Uslar - Eine Glanzvorstellung gab Luis André beim Abendsportfest in Uslar. Das Melsunger Aushängeschild hatte sich im Kugelstoßen für das Jahr 2021 eine 17m-Weite als Ziel gesetzt, um im kommenden Jahr bei einer weiteren 2m-Steigerung sich für die U18-Europameisterschaft in Israel zu qualifizieren.

Gleich im ersten Versuch katapultierte der 16-Jährige die 5kg-Kugel auf 16,46 Meter und knackte damit nicht nur die Norm für die deutschen U18-Meisterschaften in Rostock, sondern verbesserte auch den 29 Jahre alten Jahrgangsrekord im Schwalm-Eder-Kreis von Dirk Schattner, der am 29. August 1982 in Lohfelden auf Luis Andre verbessert sich auf 16,56 m und nimmt damit Rang fünf in der deutschen U18-Bestenliste ein.15,91 Meter kam. Nach 16,30 m steigerte sich Luis im vierten Versuch auf 16,56 Meter und verbesserte sich damit auf Rang fünf in der aktuellen DLV-U18-Bestenliste. Zwei weitere Versuche jenseits der 16m-Marke, die allerdings ungültig waren, zeigten seine Leistungskonstanz, die nicht unverhofft kam. Weil dem Melsunger Gesamtschüler Großspurigkeit nicht liegt, sagte er nach dem Wettkampf zu dieser Leistung bescheiden: „Diese Weite hatte sich im Training angedeutet.“

Nachdem er in diesem Winter seine Technik auf den Drehstoß umgestellt hatte und bei seinem ersten Wettkampf am 31.01.2021 in Rochlitz auf 14,37 m kam, verbesserte er sich nicht nur athletisch und kräftemäßig. Das Melsunger Kugelstoß-Ass legte vor allem auch technisch zu und ist nach 15,78 und 15,87 nun schon bei 16,56 m angelangt. Im nächsten Monat soll die Kugel zum ersten Mal im Wettkampf hinter der 17m-Marke aufschlagen.

Auch im Diskuswerfen verbesserte er seine Vorjahresleistung von 43,55 m nach 46,79 m (Ulm) und 47,20 m (Walldorf-Mörfelden) auf 48,26 Meter. Jetzt fehlen dem 1,98 m großen Athleten nur noch 24 Zentimeter, um die Norm für die deutschen Jugendmeisterschaften abzuhaken.

Nachdem der vereinsbasierte Sportbetrieb der Melsunger Leichtathleten aufgrund der Corona-Pandemie wie fast überall ruhte, trainierten einige junge Athleten eigenständig bzw. mit Anleitung eines Trainers ihre Ausdauer, Kraft und Beweglichkeit. Maybritt Böttcher gehörte zu diesen Athleten. Nach über einem Jahr Jean und Aileen Heilmann überzeugten in Uslar im Dreikampf.Pause stieg sie wieder in den Wettkampfbetrieb ein und nahm über 1000 Meter einen Formtest vor, wobei sie Hannah Müller vom Laufteam Kassel einen spannenden Kampf lieferte.

Die 16-Jährige legte die erste Stadionrunde in 79 Sekunden zurück, wurde nach der Hälfte des Rennens mit 1:37 Minuten gestoppt. Nach 3:16,0 Minuten, nur 0,4 Sekunden hinter Müller überquerte Maybritt Böttcher die Ziellinie. „Es hat richtig Spaß gemacht, nach so langer Wettkampfpause auf der Bahn wieder ein Rennen gegen andere zu laufen“, sagte das „MT-Leichtgewicht“ und freut sich schon auf ihren nächsten Einsatz.

Im 200m-Lauf der Jugend hielt Vivian Groppe (MT) lange mit dem zwei Jahre älteren Lucas Natusch (Remsfeld) mit, der im Vorjahr die 100 Meter in 11,50 Sekunden zurückgelegt hatte. Erst kurz vor dem Ziel musste sie abreißen lassen und lief nach 24,9 Sekunden eine halbe Sekunde hinter Natusch (24,4) über die Ziellinie. Naomi Schleider belegte in der WU20 mit 31,8 Sekunden hinter Camille Basch (Lüchtringen, 29,1) den zweiten Platz.

Einen guten Eindruck hinterließen im Dreikampf die Geschwister Heilmann. Während Jean sich nach 10,9 über 75 Meter und 4,34 m im Weitsprung sowie mit 35 m im 200g-Ballwurf auf 1132 Punkte verbesserte, sprang seine 10-jährige Schwester Aileen mit 3,04 m zum ersten Mal über die 3m-Marke.

Der 60-jährige Bernd Gabel überzeugte nicht nur im Diskuswerfen mit 33,40 Meter, der Senior gefiel auch über 200 Meter mit starken 31,8 Sekunden.


Text und Fotos: Alwin J. Wagner