Melsungen - Die 15. Auflage des Hallensportfestes zur Erinnerung an Dr. Friedrich-Stracke führte fast 100 junge Mehrkämpfer aus acht nordhessischen Vereinen in die Melsunger Stadtsporthalle. Die MT Melsungen, mit Hans-Jörg Engler und Michael Langhorst an der Spitze, bot wiederum eine Organisation, die einen einwandfreien Ablauf der Wettkämpfe gewährleistete.

Diese Vielseitigkeitsprüfung war nach der herbstlichen „Ruhepause“ die nächste Gelegenheit in der Stadtsporthalle, zu Beginn der Wintersaison einen Leistungstest unter Wettkampfbedingungen durchzuführen. Die Athleten aus Bad Hersfeld, Baunatal, Borken, Gensungen, Gudensberg, Remsfeld sowie die Mehrkämpfer der MT Melsungen nahmen diesen Wettkampf dankend an und überzeugten zum Teil mit beachtlichen Leistungen. Damit demonstrierten sie, dass sie die erste Vorbereitungsperiode des Wintertrainings gut genutzt hatten. Jochen Bauer, Vorsitzender des LA-Schwalm-Eder-Kreises, der die Wettkämpfe aufmerksam verfolgte, stellte in seinem Fazit fest: „Während im Jugend- und Erwachsenenbereich die Mehrkämpfe nach wie vor recht schwach besetzt waren, gab es in den Schülerklassen ansprechende Felder, die zu Hoffnung berechtigen“.

Vivian Groppe, die sich bereits in einer viel versprechenden Form befindet, hatte sich für diesen Wettkampf viel vorgenommen. Somit war die Nationalkader-Athletin aus Beiseförth erwartungsgemäß auch die überragende Athletin dieser Veranstaltung, bei sie zwei Kreisrekorde in der U20 sowie bei den Frauen verbessern konnte. Niclas Dittmar (Foto: Lothar Schattner). Nachdem Vivian beim Halleneinstand vor drei Wochen in der Stadtsporthalle den 50m-Kreisrekord von 6,99 auf 6,92 Sekunden verbessern konnte, pulverisierte sie diese Bestzeit auf starke 6,81 Sekunden. „Diese Zeit ist umso bemerkenswerter, weil Vivian diese Zeit ohne Spikes und aus dem Training heraus lief. Jetzt müssen wir uns überlegen, ob Vivian die Hallensaison 2023 trotz der schwierigen Trainingsverhältnisse in Melsungen ab Januar doch etwas ernster nehmen und die deutschen U20-Hallenmeisterschaften anpeilen soll“, sagte Alwin Wagner, der die 18-Jährige seit September 2017 behutsam aufbaut. Nachdem sie sich im Dreikampf der U20 gegen Nele Schmoll durchgesetzt hatte, herrschte bei ihr große Freude, denn dieses Duell war der Höhepunkt der Veranstaltung. Nele begann das Kugelstoßen mit 9,52 Meter und führte nach dem ersten Wettbewerb mit 163 Punkten vor Vivian, die mit 7,00 Meter etwas hinter den Erwartungen zurückblieb. Anschließend folgte ihre Galavorstellung 50m-Sprint mit der Rekordzeit von 6,81 Sekunden. Die elektronische Anzeigetafel zeigte zunächst 6,80 Sekunden an. Nach der Zeitüberprüfung wurde die Leistung auf 6,81 korrigiert. Obwohl sich Nele auf 7,30 Sekunden verbessern konnte, lag sie nach zwei Wettbewerben mit 1209 zu 1226 zurück. Der Weitsprung musste also die Entscheidung bringen. Vivian legte 4,74 vor, Nele kam auf 4,71 Meter. Im zweiten Durchgang verbesserten sich beide auf 4,77 Meter. Obwohl Vivian im letzten Durchgang das Brett nicht traf und dadurch fast zwanzig Zentimeter verschenkte, kam sie auf 4,91 Meter. Nele Schmoll kam im dritten Versuch auf 4,69 m. Somit war das Mehrkampf-Duell zugunsten von Vivian entschieden. Mit 1761 Punkten lag sie am Ende noch deutlich vor Nele Schmoll (1707 P.) Bei der Pokalüberreichung durch Hans-Jörg Engler stellte sich heraus, dass Vivian Groppe den sechs Jahre alten Hallenrekord für den Schwalm-Eder-Kreis von Katharina Wagner (1722 P.) um 39 Punkte verbessert hatte. „Ich weiß gar nicht, welche Kreis-Bestleistung höher einschätzen ist“, sagte die DLV-Perspektivkaderathletein, als ihr das Rekordergebnis mitgeteilt wurde.

Nach der Absage von Luis Andre, der in der zurückliegenden Saison durch mehrere Verletzungen in seiner Leistungsentwicklung ausgebremst wurde, dominierte bei Mia Barth wird immer schneller. In Melsungen ließ sie über 50 Meter mit 7,39 Sekunden aufhorchen.den Jugendlichen erwartungsgemäß Niclas Dittmar. „Ich hatte mich auf den direkten Vergleich mit Luis gefreut“, aber sein früherer Trainingspartner, sagte wenige Tage vor diesem Mehrkampf-Meeting wegen einer Verletzung in der Brustmuskulatur ab. Mit 6,68 Sekunden zeigte sich die MT-Sprinthoffung über 50 Meter erneut verbessert und da er auch im Kugelstoßen (8,96 m) sowie im Weitsprung (5,17 m) die besten Leistungen erreichte, gewann er den Dreikampf mit 1476 Punkten vor Laurens Albers (1166 P.), Henrik Heimann (1051 P.) und Elias Botte (1005 P.) Nach dem Gewinn des Laufpokals vor drei Wochen wurde er dieses Mal mit dem Pokal für den bester jugendlichen Mehrkämpfer ausgezeichnet.

Mit einer sehenswerten Leistungsparade sorgten 42 Mädchen bei den Schülerinnen für viel Beifall der anwesenden Eltern. Den Glanzpunkt in der U16 setzte die 14-jährige Mia Barth (MT Melsungen), die Anfang November die 50 Meter bereits in 7,50 Sekunden zurückgelegt hatte. In der Stadtsporthalle ließ sie am Wochenende mit 7,39 Sekunden aufhorchen. Im Dreikampf sammelte die 14-Jährige als Siegerin 1245 Punkte und erhielt für die höchste Punktzahl bei den Schülerinnen einen Pokal. Clara Vollmer (Remsfeld, 1075) und Naila Haijat (Gudensberg, 967 P.) folgten auf den Pätzen zwei und drei.

Hannes Fenner aus Remsfeld beeindruckte bei den Schülern als Pokalgewinner. Der 14-Jährige legte die 50 Meter in 7,21 Sekunden zurück, sprang 4,45 Meter weit und stieß die 4kg-Kugel auf 10,41 Meter. Das ergab im Dreikampf 1256 Punkte und somit einen deutlichen Vorsprung vor seinen Vereinskollegen Jakob Zülch (1059) und Michael Richter (1049 P.).