Melsungen - Zum 13. Mal nach seiner Einführung in der Saison 2007/08 wurde von der Handball-Bundesliga in diesen Tagen das qualitätssichernde Jugendzertifikat vergeben. Unter den insgesamt 25 Vereinen, die diese Auszeichnung für das Jahr 2020 erhielten, gehört zum mittlerweile vierten Mal hintereinander auch die MT Melsungen.

Lediglich sieben der 25 Clubs erhalten diese Auszeichnung „mit Stern“, also in einer noch einmal aufgewerteten Form „für hervorragende Qualität der Nachwuchsförderung“. Hier ist die MT zum dritten Mal in Folge im Kreis der Besten zu finden. Weitere Empfänger der höchstmöglichen Stufe „mit Stern“: Füchse Berlin, SC Magdeburg, TSV Hannover-Burgdorf, SG Flensburg-Handewitt, SC DHfK Leipzig und VfL Gummersbach.

Nicht nur die Krönung der vergangenen Spielzeit mit der Erringung des Deutschen Meistertitels der B-Jugendlichen und der gleichzeitige Bronze-Rang der A-Jugend auf Bundesebene begründen diese Ehre. Vielmehr ist es der Lohn für die Gesamtheit der geleisteten Arbeit im Nachwuchsbereich. Dabei punktet der heimische Bundesligist insbesondere mit seinem Konzept der Verzahnung von Sport und Schule. „Der Ansatz der Zusammenarbeit unter Einbeziehung von gleich drei Schulen unterschiedlicher Ausrichtung, also Gesamtschule, Oberstufengymnasium sowie Berufsbildende Schule, ist in dieser Form ein Modell mit Alleinstellungsmerkmal in Deutschland“, sagt Jugendkoordinator Axel Renner.

Über die reinen Jugenderfolge hinaus spielt auch die Weiterentwicklung der Talente insgesamt eine gewichtige Rolle. War hier schon die Vergangenheit mit hervorgebrachten Ausnahmespielern wie Johannes Golla, Dimitri Ignatow (beide 1. Bundesliga), Fin Backs (1. Bundesliga mit Zweitspielrecht 2. Bundesliga) und Julian Damm (2. Bundesliga) erfolgreich, erhielten im abgelaufenen Jahr mit Jona Gruber, Glenn-Louis Eggert und Tomas Piroch gleich drei A-Jugendliche Anschlussverträge im Bereich der HBL. Zahlreiche Berufungen in Auswahlkader der DHB-Auswahlmannschaften der unterschiedlichen Jahrgänge runden die Erfolgsbilanz der MT Melsungen im Nachwuchsbereich ab. Möglich wird diese Bilanz durch die hochwertige Ausbildung der im Leistungsbereich ausnahmslos lizensierten Jugendtrainer.

“Das Jugendzertifikat mit Stern der Handball-Bundesliga ist erneut eine tolle Bestätigung unserer systematischen Nachwuchsarbeit. Unter der Leitung unseres Jugendkoordinators Axel Renner haben wir in diesem Bereich innerhalb weniger Jahre ein sehr hohes Niveau erreicht, welches wir immer auch mit dem Anspruch nach Kontinuität verbinden. Die vierte Auszeichnung in Folge, davon zuletzt dreimal auf höchstmöglicher Stufe, ist für uns ein großer Ansporn, diesen erfolgreichen Weg weiterzugehen. Genau wie unser Profiteam in der Liqui Moly Handball-Bundesliga wollen wir auch in der Nachwuchsförderung dauerhaft zu den besten Clubs in Deutschland gehören”, verrät MT-Vorstand Axel Geerken.


Hintergrund:

2007 wurde das Jugendzertifikat als ligaübergreifendes Gütesiegel geschaffen. Einstimmig sprachen sich die Klubs für das anspruchsvolle Vergabeverfahren aus. Seit 2008 wird es an Profiklubs vergeben, die für Nachwuchs-Handballer in ihren Leistungszentren entsprechend gute Rahmenbedingungen bieten. Das Jugendzertifikat setzt voraus, dass Nachwuchsspieler in Klub und Umfeld möglichst optimale Bedingungen vorfinden, die eine Ausbildung zum Spitzenspieler möglich machen. Im Vergabeverfahren werden Kriterien geprüft, wie z. B. ausgereifte Betreuungs- und Ausbildungskonzepte (Duale Karriere), Qualität des Trainerstabes sowie von Team und Training. Mit der Vergabe für das Jahr 2020 wurde das Zertifikat zum 13. Mal vergeben.

Vergeben wird das Jugendzertifikat jährlich von der Lizenzierungskommission der Handball-Bundesliga. Die Grundlage für die Entscheidungen bilden die Stellungnahmen des Zertifizierungsausschusses, der aus Professor Dr. Klaus Cachay (Universität Bielefeld), Klaus Langhoff (Olympiasieger 1980 als Trainer) und Frank Bohmann (Geschäftsführer Handball-Bundesliga GmbH) besteht.

Ziel des Jugendzertifikats ist die Sicherung der qualitativen und kontinuierlichen Fort- und Weiterentwicklung von Talenten in den Profivereinen. So sollen für deutsche Nachwuchsspieler bestmögliche Voraussetzungen geschaffen werden, um in ihren Klubs zu Spitzenspielern zu reifen.