Lovosice - Alle zwei Jahre treffen sich Europas Senioren Leichtathleten zum dreitägigen „Masters Europa“ im nordböhmischen Lovosice (Tschechien). In diesem Jahr waren bei hochsommerlichen Temperaturen über 300 Senioren aus 22 europäischen Nationen und selbst aus den Vereinigten Staaten am Start. „Es waren großartige Wettkämpfe und ein tolles Flair, dort im Süden des Böhmischen Mittelgebirges am linken Ufer der Elbe“, sagte Norbert Weinreich (MT Melsungen), der wegen der Corona-Pandemie nicht so wie gewohnt trainieren konnte, aber dennoch mit zwei Silbermedaillen die Rückreise antrat.

Das Diskuswerfen der M50 und bei den Männern mit der 2,0kg-schweren Scheibe wird dem früheren hessischen Schüler- und Jugendmeister noch lange in Erinnerung bleiben. Unter den Augen von Imrich Bugar, der 1983 in Helsinki als erster Diskuswurf-Weltmeister ausgezeichnet wurde, imponierte der 52-jährige Siegerehrung Diskuwurf M50 - Helmut Maryniak (Passau) vor Norbert Weinreich (Melsungen).Melsunger. Kurz nach 10 Uhr ließ er zum Auftakt die 1,5kg-Scheibe auf 43,41 Meter segeln und überraschte damit nicht nur die Konkurrenz. Mit dieser guten Weite belegte Weinreich hinter dem mehrfachen deutschen Seniorenmeister Helmut Maryniak (Passau, 52,69 m) den zweiten Platz. Imrich Bugar schaute sich diesen Wettbewerb an und erteilte den Athleten Ratschläge und fachsimpelte mit ihnen.

Anschließend nahm N. Weinreich noch am Wettkampf der M45 teil und schleuderte den 2kg-Diskus auf 37,02 Meter. Mit dieser Weite blieb er nur 3,10 Meter hinter H. Maryniak zurück. Die Leistung ist höher einzuschätzen als die 43,41 m mit der 1,5-kg-Scheibe. Man muss in der Bestenliste des Schwalm-Eder-Kreises schon sechs Jahre zurückschauen, um eine bessere Leistung zu entdecken. Im Jahr 2014 wurde die SEK-Bestenliste im Diskuswerfen der Männer mit 38,42 Meter angeführt und der Spitzenreiter hieß damals Norbert Weinreich, der diese Weite bei den deutschen Winterwurfmeisterschaften am 2. März in Erfurt erzielt hatte. Am Nachmittag sicherte sich der vielseitige Werfer im Speerwerfen (33,50) und Hammerwerfen (27,66) jeweils den sechsten Platz.

Am nächsten Morgen stand das Gewichtwerfen auf dem Plan, wo er mit 12,53 Meter ebenfalls zu gefallen wusste und auf Rang vier landete. Zum Abschluss dieser Master-Festspiele sicherte sich der Melsunger IT-Fachmann im Kugelstoßen mit drei Weiten über der 12m-Marke hinter dem Tschechen Ludek Jursa (13,08 m) mit 12,53 Meter eine weitere Silbermedaille.


Text und Fotos: Alwin J. Wagner