Hofgeismar - Nur wenige Leichtathleten fanden am Samstagnachmittag den Weg nach Hofgeismar, wo im dortigen Angersstadion die nordhessischen Meisterschaften der Männer, Frauen, Jugend und Senioren ausgetragen wurden. Da zu Beginn der Veranstaltung die Zeitmessanlage nicht funktionierte und dadurch die Sprintwettbewerbe erst mit 90 Minuten Verspätung gestartet werden konnten, werden diese Titelkämpfe mit viel Leerlauf und ohne Stimmung in die Geschichte dieser traditionellen Titelkämpfe eingehen.

Die Melsunger Leichtathleten waren mit Nele Schmoll und Eileen Albers bei den Frauen sowie Niclas Dittmar, Eric Albers Laurens, Maximilian Hartmann und Sarah Langheld bei den Jugendlichen am Start. Außerdem starteten mit Jutta Pfannkuche (W65) und Bernd Gabel (M60) zwei Senioren.

Nach der Pressevorschau sollte der 100m-Lauf der Männer mit den beiden Kasseler Sprintern Joel Pototzki und Jesper Rüter sowie Colin Ansorge (Bad Sooden-Seine Konkurrenten sahen Niclas Dittmar nur von hinten. (Foto: privat)Allendorf) im Blickpunkt dieser Titelkämpfe stehen. Doch daraus wurde nichts, denn Niclas Dittmar unterstrich auch in Hofgeismar seine gute Form von Walldorf und ließ an seinem Sieg keinen Zweifel aufkommen. „Ich hatte mir für diese Meisterschaften drei Ziele vorgenommen: Ich wollte beide Titel gewinnen und dabei die 100 Meter unter 11,50 sowie die 200 Meter zum ersten Mal unter 23 Sekunden laufen. Mit dem Sieg über 100 Meter hatte ich das erste Ziel erreicht“, sagte der 17-Jährige, der seine Bestzeit pulverisiert, die er im Vorjahr bei den diesen Meisterschaften in Baunatal hinter Maximilian Lapp (LG Alheimer, 11,53) mit 11,70 Sekunden aufgestellt hatte. Der Trainingspartner von Vivian Groppe verbesserte sich auf 11,33 und ließ damit Titelverteidiger Lapp (11,73 sec.) keine Chance. Auch die Männer, die gemeinsam mit der U20 sprinteten, mussten neidlos die gute Leistung des Melsunger Gymnasiasten anerkennen. Colin Ansorge (BSA) holte sich den Meistertitel in der Aktivenklasse mit 11,52 Sekunden vor Joel Pototzki (LAV Kassel, 11,88).

Da die Wettkampfleitung das 200m-Finale um zwei Stunden nach hinten verschob, verzichtete Niclas auf den Start. „Aufgeschoben ist nicht aufgehoben“, sagte Alwin Wagner und hofft, dass sein Schützling am 24. Mai beim Meeting in Wetzlar sich seinen Wunsch erfüllt und die halbe Stadionrunde zum ersten Mal unter 23 Sekunden zurücklegt.

Jutta Pfannkuche verbesserte mit 1,30 Meter die hessische Hochsprungbestleistung in der W65. (Foto: privat)Zwei Wochen vor ihrem Sportabitur setzte sich im 100m-Finale der Frauen Nele Schmoll mit 13,44 Sekunden vor Thisa Gartha (LG Eder, 13,93) und Trainingspartnerin Eileen Albers (14,02 Sek.) durch und holte sich mit 4,54 m noch den dritten Platz im Weitsprung.

Im U20-Meisterschaftsrennen über 800 Meter lief Eric Laurens Albers ein beherztes Rennen. Dafür wurde er mit dem Titel und einer Zeit von 2:05,93 Minuten vor Kevin Adan (Jahn Treysa, 2:13,17) belohnt. Im 1500m-Lauf der U20 hieß der Sieger Maximilian Hartmann mit 4:42,07 Minuten.

Für die beste Leistung im Seniorenbereich sorgte Jutta Pfannkuche. Die W60-Hochsprung-Weltmeisterin von 2018 in Malaga, stieg bei 1,18 Meter in den Wettbewerb der W65 ein und verbesserte nach einem Fehlversuch den Nordhessenrekord von Christel Schichel (Geismar), die vor 18 Jahren beim Verbändekampf gegen Sachsen in Falkenstein 1,16 Meter übersprungen war. Nachdem Jutta Pfannkuche im ersten Durchgang die 1,30 Meter überquert hatte, war sie auch im Besitz des Hessenrekordes, denn diesen hatte im Vorjahr Elisabeth Wisniewski (LG Rodgau) mit 1,28 Meter aufgestellt. Die Bestleistungen im Weitsprung (3,34 m) sowie Dreisprung (6,74 m) unterstreichen die guten Sprungleistungen der zweifachen Mutter und Großmutter, die in Melsungen auch für die Sportabzeichenabnahme zuständig ist.

Die ersten Plätze über 400 m (85,93 Sek), Hochsprung (1,24 m) und Weitsprung (4,21 m) gingen auf das Konto von Bernd Gabel in der M60.