Körle - "Unverhofft, kommt oft." So heißt es doch im Sprichwort, wenn etwas geschieht, mit dem man nicht mehr gerechnet hatte. Der Aufstieg des FC Körle 69 dürfte in die Richtung gehen, denn eigentlich war die Messe schon gelesen. Doch das Pech, das der langjährige Gruppenligist in den zurückliegenden Jahren oftmals im Aufstiegsrennen inklusive der Relegationen hatte, schlug diesmal ins Glück um. Die Mannen vom Trainerduo Teame Andezion und Tobias Fehr profitierten vom Rückzug der SV Eschwege und spielen nun Verbandsliga. Aber ist der FCK auch vorbereit? Dies und mehr fragten wir deren 1. Vorsitzenden Thomas Brendel in unserem Kurz-Interview.


HS24: Herr Brendel, jahrelang ist der FCK immer nur knapp am Aufstieg vorbeigeschrammt. Dieses Saison nun hat es plötzlich geklappt. Für viele überraschend. Für Sie auch?

Brendel: Zunächst haben wir eine klasse Saison gespielt und sie auf dem zweiten Platz abgeschlossen, das hatten die wenigsten von uns erwartet, nachdem wir auch letztes Jahr, durch den Abgang von Jörg Müller und den Neustart von Teame Andezion und Tobias Fehr, einen großen Umbruch zu bewältigen hatten. In die Relegation sind wir hoch motiviert gegangen, und, wie ich meine, zweimal unglücklich geschlagen worden. Dass es dann durch den Rückzug zweier Vereine doch noch in die VL geht, kam danach natürlich überraschend und wir sehen es als "Geschenk" zum 50-jährigen Vereinsjubiläum.


HS24:
Aber scheinbar haben nicht alle an den Aufstieg geglaubt, wie sonst sind die zahlreichen Abgänge zu erklären, wo dies doch in der Vergangenheit die große Stärke des FC Körle war, den Kader stets zusammenzuhalten und punktuell zu verstärken?

Brendel: Jeder Spieler, der uns verlässt, hat seine Gründe dafür und diese wurden intern auch sehr offen kommuniziert. Es sind Spieler dabei, die die Chance bekommen, als Trainer ihre ersten Sporen zu verdienen.

Andere wollen nach vielen Jahren FCK noch mal etwas anderes probieren und wieder andere sind in der vergangenen Saison einfach gar nicht richtig bei uns angekommen. Keiner geht im Groll und viel wichtiger sind für uns doch diejenigen, die bleiben und die dazukommen.


HS24:
Droht angesichts der vielen Abgänge die Verbandsliga zu einem Himmelfahrtskommando zu werden? Können sie die Fans beruhigen?

Brendel: Ein Leistungsträger wie Marcel Riemann hat angesichts der Herausforderung sein Karriereende verschoben, ein höherklassig erfahrener Eugen Wagner hat sich uns wieder angeschlossen und auch die anderen Zugänge werden sich beweisen. Wir versuchen in der Liga zu bestehen, wie schwierig das ist, hat man an den Aufsteigern der vergangenen Jahre gesehen.

Wir werden Erfahrungen sammeln und versuchen zu zeigen, dass man auch ohne die besten Voraussetzungen, aber mit Teamgeist im gesamten Verein gute Leistungen bringen kann.