Gotha - Mehr als 300 nationale und internationale Starterinnen und Starter in zwei Altersklassen: Die TMP-Jugendtour in Gotha ist wohl das hochkarätigste Radsportevent für den Nachwuchs in Deutschland. Liest man die Siegerliste aus deutscher Sicht, zeigen sich spätere Profifahrer wie Toni Martin, Marcel Kittel oder John Degenkolb. Umso schöner für den nordhessischen Nachwuchsradsport, dass Joshua Vialon und Gustav Grebe von der Zweirad-Gemeinschaft Kassel für die vier Rennen an drei Tagen vom hessischen Landesverband nominiert wurden.

Gustav Grebe (Foto: privat).Für die U17 und Vialon ging es darum, den Anschluss über die insgesamt 123,3 Kilometer zu halten. Der Prolog mit Platz 13 in einem ersten kurzen Rennen verlief sehr gut. Für das Zeitfahren am Folgetag lautete die Devise: Nicht alles geben, es stehen noch zwei sehr schwierige und lange Rennen auf dem Programm. Mit einem Rückstand von 1:47 Minuten ging es für Vialon im Anschluss auf die 61 Kilometer Rundstrecke. Hier handelte er sich knapp 10 Minuten Rückstand ein, kam aber gut ins Ziel. Am Sonntag fand Vialon eine funktionierende Gruppe zum Mitfahren und am Ende stand ein guter 93. Platz für ihn. Ein schönes Detail dabei: Eigentlich als Ersatzfahrer des Landeskaders am Start, waren am Ende nur drei Hessen besser platziert. „Eine tolle Tour mit so vielen Startern, viele neue Erfahrungen und das hat richtig Spaß gemacht“, sagt Joshua Vialon.

In der U15 fuhr Gustav Grebe unter anderen Vorzeichen. Bereits mit einem Sieg in einem der ersten Rennen in die Saison gestartet, hatte er sich für seine 78,5 Kilometer einiges vorgenommen. Der siebte Platz im Prolog war ein erstes Ausrufezeichen, im nachfolgenden Zeitfahren allerdings Joshua Vialon (Foto: privat).büßte er 1:02 Minuten auf den Schnellsten ein. Im anspruchsvollsten Rennen der drei Tage kam Grebe mit dem Hauptfeld und 20 Sekunden Rückstand ins Ziel. Im Abschlussrennen am Sonntag musste er sich nur im Sprint des Hauptfelds geschlagen geben, keine weiteren Zeitverluste. In der Endabrechnung dann ein exzellenter 24. Platz. „Nur zwei Fahrer in meinem Jahrgang waren am Ende schneller, das ärgert mich trotzdem ein wenig. Nächstes Jahr wird es dann noch besser“, erklärt Grebe.

„Eine tolle Entwicklung der beiden jungen Fahrer. Über den Winter haben sie gemeinsam mit Niklas Meyerrrose, der in Gotha nicht am Start war, die Grundlagen gelegt. Sie haben viele Crossrennen gefahren und waren fleißig. Dazu kommt, dass unsere Nachwuchsarbeit mit nun zwei Trainern und gezielten Trainingsplänen immer professioneller wird. Spaß und Leistung gehen super zusammen. Fehlt nur noch eine ebenso hochwertige wie dauerhafte Trainings- und Rennmöglichkeit unmittelbar in Stadtnähe. Damit könnten wir viel mehr Kinder zum Radsport bringen und entwickeln“, erklärt Roman Völker, erster Vorsitzender der Zweirad-Gemeinschaft. „Klar ist dabei immer: In erster Linie muss es den Kindern Spaß machen.“