Melsungen - Das Jahr 2019 ist beinahe Geschichte. Für den einen war es ein Erfolgreiches, dem anderen hat es eventuell nicht das gebracht, was man sich erhofft hatte. In jedem Fall zieht man zur Jahreswende gerne ein Fazit über die zurückliegenden zwölf Monate und wagt gleichzeitig einen Ausblick auf das, was dann kommen soll oder wird. Und so möchte HS24 in den nächsten Wochen dem einen oder anderen Sportler, Trainer, Spieler und Vereinsvertreter seine Empfindungen über die vergangenen und kommenden 365 Tage entlocken. In unserer Serie "Jahresrückblick/Jahresausblick" kommt heute Sarah Trapp (Foto) von der Melsunger TG zu Wort.


1. 2019 war für mich ...

Trapp: ... Das zweite Jahr in dem ich Rennrad fahre und das erste Jahr, in dem ich mit einer Lizenz und für einen Verein starte. Mittlerweile weiß ich etwas besser, was das heißt „Frauen Elite“.

Ich verbinde mit diesen zwei Begriffen sehr verschiedene Erlebnisse: Manches Mal war ich berauscht von dem hohen Tempo, den schönen Landschaften und der Dynamik eines Pelotons und manches Mal sehr frustriert, wenn meine Leistung nicht ausreichte, um mit dem Feld zu fahren und ich dem Tempo und dem Wettbewerbseifer der Klasse nicht gewachsen war.

Insgesamt bin ich mit meinem ersten Jahr im Rennbetrieb zufrieden. Wie könnte ich das auch nicht sein? Ich bin 2019 nicht nur in den Lizenz-Rennbetrieb eingestiegen, sondern habe auch meinen ersten Marathon und meine erste Triatlon-Mitteldistanz gefinished.

Mich stimmt hoffnungsvoll, dass ich mich in diesem Jahr mit meinem, keine 1000 Euro werten, Rad aus Alu und meinen im Vergleich zu anderen, insgesamt eher wenigen Trainingseinheiten, meistens ziemlich gut platzieren konnte. Nach manchen nicht so erfolgreichen Rennen hat es mir immer geholfen mir das noch einmal bewusst zu machen und mental eine gewisse Balance zwischen kämpferischer Lust am Wettkampf und der Begeisterung am Rennradfahren in der Natur herzustellen und aufrecht zu erhalten.

Mir hat es Freude gemacht zusammen mit meinen Mannschaftsmitgliedern bei Rennen zu starten. Für die meisten des MT Damenteams war es die erste Rennsaison. Auch deshalb, weil wir 2019 viele positive und auch schmerzhafte Erfahrungen gemeinsam machten, schätze ich das Team als wichtigen Rückhalt.


2. Meine Highlights in 2019:

Trapp: Zu meinen persönlichen Highlights gehört zum einen der Saisonauftakt bei der Tour d’Energy in Göttingen (mein erstes Rennen), bei dem sich das MT-Damenteam insgesamt sehr stark platzierte. Zu den Highlights gehört auch der 3. Platz des MT-Damenteams bei Rad am Ring, welchen wir mitten im Dauerregen, bei Kälte und Nebel erkämpften. Zuletzt hat auch mein 2. Platz bei den HM im Bergzeitfahren für mich persönlich eine große Bedeutung.


3. 2020 wird ...

Trapp: ... mich hoffentlich in ähnlicher Weise bereichern wie 2019. Ich werde strukturierter trainieren und versuchen, gezielt an meinen Defiziten (taktisches Verhalten im Rennen, Fahren in der Gruppe, kurvige Abfahrten, Tempohärte) zu arbeiten.


Zur Person:

Ich, Sarah Trapp bin 23 Jahre alt und Studentin der Ev. Theologie und Philosophie in Marburg. Ursprünglich komme ich aus der Rhön, mit der ich, nicht nur wegen der Berge dort, sondern auch wegen meiner Freunden und meiner Familie dort, sehr verbunden bin.

Schon in meiner Kindheit und Jugend bin ich gerne und oft Rad gefahren und gelaufen, seit 2019 starte ich in der „Frauen Elite“ für die Melsunger TG.