Melsungen - Nach vier Niederlagen in Folge steckt Handball-Bundesligist MT Melsungen in einer Krise. Nicht nur die Ergebnisse, vor allem die enttäuschenden und leidenschaftslosen Auftritte sorgen für Kritik. Die MT-Verantwortlichen stehen dennoch hinter Trainer Roberto Garcia Parrondo. „Wir glauben an seine Philosophie, wir vertrauen dem Trainer voll und ganz“, sagt Michael Allendorf.

Der MT-Sportdirektor weist in diesem Zusammenhang auf die Trainerwechsel der jüngeren Vergangenheit hin. Die hätten für extreme Unruhe gesorgt. Ein Vorwurf, der immer wieder laut würde, sei die fehlende Konstanz: „Konstanz können wir aber nur hineinbringen, wenn wir am Trainer festhalten, und er sein Konzept etablieren kann“, erklärt Allendorf. Das Stichwort laute Kontinuität. Um die zu erreichen, benötige es Zeit und Geduld.

Gleichwohl berichtet der Sportdirektor von „intensiven Gesprächen“, die nach der jüngsten Pleite in Gummersbach geführt wurden. Auch Barbara Braun-Lüdicke, die Aufsichtsratsvorsitzende der MT, war an diesen Analysen beteiligt. Sie spricht von beschämenden Leistungen, die die Mannschaft zuletzt gezeigt habe. Und sie gibt zu, dass die geäußerte Kritik wehtue, „weil sie nun mal den Nagel auf den Kopf trifft“. Für sie sei es nicht zu erklären, warum namhafte Spieler plötzlich nicht mehr ihr Leistungsvermögen abrufen können.

Ein Resultat der Krisengespräche sieht so aus: MT-Vorstand Axel Geerken zieht sich vollständig aus dem sportlichen Bereich zurück. Ab sofort liegen sämtliche Planungen, die die Mannschaft betreffen, in der Verantwortung von Sportdirektor Allendorf. Andere personelle Veränderungen werde es nicht geben, sagt Braun-Lüdicke. Mit Blick auf einen der geäußerten Kritikpunkte stellt die Aufsichtsratsvorsitzende in diesem Zusammenhang klar: „Michi Allendorf ist keine Marionette von Axel Geerken oder sonst jemanden.“

Ungeachtet aller personellen Spekulationen betonen die MT-Verantwortlichen, dass „wir uns in den verbleibenden Spielen viel besser präsentieren müssen. Das sind wir unseren Fans und Partnern schuldig“, sagt Allendorf. Barbara Braun-Lüdicke spricht von einer Charakterfrage und fordert von den Profis, mit „Herz und Seele für den Verein aufzutreten“.

Die Mannschaft ist nun in der Pflicht. Im kommenden Heimspiel am 19. März gegen den THW Kiel hat sie die Möglichkeit, eine passende Reaktion zu zeigen.