Marburg - Micah Brown sorgt für einen Wumms bei den Marburg Mercenaries. Der 34-jährige war bereits 2013 und 2014 als Quarterback in Marburg und wird die Mittelhessen 2021 als Offense Coordinator unterstützen.

Dort trifft er auf einige alte Bekannte wie Quarterback Sonny Weishaupt, welcher damals ebenfalls bei den Mercenaries Quarterback spielte und seitdem einen engen Kontakt zu Brown hält. Dieser hat ihn in den letzten Jahren immer wieder als Personal Trainer und Mentor unterstützt.

Der 1986 in Staten Island, NY geborene Brown kann auf eine beeindruckende Karriere zurückblicken. In 10 Ländern bestritt er 102 Spiele und gewann 8 Meisterschaften. Nach Stationen in Camps der CFL und dem Weltmeistertitel 2011 mit dem US Nationalteam war er erheblich am Erfolg der Marburg Mercenaries in den Jahren 2013 und 2014 beteiligt und führt sie jeweils in die Playoffs. 2015 gelang es ihm als erst zweiter Auf dem Bild ist er links aus seiner aktiven Zeit in Marburg zu sehen, rechts ist ein aktuelles Bild von ihm. (Bildquelle: Sebastian Leis, Redvisionmedia.)Spieler in Europa in einem Jahr gleich in zwei unterschiedlichen Ländern Meister zu werden. Der Meisterschaft in Finnland folgte in diesem Jahr dann noch der Titel in Polen. Seine aktive Karriere ließ er bei den Lazio Marines ausklingen, in Halifax coachte er die Harbour Hawks und gründete BATLX.

Mit dem Projekt BATLX, welches er zusammen mit seiner Frau Kelly in Halifax leitet, hat er ein herausragendes Trainingskonzept für Athleten entwickelt, welches die Gesundheit und Leistung gleichermaßen im Focus hat. Dieses wird er jetzt mit nach Deutschland bringen und auch entsprechende Camps veranstalten. Dazu erklärt Brown: „Wir werden jedem Athleten die Grundlagen beibringen, gefolgt von positionsspezifischen Techniken und das gesamte Leistungsvermögen steigern. Unsere Erfahrungen und die Kreativität der Unterrichtsmethoden unterscheidet uns von unseren Mitbewerbern. Wir glauben, dass ein Athlet Spaß haben und wirklich genießen muss, was er oder sie tut, um erfolgreich zu lernen. Neben Techniken zur Vorbeugung von Verletzungen fördern wir auch die geistige Belastbarkeit.“

Dies passt perfekt zu den Plänen der Mercenaries, wie Präsident Carsten Dalkowski bestätigt: „Wir werden mit Micah Brown neue Wege gehen. In der Ausbildung der Spieler und eigenen Trainern im Verein, dem Schulsport und der Öffentlichkeitsarbeit. Micah wird mit seiner eigenen Firma BATLX nicht nur Partner des Vereins, sondern Förderer des Football Sports im Allgemeinen in Hessen und Deutschland werden. Wir freuen uns diesen neuen Weg mit Micah und seiner Frau Kelly gemeinsam zu gehen.“

Es gibt mittlerweile immer mehr Camps und auch internationale Möglichkeiten für Spieler, die sich weiterentwickeln möchten. Brown hat mit BATLX damit genau den Trend erkannt und das passende Angebot: „Die Internationalisierung des Footballs wird für die nächsten Generationen immer bedeutender. Unsere Vision ist es, mit BATLX ein größeres und globaleres Bewusstsein zu schaffen und leistungsstarkes Training und Mentoring anzubieten, da wir wissen, dass dies eine große Chance für junge Sportler ist. Es gibt mittlerweile so viele positive internationale Entwicklungsmöglichkeiten für Footballspieler in Kanada und Europa, und wir freuen uns, mit unserer Erfahrung und unserem Fachwissen den Spielern bei dieser Entwicklung auch in Deutschland helfen zu können. Auch seine Frau Kelly freut sich bereits auf die Rückkehr nach Deutschland: „Wir freuen uns, diese Reise anzutreten und BATLX an einen Ort zurückzubringen, den wir lieben.“

Und auch sportlich möchten die Marburger im nächsten Jahr angreifen, wie Dalkowski deutlich macht: “Aufgrund der auch in dieser besonderen Zeit herausragenden Unterstützungen unserer Partner aus der Wirtschaft und dem Umfeld unseres Vereins wird in 2021 ein „Neustart mit Anlauf“ möglich sein. Wir können und wollen mit einem Wumms aus der Corona-Krise kommen und werden mit den neuen Strukturen versuchen, wieder das Heimrecht für die Playoffs zu erkämpfen. Die fehlenden Puzzlestücke für eine erfolgreiche Saison werden wir bereits jetzt suchen und dann auch schnell Nägel mit Köpfen machen.“

Marburgs Spielobmann Thomas Plessl sieht in solch einem Konzept langfristig die einzig richtige Strategie, um sich als Verein sportlich und wirtschaftlich erfolgreich zu etablieren und nicht kurzfristig von einzelnen Investoren abhängig zu sein: „Wir sind überzeugt, dass sich in der Zukunft nur Vereine behaupten können, die sich breit aufstellen, Talenten die Möglichkeiten zur Weiterentwicklung geben und tief in der Region verwurzelt sind.“

Beginnen werden die Marburger mit Ihrer Vorbereitung bereits Mitte September, dann kommt Brown nach Deutschland, um sein Konzept Spielern und Trainern vorzustellen, wie Sportdirektor Michael Dalkowski ankündigt: „Unser neuer Offense Coordinator Micah Brown ist von Mitte September bis Mitte Oktober auf Stipvisite bei uns. Da wollen wir alle Spieler, Interessenten, Trainer und Funktionäre von unserer Vision überzeugen und laden alle ein, sich den „Mercs“ für eine erfolgreiche Zukunft anzuschließen“.


Coronahilfen auch für Football-Deutschland

Der Haushaltsausschuss des Bundestages hat den möglichen Empfängerkreis für die beschlossenen „Coronahilfen Profisport“, die das Bundesministerium des Innern ab September 2020 professionellen Sportmannschaften von Vereinen und Unternehmen auszahlt, erweitert: Nun können auch Football-Vereine aus GFL und GFL 2 bis zu 80 Prozent ihrer entgangenen Ticket-Einnahmen des Jahres 2020 als öffentliche Förderung erstattet bekommen.

In seiner Pressemitteilung dazu hat der zuständige Berichterstatter des Haushaltsausschusses, Martin Gerster (SPD), auch genau American Football als die Sportart erwähnt, die von der Neuregelung profitieren soll. Die Neuregelung ist auch die Folge intensiver Lobbyarbeit des AFVD-Präsidiums in den letzten Wochen. Sowohl innerhalb des DOSB als auch bei den zuständigen Stellen der Politik haben die Argumente von AFVD-Präsident Robert Huber nun verfangen und führen dazu, dass GFL- und GFL2 Football-Vereine nachträglich noch einen großen Teil ihrer Saisonetats für 2020 trotz Corona decken können.

Die „Coronahilfen Profisport“ sollen den Sport in seiner Rolle für das gesellschaftliche Miteinander, als wirtschaftlich bedeutender Faktor und auch als Arbeitgeber für viele sportbegeisterte Menschen unterstützen. Einzelne Vereine können jeweils bis zu 800.000,- Euro aus dem insgesamt mit 200 Millionen Euro ausgestatteten Programm erhalten. Für wegen der Pandemie nicht ausgetragene Spiele ist die Erstattung von bis zu 80 Prozent der ursprünglich erwarteten Ticketeinnahmen (anhand der Zahlen des Vorjahres) vorgesehen.

„Unsere Vereine haben sich nach Kräften bemüht, auch während des Sommers und ohne Zuschauereinnahmen ihren Trainingsbetrieb so weit wie möglich und im Rahmen des Erlaubten aufrecht zu erhalten und möglichst nicht an ihren Ausgaben für das qualifizierte Trainerpersonal zu sparen“, sagt Robert Huber. „Deswegen war es für das AFVD-Präsidium und auch für mich ganz persönlich eine der größten Prioritäten der letzten Wochen, der GFL und ihren Vereinen den Weg in dieses Programm hinein zu öffnen. Das AFVD-Präsidium freut sich, den Vereinen damit ganz direkt in der Corona-Situation finanziell helfen zu können.“