Gensungen - Als er 2015 vom GSG Eintracht Baunatal ins Edertal wechselte, da war es sein großes Ziel, die Oberliga-Handballer der ESG Gensungen/Felsberg wieder in die 3. Liga zu führen, aus der der Verein 2013 höchst unglücklich abgestiegen war. Dieses Ziel hat Christoph Koch im Frühjahr 2020 erreicht. Nun beendet der Kapitän und Kreisläufer der ESG nach sieben Jahren im Sommer seine beeindruckende Handballkarriere.

„Teil des Vereins zu werden und die Entwicklung der Mannschaft mitzugestalten; das war etwas ganz besonders“, sagt er. Aber: „Die letzten beiden Jahre waren schon sehr schwer“, so der 31-Jährige, dem es große Mühe bereitet, die Trias aus Familie, Beruf und Sport miteinander zu vereinen: „Dadurch ist viel auf der Strecke geblieben und ich konnte keiner Seite wirklich gerecht werden“.

Nun stehen erst mal Ehefrau Sina und Sohn Till, der im November vergangenen Jahres zur Welt kam, im Vordergrund. Ganz verlassen will der 1,94m große Nach sieben Jahren ist Schluss – Kreisläufer Christoph Koch beendet seine Karriere in Gensungen. (Foto: privat)Kreisläufer den Verein aber dann doch nicht. Als Standby-Spieler versucht er auch in Zukunft so oft wie möglich mit der Mannschaft zu trainieren. Und falls einmal Not am Mann ist, dürfte er sich nicht zweimal bitten lassen.

„Mit Christoph beendet ein großartiger Spieler mit einer eindrucksvollen Laufbahn seine Karriere. Für mich war er in den vergangenen Jahren eine der Identifikationsfiguren des Vereins“, sagte der Technische Direktor Tobias Rummeleit. Christoph Koch ist ein Charakterspieler, ein „echter Typ“, wie HNA-Journalist Ralf Ohm einmal schrieb.

Nicht nur auf dem Feld war er eine Respektsperson, auch abseits des Spielfelds wurde er von Mannschaft und Umfeld sehr geschätzt. Dabei war es ihm auch immer wichtig, nach dem Spiel den Kontakt zu den Fans und Anhängern zu halten. „Ich habe hier vieles lieb gewonnen. Den Verein und das Umfeld, aber auch das Tülpchen nach dem Spiel in der Vereinskneipe“, so der gebürtige Kasseler.

Das Handballspielen erlernte er beim RW Körle, bevor er mit 17 Jahren als A-Jugendlicher zum damaligen Oberligisten GSV Eintracht Baunatal wechselte. Es war der Beginn einer höchst erfolgreichen Laufbahn. Koch stieg 2009 in die Regionalliga und 2014 in die 2. Liga auf, bevor er sich nach dem Abstieg 2015 dem damaligen Oberligisten ESG Gensungen/Felsberg anschloss. Nach nur einem halben Jahr übernahm er das Kapitänsamt von Jens Wiegräfe. Als Spielführer versuchte er immer voran zu gehen, seine Mitspieler zu motivieren, und als Teil des Mittelblocks die Abwehr zusammen zu halten.

Mit den Edertalern stieg er 2020 in die 3.Liga auf und kämpft aktuell um den Klassenerhalt. Dieses Ziel zu erreichen, ist der große Wunsch des 31-Jährigen: „Ich bin sehr positiv gestimmt, dass wir in der Liga bleiben. Wir haben so lange um den Aufstieg gekämpft. Nun will ich auch erhalten, wofür ich so viel Zeit und Energie investiert habe“.