Ulm - Mit einem verdienten und ungefährdeten 3:0 (2:0) über den KSV Hessen Kassel landet der SSV Ulm heute in Überzahl den nächsten Heimsieg in der Fußball-Regionalliga. Philipp Maier, Lucas Röser und Patrick Dulleck erzielen die Tore der Spatzen.

Die Gäste aus Kassel kamen mit dem Selbstvertrauen des ersten Saisonsiegs nach Ulm. Vier Punkte bedeuteten vor dem Spiel Platz 17.

SSV-Coach Thomas Wörle schickte die gleiche Elf auf den Platz, die in Homburg begonnen hatte, es gab keine Veränderungen. Bei den Gästen rückte Aram Kahraman für Frederic Brill (fünfte Gelbe Karte) ins Team.

Wie schon in Homburg setzte Wörle auf ein 3-4-3-System, auch Hessen Kassel bot eine Dreierkette auf, wobei bei beiden Mannschaften in der Defensive eine Fünferkette zu erkennen war.

Bereits nach zwei Minuten tauchte Lucas Röser zum ersten Mal gefährlich vor dem Gäste-Tor auf, nachdem er einen Gegenspieler umkurvt hatte. KSV-Torhüter Maximilian Zunker entschied das Duell aber für sich.

Moritz Hannemann versuchte es in der 5. Minute mit einem Abschluss, dieser ging aber über das Tor. Zuvor hatte sich Ulm über links durchgespielt.

Die Gäste aus Kassel attackierten hoch, wie es Wörle bereits angekündigt hatte, die Anfangsphase gestaltete sich ausgeglichen, aber die Spatzen hatten durchaus die Möglichkeit, in Führung zu gehen.

Als sich Marcel Schmidts und Moritz Hannemann nach 17 Minuten über die rechte Seite durchkombinierten, spielten sie Lucas Röser in eine gute Position, der kann aber nicht direkt abschließen und so brachte auch diese Großchance nicht die Führung.

Anders dann sieben Minuten später, über links wurde über drei Stationen schnell und direkt gespielt, Röser bediente Philipp Maier, der aus elf Metern zur Führung traf.

Es dauerte nur zwei Zeigerumdrehungen, da schlug Ulm erneut zu: Schmidts schließt aus der Distanz ab, der Torhüter lässt den Ball klatschen und Röser schaltet am schnellsten zum 2:0.

In der 33. Minute war es wieder Schmidts, der nach einem tiefen Ball von Hannemann abschloss, dieses Mal ging der Ball knapp vorbei.

Nach den Toren bekam der SSV noch mehr Sicherheit und übernahm die totale Kontrolle, außerdem spielten die Spatzen sehr guten Kombinationsfußball.

Ab der 38. Minute war Ulm in Überzahl, denn Schiedsrichter Daniel Greef zeigte Kassels Torhüter Zunker nach einem Foul an Schmidts die Rote Karte.

Nach dem Seitenwechsel hatten Röser (53.) per Kopf und Hannemann (62.) mit einem Schuss die ersten Möglichkeiten.

Was Tempo und Torgefahr angeht, konnte der zweite Durchgang nicht mehr mit dem ersten mithalten, der SSV hatte das Geschehen aber zu jeder Zeit im Griff und ließ Kassel nicht zur Entfaltung kommen.

In der 67. Minute wechselten die Spatzen drei Mal, gleichzeitig stellte Wörle auf eine Viererkette um.

Die 3.422 Zuschauer im Donaustadion sorgten für eine tolle Stimmung, rund 40 Vereine aus der Region hatten das Freikartenangebot wahrgenommen.

Endgültig für Klarheit sorgte dann der eingewechselte Patrick Dulleck in der 75. Minute. Nicolas Jann spielte einen tollen Pass in den Strafraum und Dulleck schloss aus spitzem Winkel in die lange Ecke ab.

In der Schlussphase hatten Dennis Chessa und Christoph Maier nochmals Gelegenheiten, die aber nicht zu weiteren Toren führten.

Der SSV spielte solide zu Ende und die Gäste aus Kassel hatten keine nennenswerten Aktion in der gesamten zweiten Halbzeit.


Stimmen zum Spiel:

Thomas Wörle: “Es war uns wichtig, dass wir von Beginn an fulminant da sind weil wir wussten, was Kassel für ein Gegner ist. Sie haben eine sehr druckvolle Art zu spielen. Kompliment an unsere Mannschaft, die heute von Anfang an voll da war. Wir haben mit sehr viel Tempo gespielt und vor dem ersten Tor schon zwei gute Einschussmöglichkeiten. Die Energie war zu spüren, wir haben gut verteidigt und nach vorne mit viel Bereitschaft gespielt. Die rote Karte war mehr als die halbe Miete. In der zweiten Halbzeit war es für uns schwieriger, Räume zu finden, trotzdem bin ich froh, dass wir noch ein Tor gemacht haben. Letztendlich ein überzeugender Sieg heute.”

Tobias Damm, Trainer KSV Hessen Kassel: “Wir haben das Spiel mehr oder weniger in der ersten Halbzeit verloren, da hat uns die Qualität von Ulm einfach überrannt. Das sieht man an den Gegentoren und auch bei den Möglichkeiten davor. Durch eine Notbremse waren wir dann auch noch einen Mann weniger kurz vor der Halbzeit. In der zweiten Halbzeit haben wir dann über weite Strecken sehr gut verteidigt und uns gut aus der Affäre gezogen, sonst kann es auch ganz böse enden. Eine absolut verdiente Niederlage.”


SSV: Ortag - Stoll, Reichert (66. Rösch), Geyer, Grözinger - Schmidts, Ludwig (80. Ahrend), P. Maier, Hannemann (66. Chessa), Jann (80. C. Maier) - Röser (66. Dulleck).

KSV: Zunker - Springfeld, Starostzik, Mißbach (76. Nennhuber) - Najjar, Durna, Kahraman (40. Rakk) - Stendera, Döringer (76. Vesco) - Iksal (40. Schunke), Jones (60. Fischer).

Besonderes Vorkommnis: Rote Karte für Maximilian Zunker (38./KSV) wegen Foulspiel.

Zuschauer: 3.422


von Max Rieck (SSV Ulm 1846 Fußball)