Schwalm-Eder - Seit gestern herrscht eine verschärfte Maskenpflicht im Schwalm-Eder-Kreis. Die Regelung gilt zunächst bis zum 30. November diesen Jahres. Auf den Sportplätzen in der Region müssen jetzt alle Anwesenden, mit Ausnahme der Spieler auf dem Spielfeld, eine Maske tragen. Dazu ist die insgesamte Teilnehmerzahl auf 150 begrenzt. Vor diesem Hintergrund, und der Tatsache, dass die Anzahl der Neu-Infizierten ständig steigt, macht es da noch Sinn, die Saison fortzuführen?

Die Situation war abzusehen. Die sogenannte "zweite Welle" wurde ja von den Experten bereits im Frühjahr angekündigt. Dass sie jetzt aber so schnell in doch besorgniserregende Höhen steigt, das überrascht und lässt die Frage aufkommen, wie soll es - im Sport/Fußball - weitergehen?

Saison unterbrechen, oder sind die Maßnahmen wie Maske tragen und Teilnehmerzahl begrenzen zunächst ausreichend?

Die Gesundheit steht natürlich über allem, keine Frage, aber man muss auch an die Konsequenzen denken, die eine erneute Unterbrechung für die Vereine, sowohl in finanzieller wie auch in sportlicher Hinsicht haben könnte.

Eine Saisonunterbrechung könnte zur Folge haben, dass auch diese Serie über kurz oder lang abgebrochen wird. Und dann? Wieder zwei Teams pro Liga aufsteigen lassen und keinen absteigen?

Aber macht Maske tragen auf dem Sportplatz überhaupt Sinn und Spaß, oder werden dadurch viele Zuschauer erst gar nicht zu den Spielen erscheinen oder wenn, kaum etwas trinken oder essen?

Wir haben uns im Kreis umgehört, haben viele Beteiligte zu Wort kommen lassen. Aus jeder Liga wurden mindestens zwei Vereinsverantwortliche zu ihrer Meinung gefragt. Auch beim Frauenfußball und unter den Schiedsrichtern.


Hier ihre Meinung:

Verbandsliga:

NEU - Jens Siebert (Sportlicher Leiter FSG Gudensberg): „Mit großer Aufmerksamkeit beobachten wir die Entwicklung des aktuellen Infektionsgeschehens, die Inzidenzzahlen steigen täglich und die Infektionszahlen waren noch nie so hoch wie heute. Täglich werden es mehr.

Eine gewisse Besorgnis ereilt uns, wenn wir uns Gedanken machen, wie es mit dem Trainings- und Spielbetrieb weitergehen kann oder soll. Einerseits möchten wir unsere Spieler keiner steigenden gesundheitlichen Gefahr aussetzen, auch nicht deren Angehörige, denn fast in jeder Familie gibt es Risikopersonen, anderseits machen wir uns Sorgen, was aus unseren Vereinen, aus unseren Teams wird, wenn es wieder zu einer Aussetzung/Abbruch des Spielbetriebs kommt.

Es steht außer Frage, dass dieses Virus gefährlich ist. Trotzdem sind sicherlich nicht Schulen und Sportvereine Treiber dieser Infektionen. Für jeden war klar, dass die zweite Welle kommt und das oberste Ziel muss sein, die Schulen weiter offen zu halten und einen weiterem Lockdown zu verhindern.

Es liegen wissenschaftliche Erkenntnisse dafür vor, dass eine Übertragung des Corona-Virus auf dem Fußballplatz an der frischen Luft nahezu ausgeschlossen ist.

Das Problem auf Sportplätzen sind diejenigen Zuschauer, welche sich nicht an Hygiene- und Abstandsregeln halten. Die Einführung einer generellen MNM – Pflicht auf dem gesamten Sportgelände während der ganzen Zeit, wird keine Verbesserung bringen und ist schwer durch die Vereine zu kontrollieren. Warum sollten Personen, welche auf dem Sportplatz mit größeren Abstand voneinander entfernt stehen, ständig eine MNM tragen?

Auf Abstands-, Masken- und Hygieneregeln muss definitiv geachtet werden, aber bitte immer da, wo kein Abstand eingehalten werden kann. Wenn die Zuschauer im weiten Rund des Stadions verteilt sind, und dass an frischer Luft, welches Risiko soll da bestehen? Anders sieht es in geschlossenen Räumen und bei nicht Einhaltung des Mindestabstands aus. Daher empfinde ich solche Maßnahmen, mit einer generellen MNM-Pflicht auf dem Sportgelände sehr merkwürdig und nicht unbedingt als geeignet, um die Situation zu verbessern.

Aber sollten die weiteren Infektionszahlen dazu führen, dass Kabinen geschlossen, dass das Duschen nach dem Wettkampf gestrichen wird, dass die Zuschauerzahlen weiter reglementiert, gar verboten werden, dass es keinen Verkauf mehr geben darf, dann bitte muss man sich auch Gedanken machen, wie die Vereine mit kleinem Budget den Spielbetrieb weiter aufrechterhalten sollen? Der Amateursport lebt von der Atmosphäre auf Sportplätzen, von den Emotionen der Zuschauer, da geht es um das gemeinsame Erlebnis. Ohne Zuschauer ist das alles nicht gegeben.

Vorsicht und Respekt vor dem Virus sind richtig und die Gesundheit aller steht immer an 1. Stelle. Darum gibt es eigentlich kein Richtig und kein Falsch. Wir müssen uns alle auf die veränderte Situation einstellen und es wird noch eine ganze Zeit dauern, bis der Fußball wieder das ist, was er einmal vor der Pandemie für uns war.

In diesem Sinne, bleibt bitte alle Gesund!“


NEU -
SSV Sand: "Die Fußballer vom SSV Sand fordern die aktuelle Spielzeit zu unterbrechen, bis sich das Covid19 Infektionsgeschehen beruhigt hat.

Aus Sicht der Blau-Weißen ist die derzeitige Situation nur schwer tragbar. Neben dem permanenten Risiko von Spielabsagen (die Spiele der ersten Mannschaft des SSV wurden bereits vier Mal abgesagt, die zweite Mannschaft litt unter einer Absage) ist es schwer zu vermitteln, wenn „Deutschland zu Hause bleiben soll“, aber wir als Vereine einen geregelten Trainings- und Spielbetrieb aufrecht erhalten sollen. Dass genau dies nicht möglich ist, zeigt sich in den zahlreichen Absagen.

„Uns ist bewusst, dass während des Trainings und der Spiele die Ansteckungsgefahr für die Spieler sehr gering ist“, so Pressesprecher Jörn Bochmann, aber das sieht um Vorfeld (Umkleiden, Nutzung von PKW, etc.) gleich anders aus. Wir konnten den Spielbetrieb solange vertreten, wie die Infektionsrisiken gering waren – das hat sich nun geändert.

Auch sei es schwer, die finanziellen Verluste durch fehlende Zuschauer auszugleichen – die Kosten laufen aber nahezu ungemindert weiter.

Ebenso stellen wir fest, dass es Spieler, Trainer und auch Helfer frustriert, sich auf ein Spiel vorzubereiten, dass dann kurzfristig abgesagt werden muss. Dazu kommt das Risiko, dass bei einem bestätigten Fall (selbst wenn alle Infektionen symptomlos verlaufen) innerhalb der Mannschaft das gesamte Team für zwei Wochen in Quarantäne muss. Wir stehen auch gegenüber der Familien, Freunde und Arbeitgeber unserer Spieler in der Verantwortung.

Der Aufwand und das Risiko, das derzeit vorherrscht, stehen in keinem Verhältnis mehr.

Wir möchten daher, dass die Saison solange unterbrochen wird, bis die Infektionszahlen deutlich abgeklungen sind. Wir fordern explizit KEINEN Abbruch der Saison – sondern, dass die Serie ordentlich zu Ende gespielt wird.

Dies wäre nach Auffassung vom SSV auch bereits im Frühjahr die bessere Lösung gewesen. Die letzten Monate haben gezeigt, dass es möglich ist Fußballspiele stattfinden zu lassen – bis zu einem gewissen Punkt. Dieser Punkt ist nach unserer Auffassung überschritten."


Gruppenliga:

Nils Weigand (1. Vorsitzender Melsunger FV): „Ich halte die Fortsetzung des Spielbetriebs unter Berücksichtigung der aktuellen Entwicklung für völlig falsch. Bremen und das Saarland haben die einzig richtige Entscheidung zur Unterbrechung der Saison getroffen. Wir müssen als Gesellschaft die Wirtschaft, Schulen und Kitas offen halten. Amateursport hat da hinter zurückzustehen. Ich halte es für die ehrenamtlichen Mitarbeiter der Vereine in dieser Situation nicht mehr für vertretbar, sich Risiken auszusetzen. Diese gibt es, das zeigt das Beispiel der SG Bad Soden. Meines Erachtens muss der HFV die Saison sofort unterbrechen. Alles andere ist unverantwortlich.“


André Husse (Trainer SG Neuental-Jesberg): „Ich denke, wir sollten weiterspielen. Zur Maskenpflicht: Hmm, schwierige Frage. Die Verantwortlichen werden sich schon ihre Gedanken gemacht haben. Wenn die der Meinung sind, dass im öffentlichen, also im freien Raum, eine Maske getragen werden soll, dann soll das so sein.“


Kreisoberliga:

NEU - Ralf Hruschka und Pierre Nasser (Vorstand des TSV Obermelsungen): "Wir haben uns beim TSV Obermelsungen grundsätzlich sehr viele Gedanken über das Hygienekonzept gemacht und haben von Externen auch sehr viel Lob für die Umsetzung erhalten.

Einerseits würden wir es begrüßen, den Spielbetrieb - so lange wie es vertretbar ist - aufrecht zu erhalten. Wenn hierzu eine Maskenpflicht und Einschränkungen der Zuschauerzahlen notwendig sind, dann akzeptieren wir dies und setzen es entsprechend um.

Natürlich appellieren wir hier weiterhin an die Vernunft der Besucher unserer Heimspiele, sich an die neuen verschärften Maßnahmen zu halten und nicht sinnlose Diskussionen zu beginnen.

Andererseits erscheint es in Anbetracht, der deutlich steigenden Infektionszahlen fragwürdig, ob es sinnvoll ist die Saison unbedingt fortzuführen. Eine Unterbrechung der Saison (siehe auch das Beispiel des Hamburger Fußballverbands) wäre eine denkbare Alternative, um dann über eine verkürzte Saison oder gar die Umstellung des Spielplans auf das Kalenderjahr anzugehen."


Felix Georgi (Trainer TSV Wabern II): „Denke, dass die große Mehrheit der Aktiven und Vereine für die Fortführung des Spielbetriebes ist. Aber es ist natürlich ganz klar, dass alle Beteiligten verstehen müssen, das es nur unter gewissen Einschränkungen klappt, die dann entsprechenden diszipliniert umgesetzt werden müssen.

Da Fußball im Freien an der frischen Luft ausgeübt wird, ist das Infektionsrisiko auf dem Fußballplatz schon mal relativ gering. Zumal die Dauer des engen Kontaktes zeitlich so kurz ist, das es eher unwahrscheinlich zu Infektionen auf dem Platz kommen kann. Das heißt, man muss als Spieler also in der Kabine/Dusche entsprechend auf Abstand/Maske/Frischluft achten. Konkret könnten sich die Spieler in Etappen Umziehen/Duschen. Die Besprechungen könnten zudem mit Maske erfolgen.

Außerdem könnte man das Ausschenken von Alkohol nach dem Spiel/Training verbieten. Denn gerade nach dem Spiel/Training/Abschlusstraining wird oft noch lange zusammengesessen und mit zunehmendem Alkoholkonsum weniger auf die Hygieneregeln geachtet.

Ein weiteren Punkt ist die Verantwortung der Spieler/Trainer. Ist jemand krank oder fühlt sich nicht gut, darf er unter keinen Umständen mit der Mannschaft trainieren/spielen. Dies gilt speziell für die „Wochenendspieler“. Da muss jeder einfach so fair und Verantwortungsvoll sein - dafür geht es einfach um zu viel!!!

Auch fände ich es wichtig, wenn die Zuschauer mehr auf Abstand achten und wenn nötig eine Maske tragen. Da bei jedem Spiel ja Platzordner sind, könnten diese gegebenenfalls darauf achten und bei Zuwiderhandlung Zuschauer verwarnen bzw. vom Sportplatz verweisen.

Sicher sind diese Einschränkungen nicht immer ganz angenehm. Aber sie sind, meiner Meinung unumgänglich, um den Spielbetrieb und somit auch die nicht unwesentlichen Einnahmen für die Vereine zu garantieren.

Disziplin und Verantwortung, im Privaten und eben im Vereinssport, sollte für jeden an oberster Stelle stehen!!!“


Helge Hastrich (Trainer SG Immichenhain/Ottrau): „Im Grunde macht das Fußballspielen auf diese Art überhaupt keine Freude. Aus Sicht eines Trainers bin ich ja für die Weiterentwicklung der Mannschaft verantwortlich. Das ist aber momentan in keiner Weise möglich.

Von einer Begrenzung der Spieler, die am Training teilnehmen dürfen bis hin zur aktuellen Situation, dass man zwar scheinbar alles darf, aber dann selbst bei der Mannschaftsbesprechung Abstand halten muss. Das alles ist unausgegoren bis ins geht nicht mehr und macht sportlich keinen Sinn. Dass, was wir im Frühjahr machen durften, als Training zu bezeichnen, ist lachhaft. Ich habe es als Bewegungsangebot formuliert.

Durch die aktuelle Situation im Spielbetrieb, das mal ein Doppelspieltag stattfindet, dann wieder ein einzelnes Spiel, dann wieder ein Doppelspieltag angesetzt wird, der aber durch eine corona-bedingte Absage wieder zu einem Einzelspieltag wird, der dann kurzfristig sich komplett in Luft auflöst, dies alles lässt überhaupt keinen Rhythmus aufkommen und ist Gift für die Gesundheit der Spieler.

Im Training geht es momentan nur darum, Leute bei Laune zu halten. Spieler, die aus einer Verletzung zurückkommen, zum Teil wegen Überbelastung, irgendwie zu integrieren, Löcher zu stopfen ohne Ende. Meine Jungs gehen auf dem Zahnfleisch, sind überspielt. Wie alle anderen auch.

Das nächste ist das Organisatorische. Es sind ganz einfach viel zu viele Wochenspieltage. Ich möchte hier gar nicht alles erklären, was da so unter der Woche an Telefongesprächen notwendig ist, um freitags eine halbwegs konkurrenzfähige Mannschaft auf den Platz zu kriegen.

Aus meiner Sicht hätte man die Serie im Frühjahr 2021, ohne zeitliche Probleme zu bekommen, zu Ende spielen können. Falls dann Termine frei gewesen wären, hätte man eine Pokalrunde austragen können oder zum Beispiel einen Schwalm-Eder-Cup ausgespielt, von mir aus auch mit Mannschaften aus den angrenzenden Landkreisen.

Ich bin für eine Unterbrechung der Saison. Mit all' den Rahmenbedingungen macht das so keinen Sinn.

Bei aller Kritik möchte ich nicht vergessen, die Arbeit unseres Kreis-Fußball-Ausschusses zu loben, der sicherlich keinen einfachen Job bewältigen muss. Lob auch an den Klassenleiter Andreas Garde, der sich viele Gedanken macht, wie man den Spielplan am besten und fairsten für alle Teams gestaltet.“


Kreisliga A:

Uwe Herkt (1. Vorsitzender Fußball TuSpo Guxhagen): „Wir sollten die Spiele bis zum Ende der Hinrunde durchziehen, zumindest bei den A-Ligen. Andere Klassen haben es da sicher schwerer. Danach sollten wir pausieren bis Anfang oder sogar Ende April. Die Saison spielen wir dann über die Sommermonate bis Ende September in Ruhe zu Ende. Nur Spiele am Wochenende.

Zukünftig sollten wir die Saison dem Kalenderjahr anpassen und die Sommermonate durchspielen. Es wird höchste Zeit, dass der Fußball neue Wege beschreitet.

In den wärmeren Monaten könnten wir dann auch wieder mehr Zuschauer zulassen. Von 150 Leuten inklusive aller Verantwortlichen kriegen wir noch nicht mal die Kosten für die Schiedsrichter rein. Auch sollten wir nicht noch mal die Saison abbrechen. Das kann es nicht sein. Es muss ein Umdenken stattfinden.“


Jürgen Wiegand (Sportlicher Leiter SV Niedergrenzebach): "Ich bin dafür, dass weitergespielt wird! Wenn natürlich die Infektionen unter Spielern so ansteigen sollten, dann würde es ja keinen Sinn mehr machen! Maskenpflicht im Freien finde ich ist etwas übertrieben!! Aber das entscheiden ja andere. Es ist auch schwer, dass zu entscheiden,weil ja auch jemand die Verantwortung übernehmen muss."


Andreas Gnade (Sportlicher Leiter Rot-Weiss Riebelsdorf): „Meiner Meinung nach sollten wir die Saison versuchen bis zur Winterpause zu Ende zu spielen und dann die weitere Entwicklung abwarten. Maskenpflicht im Freien nur wenn der vorgeschriebene Abstand nicht eingehalten werden kann.“


Kreisliga B:

Björn Heußner (1. Vorsitzender SV Ascherode): „Ich finde die neue Beschränkung unglücklich. Nicht nur was den Fußball betrifft, auch allgemein mit den öffentlichen Plätzen. Ich sehe es aber auch so, dass man irgendwo versucht, Risiken runter zu nehmen, um keine Lokale schließen zu müssen oder generell Sportveranstaltungen abzusagen. Also quasi eine Verteilung von Risiken.

Aber es wirkt ein wenig plan- und hilflos, da auch keine richtige erklärende Stellungnahme seitens des Kreises zu lesen ist. Reine Verkündigungen von Verboten ist einfach zu wenig in der derzeitigen Lage.

Ich halte es für sinnvoll, die Serie zu Ende zu spielen, jeder Verein hat die Möglichkeit unter Ausschluss der Öffentlichkeit zu spielen. Ich habe allerdings auch vollstes Verständnis, wenn Vereine deswegen nicht mehr spielen wollen/können. Auch wir haben ein paar Spieler, die nicht spielen wollen, aus Angst vor Ansteckung, da sie im Haushalt gefährdete Personen haben.“


Frauenfußball:

Birgitt Fasshauer (1. Vorsitzende TuS Großenenglis): „Solange wir weiter spielen können, mit Maske und Abstand, stehe ich voll hinter dieser Maßnahme. Wir haben jetzt das 5. Heimspiel, unser Hygienekonzept wird umgesetzt, alles ist gut. Natürlich sieht es hier bei uns im ländlichen Raum noch etwas anders aus, als in den Ballungsgebieten in Richtung Frankfurt. Ich habe keine "Glaskugel", aber wie gesagt, solange es möglich ist, möchten wir spielen.“


Christian Kunz (Trainer TSV Mardorf): „Ich bin noch ein bisschen zwiegespalten, ob es Sinn macht, weiter zu spielen oder zu unterbrechen. Da ja immer mehr Spiele wegen Corona-Verdacht abgesagt werden, wird es immer schwieriger, die Saison in den verschiedenen Klassen vernünftig über die Runden zu bringen. Eine Unterbrechung macht eine Beendigung fast unmöglich. Aber zum Glück muss ich die Entscheidung nicht treffen.

Ob die Maskenpflicht auf Sportplätzen an der frischen Luft sinnvoll ist? Gute Frage. Wenn der Abstand eingehalten wird, sehe ich keinen Grund für Masken. Auch für uns Trainer ist eine dauerhafte Maskenpflicht während der Spiele schon störend. Anweisungen und Korrekturen kann man so schlecht rein rufen. Auf mich bezogen ist es eigentlich nicht nötig die Maske dauerhaft zu tragen. Während der Spiele bin ich eigentlich immer alleine an der Linie ohne eine zweite Person in meiner Nähe.“


Schiedsrichter:

Felix Kempa (Presse Schiedsrichter Schwalm-Eder): „Ich bin gegen ein vorschnelles Unterbrechen der Serie. Wir sollten uns das bisschen Bewegungsfreiheit noch erhalten. Dass die Maskenpflicht kommt, war klar. Im Freien halte ich das Risiko aber für nicht so hoch. Wir informieren unsere Schiedsrichter regelmäßig über alle Neuerungen rund um Corona. Wir haben auch allen Referees freigestellt, ob sie Pfeifen wollen oder nicht. Bisher haben circa 20 Schiedsrichter davon Gebrauch gemacht, erst mal eine Pause einzulegen.

Die Problematik mit Corona wird sich so schnell nicht lösen. Spätestens mit Beginn der Vorbereitung auf die Rückrunde Anfang Februar tauchen die gleichen Fragen wieder auf. Wir sollten uns daher genau überlegen, wie die nächsten Schritte aussehen.“


Nicht alle Befragten waren bereit, uns ihre Meinung mitzuteilen. Dies gilt es, zu respektieren.

Andere wollten lieber anonym bleiben, aber ihre Namen sind uns bekannt.


Hier die Meinung anonymer Teilnehmer:

Spieler und Vereinsverantwortlicher: "Also ich finde die Maskenpflicht generell unnötig, hilft nichts zur Eindämmung. Helfen kann social-distancing - und eben Abstand. Beim Fußballschauen eine Maske aufziehen, im Freien, geht gar nicht! Daher lieber jetzt die Serie abbrechen ..."