Ziegenhain - Es war spielerisch nicht das allerhöchste Niveau, aber die 90 Minuten am Samstag im Ziegenhainer Herbert-Battenfeld-Stadion waren jederzeit spannend und von großer Intensität geprägt. Am Ende behielt der 1. FC Schwalmstadt beim 3:1 (2:1) über den OSC Vellmar die Oberhand und sicherte sich so drei wichtige Zähler im Abstiegskampf der Fußball-Verbandsliga.

Die Hausherren waren mit der Hypothek ins Spiel gegangen, auf insgesamt 17 Spieler (!) nicht zurückgreifen zu können. Dass dies nur sehr selten auffiel, sprach für die Leidenschaft, mit der Schwalmstadt von Anfang an zu Werke ging.

Aus einer sicheren Abwehr waren die Gastgeber vom Anpfiff weg bemüht, die Begegnung möglichst ständig vom eigenen Sechzehner fernzuhalten und selbst gefährlich nach vorne zu spielen.

So hätte es schon nach drei Minuten im Gäste-Tor klingeln können, als Brian Mitchell nach einem Befreiungsschlag aus der eigenen Hälfte auf und davon zog, die Kugel jedoch knapp am rechten Pfosten vorbei setzte.

In der 24. Minute dann die Führung für die Schwälmer: Der agile Leon Lindenthal kam aus gut 14 Metern zum Schuss, scheiterte aber an OSC-Keeper Max Mannemüller. Doch dieser ließ die Kugel vor die Füße von Alexander Fey prallen und der Mittelfeldspieler des FCS schob ohne Mühe zum 1:0 ein.

Schwalmstadt blieb weiter am Drücker und hatte durch Mitchell nach Vorarbeit von Lindenthal die Möglichkeit, auf 2:0 zu stellen, doch Mannemüller war diesmal zur Stelle.

In der 34. Minute der Ausgleich: Einen Flachpass in den Strafraum der Platzherren landete nach einigem hin und her bei Maximilian Igel, der zum 1:1 einschob.

Die Partie war nun offen, bis der am Samstag stark aufspielende Fey in der 44. Minute das Herz in die Hand nahm und aus 20 Metern zum 2:1 für Schwalmstadt in die Maschen traf.

Vellmar kam mit Wut aus der Kabine und drängte auf den Ausgleich. Doch Fabian Seck und Co. ließen auch im zweiten Abschnitt nur wenige große Chancen für den Hessenliga-Absteiger zu. Die Dickste vergab Enver Maslak, der eine feine Hereingabe von Serkan Aytemür aus fünf Metern über das FCS-Tor setzte (80.).

Ansonsten glichen die zweiten 45 Minuten einem Abnutzungskampf. Die Schwalmstädter warfen sich in jeden Zweikampf, gaben keinen Ball verloren und machten es so den Gästen schwer, ein geordnetes Spiel aufzuziehen. Die nicht einfachen Platzverhältnisse taten ihr Übriges.

In der Schlussphase entblößte Vellmar die Abwehr mehr und mehr und bekam dafür zwei Minuten vor Ende die Quittung: Einen herrlichen Konter über Ricardo Seck und Mitchell schloss Lindenthal per Flugkopfball zum 3:1-Endstand ab (88.).

Wermutstropfen war aus FCS-Sicht die Verletzung von Torwart Alessandro Seck, der wegen einer Oberschenkelzerrung vom Platz (72.) musste, sowie die Tatsache, dass sich gerade ein Mal 120 Zuschauer im Herbert-Battenfeld-Stadion einfanden.


Stimmen zum Spiel:

Atilla Güven (Trainer FCS): "Ich denke, wir haben verdient gewonnen. Wir standen hinten sehr kompakt und haben schnell und konsequent nach vorne gespielt. Im ersten Abschnitt haben wir außer dem Gegentor nichts zugelassen. Im Gegenteil, eigentlich mussten wir zur Halbzeit schon höher führen. Die letzten zehn Minuten hat dann Vellmar ordentlich gedrückt, aber so richtig gefährlich wurde es auch hier nicht."

Jörg Müller (Trainer OSC): "Der Spielverlauf, insbesondere der ersten Halbzeit mit dem Halbzeitresultat, passt aktuell in unser Bild der Auswärtsspiele. Die Art und Weise, wie wir dieses Spiel dann verlieren, bzw. es versäumen, sich mit Leidenschaft und Willen gegen die Niederlage zu wehren, ist eine herbe Enttäuschung. Nach dem Sieg in der letzten Woche gegen Eschwege war das wieder ein deutlicher Rückschritt."


FCS: Alessandro Seck (72. Joel Ritter), Alexander Dietz, Fabian Seck, Maximilian Schuch, Mirko Rieck, Jan-Niklas Brandner, Alexander Fey, Brian Mitchell (87. Nick Allerdings), Leon Lindenthal (90. Janik Herndl), Ricardo Seck, Peter Liebermann. Weiter im Kader: Alexander Bach und Julian Ide.

OSC: Max Annemüller, Maik Siebert, Jonah Ganss (72. Enver Maslak), Njegos Despotovic (67. David Kunz), Tolgo Yantut, Enes Glogic, Christian Brinkmann, Andrej Cheberenchuk, Linor Demaj (82. Simon Kauf), Maximilian Igel, Serkan Aytemür. Weiter im Kader: Sebastian Ullrich und Roland Borrmann (ETW).

Tore: 1:0 Alexander Fey (24.), 1:1 Maximilian Igel (34.), 2:1 Alexander Fey (44.), 3:1 Leon Lindenthal (88.)

Schiedsrichter: Johannes Frohnapfel (Neuhof) mit Assistenten Daniel Bittner und Simon Wawra

Zuschauer: 120