Melsungen - Zum Saisonende ist Schluss für Björn Brede. Nach sieben erfolgreichen Jahren, davon die letzten vier als Chefcoach der A-Jugend, verlässt er die Vereinstrainerbank der MT Melsungen Talents und tritt kürzer.

„Ich bin voll berufstätig. Der Zeitaufwand wird einfach zu groß. Nach 25 Jahren durchgehend als Trainer, davon die letzten 14 Jahre im leistungsorientierten Handball, bin ich etwas müde und brauche eine kleine Auszeit“, sagt der A-Lizenz-Inhaber, der diese Qualifikation auch für den Jugendbereich besitzt. Dem Handball und auch der MT Melsungen sowie den MT Talents bleibt er dennoch in anderer Funktion erhalten. Seine Nachfolge bei der A-Jugend, die aktuell in der Meisterrunde der Jugendhandball-Bundesliga die Gruppe 2 anführt, ist bereits geregelt. „Diese Personalie werden wir am Donnerstag bekanntgeben“, sagt MT-Jugendkoordinator Axel Renner.

Für Brede enden außerordentlich erfolgreiche Jahre auf der Trainerbank der MT Talents B- und zuletzt A-Jugend, in denen er unter anderem Spieler wie Dimitri Ignatow, Fin Backs, Glenn-Loius Eggert (1. Bundesliga MT Melsungen bzw. BuLi-Anschlusskader), Tomas Piroch (1. Liga Schweiz) und Julian Damm (2. Liga TV Emsdetten) entscheidend weiterbrachte. Akteure, die heute erfolgreich im Profihandball unterwegs sind. Andere Schützlinge, die von seiner Aufbauarbeit profitierten, spielen inzwischen erfolgreich in 3. Liga oder Oberliga. Viele davon noch aus der B-Jugend kommend, die Brede als „die dankbarsten Jahrgänge, in denen man als Entwickler am meisten bewegen kann“ sieht. Sein Björn Brede (Foto: privat).persönliches Ziel, mit einer Jugendmannschaft mit um die Deutsche Meisterschaft spielen zu können, hat er sich in der vergangenen Saison mit dem MT Talents bereits erfüllt und ist dabei als Dritter sogar auf dem Podest gelandet. Aktuell nimmt er mit seiner Mannschaft erneut zielsicher Kurs auf die Meisterschafts-Playoffs.

Für Melsungens Verantwortlichen in Sachen Jugendarbeit geht Björn Brede nicht nur als Trainer der A-Jugend. „Björn ist von der ersten Stunde der damals ins Leben gerufenen mJSG Melsungen/Körle/Guxhagen an mit dabei. Er war im gesamten Prozess bis heute eine der ganz entscheidenden Personen für den Erfolg und die Entwicklung unserer MT Talents. Seine Identifikation mit unserem Verein war und ist überragend“, zollt Axel Renner dem akribischen Arbeiter und Taktik-Experten Respekt, der in seiner gesamten Melsunger Zeit neben der „normalen“ Arbeit neben Zeit ganz viel Herzblut in die MT- Jugendarbeit investierte.

Das Ende auf der Trainerbank ist jedoch kein Abschied vom Handball und auch nicht aus Melsungen. „Ich könnte mir vorstellen, für den Hessischen Handballverband in Zusammenarbeit mit der MT Melsungen den Stützpunkt Nord zu übernehmen“, sagt Brede. Denn das wäre vor allem zeitlich eine ganz andere Belastungssituation. Mit seiner Arbeitsstelle in Gießen ist der 46-Jährige täglich dreieinhalb Stunden allein nur im Auto unterwegs. „Dazu kommen als Vereinstrainer bei den MT Talents mit Vorbereitung und Video mindestens noch 20 Stunden Handball pro Woche neben den Spielen am Wochenende“, rechnet er vor.

Innerhalb der Strukturen der MT Melsungen könnte ein weiteres altersmäßiges Aufrücken infrage kommen. Dann nämlich, wenn Brede sich nach ursprünglich der B-Jugend und zuletzt der A-Jugend künftig speziell um die Spieler des so genannten Anschlusskaders kümmert. „Die Spieler zwischen Jugend und Profitum brauchen Zeit, in denen man individuell mit ihnen arbeiten kann. Die weitere Ausbildung kann im reinen Profitraining größtenteils gar nicht so angeboten werden, wie sie für die kommenden Bundesligaspieler eigentlich nötig wäre“, sieht Melsungens Erfolgstrainer auch beim nordhessischen Flaggschiff des Handballs noch Betätigungsfelder, in denen er sich weiterhin als Entwickler einbringen kann, denn: „Anschlusskadertraining ist erforderlich, weil die individuelle Entwicklung der Spieler mit 18 noch nicht abgeschlossen ist. Es sind noch positive Impulse möglich, bis sie 21 oder sogar 23 sind. Das erhöht die individuellen Chancen auf eine erfolgreiche Karriere immens.“

Auch wenn dieser Abschied also gar kein richtiger Abschied ist und im Moment allein den Platz auf der Trainerbank der A-Jugend der MT Talents betrifft, möchte sich der Club bei Björn Brede ausdrücklich für die bisher geleistete Arbeit bedanken. Mit ihm hat der Melsunger Jugendhandball in den ältesten Jahrgängen für Aufsehen gesorgt und liefert auch in der noch laufenden Saison, durch ihre Art erfolgreichen Handball zu spielen, bundesweiten Gesprächsstoff. Wir wünschen unserem Trainer und Ausbilder Björn Brede alles Gute für seine weitere private, berufliche und sportliche Zukunft in dem Wissen, dass die Zusammenarbeit mit ihm auf anderer Ebene fortgeführt werden wird.

Das nächste Heimspiel der MT Talents A-Jugend gegen den SC DHfK Leipzig findet am 14. März 2020 um 16 Uhr in der Stadtsporthalle Melsungen statt. Aktuell führt die Mannschaft von Björn Brede die Tabelle der Meisterrunden-Gruppe 2 in der Jugendhandball-Bundesliga (JBLH) an und nimmt damit zum zweiten Mal hintereinander zielsicher Kurs auf die Playoffs um die Deutsche Meisterschaft.