Melsungen - Die MT Melsungen Talents haben ihren Auftakt zur Deutschen Meisterschaft 2020/21, der eigentlich ein Re-Start der begonnenen und später unterbrochenen Saison ist, gegen den TV Gelnhausen mit 39:18 (18:8) gewonnen. Dabei überzeugten die Nordhessen mit druckvollem und vor allem schnellem Spiel, das auf viele gewonnene Bälle der Deckung und des starken Moritz Goldmann im Tor aufgebaut war. Mit elf Toren ragte Benjamin Fitozovic aus einem ansonsten geschlossenen Team heraus, in dem sich alle Feldspieler in die Torschützenliste eintragen konnten. Gelnhausen wehrte sich nach Kräften, hatte der Spielfreude der MT Talents aber wenig entgegenzusetzen.

Obwohl die Anfangsphase durchaus nach dem Geschmack von TVG-Trainer Oliver Hubbert war. Seine Startsieben begann forsch und brachte durch Tommy Antonowicz auch den ersten Treffer auf die Anzeigetafel. Kurz darauf traf auch Hendrik Hanke zur 2:1-Führung der Gäste. Danach allerdings entfesselten MT-Kapitän Paul Kompenhans und seine Mitstreiter einen wahren Orkan auf dem Spielfeld, in dem die Gelnhäuser untergingen. Bis Oliver Hubbert nach zwölf Minuten die erste Auszeit nahm, hatten sieben verschiedene Melsunger Torschützen das Spiel mit einem 8:0-Lauf komplett gedreht.

Der Schlüssel zur Überlegenheit war vor allem das blitzschnelle Umschaltspiel. Kaum war hinten ein all gewonnen oder vom ganz starken Moritz Goldmann pariert, dauerte es in der Regel nur wenige Sekunden bis zum nächsten Grund zum Jubel. Die Außen Ben Beekmann und Benjamin Fitozovic liefen einen Tempogegenstoß nach dem anderen und wenn es in das Positionsspiel ging, war der Rückraum oder Lasse Hellemann am Kreis erfolgreich. Gelnhausen blieb bis zum 13:6 durch Lasse Georgi (21.) noch halbwegs in Sichtweite, dann legte der MT-Nachwuchs noch einmal zu. Ole Pregler war beim 16:6 (24.) für die erste zweistellige Führung verantwortlich, die bis zur Pause Bestand hatte.

Nach dem Seitenwechsel ließen die MT Talents keinerlei Zweifel mehr aufkommen. Mit einem 4:0-Lauf erstickten der doppelt treffende Benjamin Fitozovic sowie Jonas Ebner und Florian Drosten alle Hoffnungen des TVG und ließen auch nachfolgend überhaupt nicht nach. Im Gegenteil war David Kuntscher beim Anwurf Gelnhausens nach einem Tor von Ebner hellwach, stibitzte sich das Spielgerät und lief der verdutzten Gegnerschaft davon zum zweiten Treffer innerhalb von nicht einmal zehn Sekunden (24:9, 36.). Nur einer von vielen Fehlern, mit denen sich Gelnhausen ein besseres Abschneiden selbst verbaute.

Selbst das stete Durchwechseln von Trainer Florian Maienschein, der jedem seiner Akteure reichlich Spielpraxis gab, brachte den Spielfluss seiner Mannschaft nicht ins Stocken. Florian Drosten löste seine Aufgabe auf Linksaußen nach dem verletzungsbedingten Ausscheiden von Ben Beekmann schon im ersten Durchgang sehr gut, Jonas Ebner setzte sich am Kreis mehrfach stark durch und Navtej Dhaliwal dirigierte den Angriff ebenso effektvoll wie zuvor Paul Kompenhans. Mit seinem Tor zum 35:17 (53.) trug er sich als letzter verbliebener Feldspieler auch noch in die Torschützenliste ein und vervollständigte das Bild einer sehr ausgeglichenen und durchweg starken Mannschaft, die das Ergebnis gegen kräftemäßig nachlassende Gelnhäuser noch kräftig nach oben schraubte.


Stimmen zum Spiel:

Florian Maienschein: Ich finde, wir hatten mit diesem Spiel einen sehr guten Einstieg in die Vorrunde der Meisterschaft. Am Anfang haben wir uns aus dem Kampf und über die Mentalität Kraft und Sicherheit gezogen. Später dann über einen guten Rückzug Gelnhausen zu Fehlern gezwungen. Moritz Goldmann ist auch gut ins Spiel gekommen hatte ein paar tolle Paraden bei freien Bällen und hatte mit einer super Parade gegen Lasse Georgi so eine Art Initialzündung. Das führte insgesamt zu einer guten Deckung und mit dieser Sicherheit lässt sich dann auch ein gutes Angriffsspiel aufziehen. Heute hatte jeder eingesetzte Spieler seinen Anteil an der Mannschaftsleistung, und so muss es am Ende ja auch sein. Dass es gerade in der Anfangsphase erst einmal etwas hakte, lag vor allem an der fehlenden Wettkampfpraxis. Deshalb war es auch umso wichtiger, über diese gute Abwehr ins Spiel zu finden.

Oliver Hubbert: Also 21 Tore Unterschied sind definitiv zu viel, die sind wir nicht schlechter. Das ärgert mich an der Geschichte. Wir haben zu viele Bälle verworfen. Wir haben es nicht verstanden, auf die Gegebenheiten zu reagieren und haben beispielsweise immer wieder auf die Füße vom Torwart geworfen, wo er stark war. Insgesamt war meine Mannschaft auch sehr nervös. Gegen die schnelle Melsunger Abwehr haben wir uns schwer getan und sind nicht ins Tempospiel gekommen. Über die Spielzeit hatten wir auch viele schöne Aktionen, aber doch zu viele Dellen im Spiel. Melsungen war dagegen unheimlich organisiert, da wussten alle zu jeder Zeit, was sie machen.


Statistik:

mJSG: Goldmann (18 Paraden, 18 Gegentore), Büde (n. e.) – Haeske 4, Beekmann 2, Ebner 4, Pregler 2, Kompenhans 2, Fitozovic 11, Dhaliwal 1, Andrei 1, Hellemann 4, Drosten 2, Rietze 2, Kuntscher 4/1 – Trainer Florian Maienschein.

TVG: Deisenroth (9 P. / 22 G.), Frank (7 P. / 17 G.) – Altwein 2, Zündel, Röll, O. Sust, Antonowicz 3, Sobot 4, J. Sust 2, Geisler 4/1, Wiest, Iancu, Hanke 1, Georgi 2 – Trainer Oliver Hubbert.

Z: - - SR: Völkening / Zollitsch (Minden) - Strafen: 4: 6 Minuten – 7m: 1/1 : 1/1.