Kassel/Berlin - Der MT Melsungen steht in der Handball-Bundesliga am Wochenende ein besonders schwerer Gang bevor. Der Tabellenachte muss an diesem 21. Spieltag in der Hauptstadt beim Spitzenreiter Füchse Berlin antreten. Anwurf in der Max-Schmeling-Halle ist am Sonntag um 14:00 Uhr.

Angesichts des deutlichen Tabellenabstandes der MT zu den Füchsen, vor allem aber aufgrund der wiederum angespannten Personalsituation, reist die MT Melsungen als Außenseiter in die Hauptstadt. Der zuletzt gegen Leipzig fehlende Kai Häfner ist zwar wieder genesen, aber mit Domagoj Pavlovic, Ivan Martinovic und Rogério Moraes und wahrscheinlich auch Dimitri Ignatow muss Roberto Garcia Parrondo auf mehrere Stammkräfte verzichten. Dafür winken den Youngstern im Team, wie Julian Fuchs, Florian Drosten oder auch Manual Hörr weitere Einsatzzeiten in der stärksten Liga der Welt.

“Wir müssen nicht drumherum reden, das erste Spiel nach der WM-Pause beim Bergischen HC war von uns einfach schwach. Danach gegen Leipzig hingegen haben wir vieles richtig gemacht – bis auf zwei unglückliche Fehler in der entscheidenden Phase zum Schluss. Da haben aber Kampf und Einstellung gestimmt. Und genau das wollen wir auch in Berlin wieder zeigen – egal, in welcher Besetzung wir dort antreten. Da erwarte ich von jedem einzelnen unbedingte Bereitschaft, alles zu geben. Klar, wir sind Außenseiter, aber deshalb werden wir das Spiel keinesfalls abschreiben”, gibt Sportdirektor Michael Allendorf die Marschroute vor. Los geht der Trip in die Hauptstadt für die Nordhessen bereits am Samstagmittag nach dem Abschlusstraining im heimischen Melsungen.

Die Entwicklung der Berliner ist beeindruckend. Seit Mitte Dezember, als die Füchse hauchdünn dem SC Magdeburg unterlagen, wurden ausnahmslos Siege eingefahren – vier in der Handball-Bundesliga und vier in der EHF European League. Kein Wunder also, dass Berlins Trainer Jaron Siewert selbstbewusst an den Vergleich mit der MT herangeht: “Wir steigern uns jetzt von der Gegnerstärke von Spiel zu Spiel und wollen zuhause unbedingt die Punkte holen”.

Auch wenn “Tormaschine” Hans Lindberg (bislang 123 Saisontreffer) aufgrund eines Handbruchs nicht dabei ist, verfügen die Hauptstädter über außerordentliche personelle Qualität auf dem Spielfeld. Allen voran Rückraumspieler Mathias Gidsel. Der dänische Weltmeister war mit 60 Treffern nicht nur bester Torschütze der WM (und das ohne Siebenmeter!), sondern er wurde auch zum wertvollsten Spieler des Turniers gewählt.

Zum Rückgrat der Berliner gehören unter anderem Torhüter Dejan Milosavljev, Spielmacher Jacob Holm, Kreisläufer Mijajlo Marsenic, der Halblinke Lasse Andersson, der aufstrebende Halbrechte Nils Lichtlein, Neffe von MT-Torwarttrainer Carsten Lichtlein, und natürlich bewährte Kräfte wie Paul Drux und Fabian Wiede.

Gewonnen hat die MT in Berlin bislang dreimal. Zuletzt am 27. Dezember 2021, als Häfner & Co mit einem 29:28-Erfolg im Gepäck heimkehrten. Dabei hatte es zur Halbzeit noch 17:15 für die Hausherren gestanden. Die besten MT-Schützen seinerzeit: Julius Kühn und Gleb Kalarash (beide 6).


Schiedsrichter in Berlin:

Fabian Baumgart (Neuried) / Sascha Wild (Offenburg); DHB-Spielaufsicht: Marcus Helbig


Bisherige Vergleiche MT - Füchse Berlin:

30 HBL-Spiele, davon 9 Siege MT, 17 Siege Berlin, 4 Remis

2 DHB-Spiele, 1 Sieg MT, 1 Sieg Berlin

Letzter Vergleich: 02.10.22, MT – Berlin 29:32 (15:12)