Erfurt - Beim Crit-Rennen »2 Levels, One Gear« in Erfurt startete André Hildmann von der Zweirad-Gemeinschaft Kassel für das Crit-Team »Hannover FXD« und konnte seine hervorragende Form in einen zweiten Platz umsetzen. Die spektakuläre Strecke rund um das Einkaufszentrum führte sogar durch die Tiefgarage.

Ein Gang, keine Bremsen, kein Freilauf - Crit-Rennen haben ganz eigene Gesetze und Anforderungen. Der rasante Ritt mit Rädern aus dem Bahnradsport auf engen Kursen mit vielen Kurven benötigt jede Menge Kraft und volle Konzentration. Und schließlich noch Corona: Starten oder nicht starten, das war an diesem Tag die Frage. Das Konzept der Veranstaltung aber konnte überzeugen. Da das Rennen auf mehrere Vorläufe und zwei Finalläufe aufgeteilt war, waren immer nur wenige Fahrer gemeinsam auf der Strecke. Hinzu kamen der riesige Parkplatz it viel Platz für die Beteiligten und die klar kommunizierten Regeln für alle Anwesenden.

Hildmann ging im zweiten Vorlauf an den Start. Hier musste man eine Platzierung unter den ersten sechs Fahrern erreichen, um sich für das A-Finale zu qualifizieren. Früh konnte er sich zusammen mit Jan Lietzke von den Puncheurz vom Rest des 15 Fahrern starken Feldes absetzen. Das Duo harmonierte gut und André Hildmann (Foto: Aline Köhler).so wurden auf den neun km ein Vorsprung von ca. 30 Sekunden herausgefahren. In der letzten engen Kurve am Ausgang aus der Tiefgarage konnte er die finale Attacke setzen und den Vorlauf für sich entscheiden. Und mit der schnellsten Zeit aller Vorläufe konnte er sich so sogar den besten Startplatz für das Finale sichern.

Im Finale ging es dann gleich zur Sache. Vom Start weg war das Tempo hoch. So stand schon in der ersten Runde eine siebenköpfige Gruppe mit Fahrern aus der Schweiz und Frankreich. Darunter unter anderem der starke Sprinter Tim Ceresa vom Team Look Crit und Jan Lietzke sowie Dominik Karrasch von den Puncheurz. Letztere sorgten immer wieder im Wechsel für Attacken, sodass es nur ganz selten langsam wurde. Entscheidend absetzen konnte sich allerdings nie jemand. Um einem Sprint aus dem Wege zu gehen, setzte Hildmann eingangs der letzten Runde dann seine Attacke. Er setzte sich einige Meter ab und baute den Vorsprung in den technischen Passagen bei extrem hohem Tempo noch aus. Ausgangs der Tiefgarage lag er vor den letzten 300 Metern immer noch in Führung. Dann die letzte Rechtskurve und noch einmal alle die allerletzten Reserven mobilisieren –  leider aber konnte sich der erfahrene Franzose Tim Ceresa auf den letzten 10m noch an Hildmann knapp vorbeischieben. Dennoch ein exzellenter zweiter Platz für den Kasseler..


von Roman Völker