Kassel - Was für ein Pflichtspielprogramm: Wenn die MT Melsungen am Sonntag in der Handball-Bundesliga die HSG Wetzlar empfängt, wird dies ihr 11. Match innerhalb von 31 Tagen sein. Wobei der Donnerstag und Freitag in dieser Woche mit dem Final-Four und zwei Spielen innerhalb von nur 22 Stunden die Belastungskurve in eine weitere Dimension führte. Man darf also gespannt sein, wie viele Reserven Lemke & Co. im Hessenderby mobilisieren können.

Anwurf in der Kasseler Rothenbach-Halle ist um 16:00 Uhr. Bereits um 15:00 Uhr startet das 30-minütige MT-Warm Up “Kurz vor Anpfiff live” auf Facebook und YouTube.

“Eine totale Leere, ein besch... Gefühl” – so lautete der Tenor der MT-Cracks nach dem Abpfiff des verlorenen Endspiels um den DHB-Pokal am Freitag beim Final4 in Hamburg. Nur 45 Stunden später muss sich die Mannschaft von Trainer Gudmundur Gudmundsson wieder auf den Liga-Alltag konzentrieren. Die spannende Frage ist, wie dies angesichts von 11 absolvierten Spielen innerhalb von 31 Tagen gelingen kann – nicht nur physisch sondern auch mental?

Zum Vergleich: Die Mittelhessen mussten im genannten Zeitraum mit fünf Begegnungen noch nicht mal die Hälfte des Melsunger Pensums absolvieren. Dabei liegt deren letzter Einsatz sogar schon acht Tage zurück. Keine Frage, wenn jemand ausgeruht in dieses Derby gehen wird, dann die Mannschaft von Trainer Kai Wandschneider.

Dass die HSG Wetzlar obendrein mit breiter Brust in Kassel anreisen darf, liegt an deren erfolgreichem Saisonverlauf. Aktuell liegt sie punktgleich und aufgrund des um 30 Treffer besseren Torverhältnisses einen Rang vor der achtplatzierten MT Melsungen. In den letzten drei Spielen gegen Nordhorn, in Erlangen und gegen den Bergischen HC worden volle sechs Zähler realisiert – auch ein Beleg für die derzeit gute Form.

Will die MT in einem langgezogenen Saisonendspurt – einschließlich des Hessenderbies sind noch sechs Spiele zu absolvieren – in der Tabelle noch weiter Boden gut machen, ist sie gegen die HSG voll gefordert. Den Fingerzeig auf dieses Vorhaben hatte Melsungen ja mit den beiden Liga-Erfolgen zuletzt gegen Ludwigshafen und Coburg gegeben.

“Die Enttäuschung ist natürlich auch am Tag nach dem verlorenen Finale noch nicht verflogen. Aber natürlich werden wir das schnell abschütteln und den Fokus auf das Wetzlar-Spiel legen müssen. Das wird gewiss keine leichte Aufgabe. Wir wollen in der Bundesliga noch so gut wie möglich abschneiden. Das sind wir gegenüber unseren Fans, Partnern und den MT-Gremien schuldig”, sagt MT-Vorstand Axel Geerken.

Nie war für die MT Melsungen die Vorbereitung auf ein Bundesligaspiel kürzer als in diesem Fall. Nachdem die Mannschaft in der Nacht von Freitag auf Samstag wieder in Kassel eingetroffen war, stand am Samstagnachmittag lediglich eine Teambesprechung auf dem Programm. Ein Hallentraining war aus zeitlichen Gründen nicht mehr möglich. Zudem war es weitaus wichtiger, Körper und Geist eine kurze Pause zu genehmigen.

Auch wenn die FinalFour-Einsätze gegen Hannover-Burgdorf und Lemgo Lippe ihre Spuren bei den MT-Profis hinterlassen haben, werden sie aller Voraussicht nach in der gleichen Besetzung am Sonntag gegen Wetzlar antreten können. Ein Fragezeichen steht dabei hinter Michael Allendorf. Der Linksaußen schied am Sonntag in Hamburg wegen einer Zerrung vorzeitig aus.

Bei den Gästen hingegen fällt laut vereinseigener Information mit Olle Forsell Schefvert (RL), Alexander Feld (RM) und Stefan Cavor (RR) eine komplette Rückraumreihe aus.


Schiedsrichterinnen in Kassel:

Tanja Kuttler (Meckenbeuren, BaWü) / Maike Merz (Oberteuringen, BaWü); DHB-Spielaufsicht: Frank Böllhoff


Bisherige Erstligavergleiche MT Melsungen – HSG Wetzlar

31 Bundesliga-Duelle (HBL, ohne Pokal)

18 Siege MT Melsungen, 8 Siege HSG Wetzlar, 5 Remis

Letzter Vergleich:

22.10.20, HSG Wetzlar – MT Melsungen 25:33 (7:16)


Live-Berichterstattung:

- 15:00 Uhr: “Kurz vor Anpfiff live”, das Warm Up-Magazin der MT auf Facebook und YouTube mit Interviewgästen.

- Hitradio FFH ist mit Zwischeneinblendungen dabei.

- 15 Minuten nach Spielende: Die Pressekonferenz live auf YouTube.


Infos zum Gegner:

www.hsg-wetzlar.de