Fulda - Das Personalkarussell für die kommende Spielzeit beginnt sich zu drehen. Die ersten Abgänge für den Sommer bei der SG Barockstadt stehen fest. Tobias Wolf hängt die Torwarthandschuhe an den Nagel. Ebenso trennen sich die Wege von Co-Trainer Atilla Güven und den Osthessen. Der 39-jährige Übungsleiter will erstmal pausieren.

Tobias Wolf beendet im Sommer seine beeindruckende Karriere, und mit ihm verliert die Mannschaft auch eines der bekanntesten Gesichter Osthessens im Fußball.

Wolf startete seine Karriere in der Jugend bei der JSG Landrücken und wechselte über Borussia Fulda in den Nachwuchs von Eintracht Frankfurt. Im Seniorenbereich stehen Stationen bei Hessen Kassel, Kickers Offenbach und drei Aufstiege mit Borussia Fulda in seiner Vita, ehe er dann für die SGB den Kasten sauber hielt.

Wolf kommt in seiner Karriere unter anderem auf 169 Spiele in der Hessenliga, 45 Spiele in der Verbandsliga, vier Spiele in der 3. Liga und aktuell auf 28 Spiele in der Regionalliga. In der Verbandsligasaison 14/15 erzielte er sogar einen Treffer. Das 7:1 beim späteren 8:1-Sieg von Borussia Fulda gegen den TSV Mengsberg. Bezeichnenderweise war es kein Elfmeter, den er als Torhüter einnetzte, sondern einen Kopfball nach einer Flanke von Dennis Müller in der 84. Minute.

Atilla Güven wechselte zur Saison 2020/21 als damaliger Cheftrainer des 1. FC Schwalmstadt nach Fulda. Davor war er im Jugendbereich als Coach für Schwalmstadt, Fortuna Düsseldorf und den JFV Viktoria Fulda tätig. Atilla half maßgeblich, zusammen mit dem restlichen Trainerteam, die Mannschaft zu formen, die dann den Regionalligaaufstieg feiern konnte.

Tobias Wolf (Spieler): „Ein Leben ohne Fußball wird es für mich nicht geben, aber seit vielen Jahren nimmt der Fußball neben meinem Beruf viel Zeit ein. Durch meine Ehefrau und unsere beiden Kinder haben sich die Prioritäten verschoben und nun soll meine Familie endlich auch zeitlich gesehen auf Platz 1 stehen. Für die vielen Erfahrungen und für die besonderen Menschen, die anfangs Teamkollegen waren und nun zu Freunden geworden sind, bin ich sehr dankbar. Aber vor allem gilt mein größter Dank meiner Frau für die nunmehr 10-jährige Unterstützung. Ohne sie und meine Eltern hätte ich das in der Art nicht meistern können. Mit dem Regionalligaaufstieg hatte ich nochmal die Möglichkeit mich auch von meinen ehemaligen Stationen in Kassel und in Offenbach würdig zu verabschieden. Der Klassenerhalt wäre für mich der perfekte Ausklang einer anstrengenden, aber auch sehr spannenden und prägenden Zeit als Fußballer.“

Atilla Güven (Co-Trainer): „Ich bin dem Verein, dem Vorstand, dem Trainerteam, der Physioabteilung und der Mannschaft absolut dankbar für die vergangenen drei Jahre. Seit meinem Start bei der SGB haben wir gemeinsam sehr viele Erfolge feiern können. Das absolute Highlight war natürlich der Gewinn der Hessenligameisterschaft und der damit verbundene Aufstieg in die Regionalliga. Die Zusammenarbeit mit Sedat Gören, Witold Sabela und Senouci Allam hat mir unglaublich viel Freude bereitet und mich nachhaltig geprägt. Nach den letzten kräftezehrenden Jahren benötige ich aber vorerst eine Pause. Ich habe ja noch einen normalen Job und möchte einfach mehr Zeit mit meiner Frau und meiner Familie verbringen. Dass ich irgendwann wieder ins Fußballgeschehen einsteigen werde, ist nicht unwahrscheinlich. Die SG Barockstadt wird dennoch immer mein Herzensverein bleiben.“

Volker Bagus (sportlicher Leiter): „Was soll man zu den beiden von Vereinsseite mehr sagen als einfach Danke für alles. Das Holz aus dem Tobi und Atti geschnitzt sind, ist schon etwas Besonderes und solche Typen werden leider immer seltener. Wir werden mit Tobi noch Gespräche führen, wie wir ihn zukünftig in den Verein einbinden können. Wir bedanken uns bei beiden schon jetzt für eine unvergessliche gemeinsame Zeit. Sie werden immer einen Platz bei uns in der Johannisau haben, aber nun werden wir erst noch den Klassenerhalt als ein letztes großes gemeinsames Ziel erreichen.“