Hessen - Die Wiederaufnahme des Sport- und Trainingsbetriebs soll bundesweit harmonisiert werden, damit Mannschaften und Vereine aus allen Bundesländern gleiche Voraussetzungen für die Wettkämpfe besonders in den Ligen haben. Dabei sollen zu den Spielen, soweit das jeweilige Infektionsgeschehen das zulässt, auch Zuschauerinnen und Zuschauer wieder zugelassen werden.

Dafür hat sich die Konferenz der Sportministerinnen und Sportminister sowie Sportsenatorinnen und Sportsenatoren der Länder (SMK) bereits am Montag (13. Juli 2020) bei einer Telefon-Konferenz ausgesprochen, der Beschluss ist jetzt im Umlaufverfahren gefasst worden. Er wird nun als Grundlage für die weiteren Beratungen an die Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Länder, das Kanzlerinnenamt, das Bundesministerium des Innern sowie den Deutschen Olympischen Sportbund übermittelt.

"Für die sportlichen Wettbewerbe müssen wir von der föderalen wieder auf nationale Entscheidungsebene zurückkehren“, sagte die SMK-Vorsitzende, Bremens Sportsenatorin Anja Stahmann. "Mit einem Flickenteppich an Regelungen und Kleinstaaterei lässt sich ein geordneter Liga-Betrieb nicht wieder aufnehmen." Die Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Länder werden nun gebeten, mit dem Kanzlerinnenamt und dem BMI im Rahmen des erforderlichen Corona-Schutzes ein verlässliches Verfahren zu verabreden.

Unter Wahrung des Gesundheitsschutzes und Beachtung der erforderlichen Maßnahmen zur Hygiene und zur Kontaktnachverfolgung befürwortet die SMK danach "ein kontrolliertes, stufenweises Vorgehen zur vollumfänglichen Wiederaufnahme des Sportbetriebs". Die „Freigabe des Trainingsbetriebs" solle möglichst frühzeitig wieder angestrebt werden, um die "Chancengerechtigkeit" zu wahren. Ziel sei "idealerweise ab September 2020“ ein geregelter, Ländergrenzen übergreifender Sportbetrieb "insbesondere der Ligen" sowie "die Wiederaufnahme von regionalen, nationalen und internationalen Wettbewerben", nicht zuletzt mit Blick auf die Olympischen und Paralympischen Spiele. Für internationale Wettbewerbe seien "Regelungen, die die Chancengerechtigkeit zumindest auf nationaler Ebene gewährleisten, unverzichtbar".

Ein Start der Wettkämpfe im September biete die Aussicht, dass Saison im regulären Betrieb starten und zu Ende geführt werden könne. Um Verletzungsrisiken zu vermindern, müsse der Trainingsbetrieb frühzeitig wieder zugelassen werden. In der Präambel zum SMK-Beschluss heißt es: "ab August". Die SMK-Vorsitzende, Bremens Sportsenatorin Anja Stahmann: "Wir haben im Sportbetrieb bisher gute Erfahrungen gemacht, und die Sportorganisationen haben sich bei der Umsetzung der erforderlichen Maßnahmen zum Gesundheitsschutz sehr verantwortlich gezeigt. Ich glaube, dass auch weitere Öffnungen vertretbar sind und das Infektionsgeschehen im Sport unter Kontrolle gehalten werden kann." Insbesondere im Wettkampfbetrieb, wo eine Registrierung der Teilnehmenden schon jetzt üblich sei, ließen sich Infektionswege gut nachverfolgen. Das rechtfertige die Erwartung, dass ein möglicher Ausbruch frühzeitig eingedämmt werden könne.


Quelle: HFV