns bald alle wieder sportlich messen können! Es ist aber schwer zu vermitteln, warum in einem Monat der Nachbarkreis einen Bewegungsradius von 15 Kilometer bekommt und wir im nächsten Monat wieder Fußball spielen dürfen. Ich bin froh, dahingehend keine Entscheidungen treffen zu müssen und möchte mir deswegen, an dieser Stelle, auch keine Kritik erlauben.