Kassel - Der Corona-Virus breitet sich nahezu ungehemmt aus und erfordert in allen Bereichen der Berufswelt wie auch im privaten Umfeld Änderungen von Verhaltensweisen und bislang bewährter Praktiken. So haben die Klubmanager der Handball-Bundesliga ihr für den gestrigen Montag anberaumtes Treffen in eine Telefonkonferenz umgewandelt. Auf der Agenda standen eine Fülle von Themen, von Finanzen bis Veranstaltungsverlegungen – alle jeweils mit dem Ziel einer bestmöglichen Bewältigung der außergewöhnlichen Krisensituation.

Im Rahmen der Telefonkonferenz der 18 Klubmanager der Handball-Bundesliga (HBL) am heutigen Montag wurde unter anderem ein Managementfahrplan zur Erfassung des zu erwartenden wirtschaftlichen Schadens und zur Eindämmung der wirtschaftlichen Risiken vorgestellt. “Die Klubs stellen sich den organisatorischen und ökonomischen Herausforderungen und werden dabei auch die Instrumente, die der Gesetzgeber zur Regulierung von wirtschaftlichen Schäden und Unwägbarkeiten zur Verfügung stellt, nutzen”, heißt es in der Pressemeldung der HBL.

Eventuelle Finanzhilfen für die Klubs

“Zum Thema staatliche finanzielle Unterstützung der Klubs zählt zum Beispiel die Möglichkeit, Kurzarbeitergeld zu beantragen. Dies prüfen wir zur Zeit. Damit werden wahrscheinlich nicht die Spielergehälter in voller Höhe abgedeckt werden können, aber es wäre eine willkommene Form der Unterstützung. Ob die Vereine auch Liquiditätshilfen, in welcher Form auch immer, erwarten können, ist noch unklar”, sagt MT-Vorstand Axel Geerken. Die HBL begrüße ausdrücklich den hohen Einsatz der politischen Institutionen und Behörden. Der deutsche Klubhandball sei sich seiner gesamtgesellschaftlichen Verantwortung bewusst und nehme diese auf vielfältige Weise wahr.

Saison möglichst zu Ende bringen

Die HBL hält zudem am Beschluss ihres Präsidiums fest, die Saison nach Möglichkeit zu Ende zu spielen. Dies ist allerdings von der weiteren Entwicklung der Corona-Pandemie und den damit in Zusammenhang stehenden politischen, gesetzlichen und behördlichen Rahmenbedingungen abhängig.

Neuer Final Four-Termin gefunden

Für das ursprünglich am 04./05. April angesetzte DHB-Pokalendrundenturnier wurde als neuer Termin der 27./28. Juni 2020 festgesetzt. Die Durchführung an besagtem Wochenende ist abhängig von der Entwicklung der Corona-Epidemie und den damit verbundenen behördlichen Auflagen. Für das “Final4”, so der offizielle Veranstaltungsname, in der Hamburger Barcla Card Arena sind Rekordtitelträger THW Kiel, der TBV Lemgo Lippe, die MT Melsungen und die TSV Hannover-Burgdorf qualifiziert. “Dies wäre der letztmögliche Termin in der laufenden Saison, da am 30. Juni unser Geschäftsjahr endet und danach die Spieler, deren Verträge auslaufen oder nicht verlängert werden, nicht mehr zur Verfügung stehen”, erklärt Axel Geerken.

Spieler trainieren in den eigenen Vier Wänden

Derweil sind die Klubs dazu übergegangen, ihre Spieler mit Trainingsplänen auszustatten um ihnen ein zielgerichtetes Individualtraining in den eigenen Vier Wänden zu ermöglichen. “Die öffentlichen Fitnessclubs und Krafträume der Sporthallen sind entweder schon geschlossen oder schließen in Kürze. Darauf mussten wir reagieren und haben unsere Spieler entsprechend instruiert. Höchstens zum Lauftraining treffen sie sich in Kleinstgruppen und trainieren ansonsten für sich allein. Einen Corona-Verdachtsfall oder gar eine Ansteckung gab es bei uns bislang zum Glück noch nicht. Wir weisen stets deutlich darauf hin, dass alle die allgemeinen Vorsichts- und Verhaltensmaßnahmen zu ihrem eigenen Schutz, aber auch zu dem ihrer Mitmenschen einhalten”, so Axel Geerken.