Gelnhausen - Auf der städtischen Sportanlage in Gelnhausen kämpfen am kommenden Wochenende (22. und 23. August) die besten hessischen Jugend-Leichtathleten. Im Rahmen dieser Titelkämpfe, die eine Teilnehmerbegrenzung aufweisen – Laufwettbewerbe 24 und technische Wettbewerbe 12 Teilnehmer - werden Gold, Silber und Bronze in den Altersklassen der U18 (Samstag) und U20 (Sonntag) vergeben.

Während Vivian Groppe in den Sprintwettbewerben der U18 mit Medaillenchancen an den Start geht, möchte Luis André gegen die zwei Jahre ältere Konkurrenz Der 15-jährige Luis peilt bei den Landesmeisterschaften der U18 im Diskuswerfen mindestens "Bronze" an.im Kugelstoßen und Diskuswerfen Erfahrung sammeln. Wenn alles passt, könnte Johannes Berg im Kugelstoßen und Diskuswerfen der U20 im Kampf um die Bronzemedaille eingreifen. „Ich rechne an diesem Wochenende mit drei bis vier Medaillen für unser kleines dreier Team“, sagte Alwin Wagner.

Im 100m-Lauf der U18 wollen gleich mehrere Athletinnen zeigen, dass sie zu den hessischen Spitzensprinterinnen gehören. Allen voran Carolin Schlung aus Bad Sooden-Allendorf, die mit 11,99 als einzige Jugendliche unter 12 Sekunden blieb. Bereits 2017 sorgte sie als 13-Jährige für Furore und war mit 12,46 Sekunden Deutschlands schnellste Sprinterin vom Jahrgang 2004.

Wer kann die schnelle Jugendliche aus dem Werratal herausfordern? Mit Charlize Boykin, die Vizemeisterin von 2019, Mira Baus (Schlüchtern) und Lea Willensweber (Kassel) haben drei weitere Sprinterinnen gemeldet, die im Vorjahr im 100m-U18-Finale standen und in Gelnhausen auf eine Medaille lauern. Auch Vivian Groppe gehört zu die Medaillenanwärtern, aber es kommt darauf an, wie die 15-Jährige nach dem Start in die Beschleunigungsphase kommt. Im Juli präsentierte sie sich in einer guten Verfassung und drückte ihre Bestzeit auf gute 12,06 Sekunden.

Auf der doppelt so langen Sprintstrecke wird ein spannendes Duell zwischen Holly Okuku (Baunatal, 24,45) und Jalloh Hawa (Wiesbaden, 24,52) erwartet. Sie nehmen in der aktuellen DLV-U18-Bestenliste die Plätze drei und vier ein. Aber welche Medaille geht an wen? Vivian Groppe (24,79) und Charlize Boykin (24,86) sind die Anwärter auf die Bronzemedaille, wobei die Langsprinterin aus Beiseförth mit zwei Zeiten unter 25 Sekunden leichte Vorteile gegenüber der amtierenden Johannes Berg könnte im Kugelstoßen der U20 mit einer 12m-Weite den dritten Platz belegen und somit für eine Überraschung sorgen.hessischen Hallenmeisterin über 60 und 200 Meter hat. Durch das hohe hessische Niveau auf der 200m-Strecke könnte dieses dieses Kräftemessen im Finale zu zu einem Meisterschaftshöhepunkt werden und gleichzeitig einen Vorgeschmack auf die deutschen U18-Meisterschaften bieten, die zwei Wochen später in Heilbronn ausgetragen werden.

Im Kugelstoßen der U18 steht Titelverteidiger Marius Karges (Frankfurt) gegen Janik Meyfahrt vor einer schweren Aufgabe. Der Jugendliche aus Remsfeld verbesserte sich vor drei Wochen in Erfurt auf 17,65 Meter und ist ebenfalls ein Anwärter auf den Meistertitel. Welche Rolle kann Lovro Maras (Frankfurt) spielen, der in der Halle bereits 16,36 Meter erreicht hatte? Und wie stark ist Michael Neuenroth aus Bad Sooden-Allendorf nach seiner guten Hallensaison, die er mit 14,99 Meter abschloss. Der 15-jährige Luis André (MT Melsungen) will in Gelnhausen gegen die zwei Jahre ältere Konkurrenz nur Erfahrung sammeln, um in den nächsten beiden Jahren um den Landestitel mitzustoßen. Wenn der U16-Athlet eine 15m-Weite erzielt, könnte er Michael Neuenroth im Kampf um Rang vier gefährlich werden.

Im Diskuswerfen der U18 wäre alles andre als die Titelverteidigung von Marius Karges eine Sensation, denn mit eindrucksvollen 63,53 m hat der Jugendliche aus Bad Wildungen in diesem Jahr seine Extra-Klasse unter Beweis gestellt. Gespannt darf man sein, wie weit er am Samstag die 1,5kg-Scheibe über die 60m-Marke segeln lässt. Benedict Michel, Friedberg-Fauerbach vom Jahrgang 2004, reist mit einer Bestleistung von 45,96 Meter nach Gelnhausen. Am 9. August setzte er sich in Marktheidenfeld im direkten Vergleich gegen den ein Jahr jüngeren Luis André (42,75 ) deutlich durch und dürfte auch in der Barbarossastadt vor dem Melsunger liegen. Wer aber von der übrigen Konkurrenz diesem Trio einen Platz auf dem Podium streitig machen will, muss schon für eine Überraschung sorgen.
Einen Tag später werden die U20-Landesmeister ermittelt. Sophia Volkmer (TV Wetzlar) ist die klare Favoritin über 400 Meter. Die Goldmedaillen-Gewinnerin von Baku meldete sich Anfang August nach einer langen Verletzungspause erfolgreich zurück und führt die Meldeliste mit 56,11 Sekunden vor Nele Kühn an. Die Viertelmeilerin aus Frankfurt, die sich bereits am Vortag den U18-Titel auf der Stadionrunde sichern möchte, könnte ihr einen Strich durch die Rechnung machen. Vivian Groppe peilt in Gelnhausen zwei Medaillen an.Die Frage ist nur, wie sie zwei schnelle 400m-Rennen innerhalb von 24 Stunden verträgt.

Auch Vivian Groppe wird sich nach ihren drei Sprints am Samstag einen Tag später mit der zum Teil drei Jahre älteren Konkurrenz über 400 Meter messen. Bei der Pfungstädter Laufgala präsentierte sie sich in einer guten Form und legte die Runde in 57,58 Sekunden zurück. Vor 14 Tagen blieb sie im Glutofen von Marktheidenfeld mit 61,14 Sekunden deutlich hinter den Erwartungen zurück. Sollte sie erneut auf dieser Strecke Schwächen zeigen, könnten mit Kim Goldbach (LG Alheimer, 59,32) und Maren Eberhard (Frankfurt, 59,42) zwei U20-Läuferinnen in den Kampf um die Bronzemedaille eingreifen.

Der U20-Sieger m Kugelstoßen kann nur Jonathan Pflüger (LAV Kassel) heißen. Der 19-Jährige stieß in der Halle mit der 6,0kg-Kugel 15,47 m weit und führt die Meldeliste mit knapp drei Meter Vorsprung vor Jonas Schliffer (Weilmünster, 12,52 m) an. Dahinter streiten sich Johannes Berg (Melsungen) und Max Schmidt (Weilmünster) um die Bronzemedaille, wobei der von Hella Böker betreute Jugendliche aus Obermelsungen mit 12,06 Meter die bessere Meldeleistung vorweisen kann.

Auch im Diskuswerfen ist Jonathan Pflüger der klare Favorit. Aber mit seinen 54,98 m, die er im Vorjahr erzielt, darf er sich nicht in Sicherheit fühlen, denn Fabian Feldmann (Remsfeld) machte am 31. Juli in Erfurt mit einem Wurf von 49,68 Meter auf sich aufmerksam. Wenn Fabian in Gelnhausen eine ähnliche Weite erzielt, könnte er Jonathan den Meistertitel streitig machen. Johannes Berg hat sich auch im Diskuswerfen enorm gesteigert und ist in diesem Jahr bei 40,00 Metern angekommen. Mit dieser Weite liegt er auf Rang vier, nur knapp hinter Jonas Schliffer, der sich am Wochenende beim Werfertag nach eine konstanten Serie auf 40,28 Meter verbessern konnte.


Text und Fotos: Alwin J. Wagner