Melsungen - Etwa 250 Zuschauer verfolgten den ersten Wettkampf des Turngaus Fulda-Eder seit beinahe zwei Jahren in der Melsunger Stadtsporthalle. Da die Vereine zu unterschiedlichen Zeitpunkten wieder ins Hallentraining einsteigen konnten, wurde ein Einzelgerätewettkampf ausgetragen. Ein Mehrkampf (vier Geräte bei den Frauen, sechs Geräte bei den Männern) konnte geturnt werden, wurde aber nicht ausgewertet. Für jedes Gerät gab es eine eigene Rangliste.

Die besten Leistungen in den Kürwettkämpfen zeigten die Schwestern Lilly und Luna Grösch (MT Melsungen; MT). Lilly startete in der LK 4 (12 Jahre und älter) Foto: privatan drei Geräten (Sprung, Stufenbarren und Boden) und setzte sich dreimal durch. Letztes Gerät und Glanzpunkt des Wettkampfes war ihre Bodenübung, die vom Kampfgericht mit 11,45 Punkten bewertet wurde. Den Schwebebalken konnte ihre Trainingspartnerin Ellen Rüdlin für sich entscheiden.

Mit Spannung wurde in der LK 2 (jahrgangsoffen) erwartet, wie der Wettkampf zwischen Patricia Klagholz (SC Neukirchen, SCN) und Luna Grösch ausgehen würde. Genau wie ihre jüngere Schwester behauptete sich Luna an drei Geräten, wobei Patricia am Schwebebalken nahe dran war, ihr an diesem Gerät Rang 1 streitig zu machen und selbst den Sprung gewann.

Zum ersten Mal turnten die Schwestern Lisa und Malin Bussiek (MT) in einem Einzelwettkampf gegeneinander. In der LK 3 (15 Jahre und älter) versammeln sich nun alle vier Siege unter einem Dach. Lisa war an Sprung, Stufenbarren und Boden vorn, während Malin sich den Titel am Schwebebalken sicherte.

Der jüngste Kürwettkampf war dieses Jahr die LK 4 (11 Jahre und jünger). Zum Auftakt gewann Nele Pauli (SCN) die Konkurrenz am Stufenbarren. Schwebebalken und Boden gingen mit ganz knappen Vorsprüngen jeweils an Romy Darmstadt (SCN). Auch der vierte Titel dieser Wettkampfklasse ging nach Neukirchen. Greta Altmann hatte am Sprung die Nase vorn.

In den Pflichtwettkämpfen der Turnerinnen machte Karla Wagner (SCN) den besten Eindruck bei den Kampfrichterinnen. Nach verhaltenem Einstieg in den Foto: privatWettkampf der P 4/P 6 (12 Jahre und jünger) am Schwebebalken dominierte die Zehnjährige die Konkurrenz am Boden deutlich. Für einen sehr sauberen Vortrag wurde Karla mit 14,25 Punkten belohnt. Das waren 1,25 Punkte Vorsprung auf Rang 2. Am Sprung hatte Karla ebenfalls die Nase vorn. Hier war die Leistungsdichte größer. Deswegen musste sie bis zum Wettkampfende zittern, ob ihre 14,50 Punkte für einen weiteren Erfolg reichen würden. Der Schwebebalken ging an Karlas Vereinskameradin Mila Mork und die abschließende Konkurrenz am Stufenbarren gewann Lena Huck.

Das größte Teilnehmerfeld, die P 4/P 5 (10 Jahre und jünger) war ebenfalls fest in Neukirchener Hand. Als stärkste Turnerin zeigte sich Marie-Ella Belgart in ihrem ersten Wettkampf überhaupt. Sowohl am Startgerät Boden als auch am folgenden Sprung stand sie ganz oben. Malia Merz dominierte die Konkurrenz am Stufenbarren mit 1,65 Punkten Vorsprung und Jette Klee setzte sich mit dem kleinst möglichen Vorsprung von 0,05 Punkten am Schwebebalken durch.

Lediglich jeweils nur eine Turnerin waren in der P 5/P 7 (14 Jahre und jünger) sowie in der jahrgangsoffenen P 5/P 9 gemeldet. Auch wenn die Ergebnisse vorher klar waren, gingen sowohl Lea-Marie Heipel (SCN) als auch Leila Drese (MT) konzentriert an die Geräte, um möglichst viele Punkte zu erzielen. Lea-Marie war eine von nur zwei Turnerinnen, die einen vollen Wettkampf turnten. Beide Jugendliche holten die meisten Punkte am Boden.

Bei den Jungen wurden diesmal ausschließlich Pflichtwettkämpfe ausgetragen. Ein geplanter landesweiter Wettkampf in der Kür LK 1 Ende November für die älteren Turner wurde aufgrund der Pandemie bereits frühzeitig abgesagt.

Stärkster Junge war Jakob Stein (MT) im Wettkampf P 4/P 6 (11 Jahre und jünger). Er gehörte zu den wenigen, die sich nach kurzer Vorbereitungszeit schon Foto: privateinen vollen Sechskampf zugetraut haben. Vier Geräte konnte er teils knapp, teils deutlich für sich entscheiden. Boden und Sprung gingen an Leon Tschuprina (MT) in seinem ersten Wettkampf.

In der P 4/P 7 (13 Jahre und jünger) zeigte sich der Reiz des Wettkampfformats. Der favorisierte Cavit Aydin (MT) stand zwar an jedem Gerät auf dem Treppchen, die Siege erzielten aber seine Trainingspartner Maik Fibicher (Boden, Sprung, Barren) und Ben Otys (Pauschenpferd, Ringe, Reck).

Den einzigen Doppelsieg des Tages gab es am Barren in der P 4/P 5 (09 Jahre und jünger). Den Titel teilten sich Carl Sieron (MT) und Mattis Döring (SCN). Carl konnte zuvor bereits Boden, Pauschenpferd und die Ringe für sich entscheiden. Am Sprung zeigte Jakob Huck (SCN) den besten Vortrag. Henning Naske (SCN) war Tagesbester am abschließenden Reck.

Kampfrichterwartin Julia Brandt und Fachwart Christian Khin zeigten sich beeindruckt von den Leistungen, die viele nach relativ kurzer Vorbereitungszeit schon wieder an den Tag legten. „Die älteren Kürturnerinnen können schon fast wieder auf dem Niveau turnen, das sie hatten, bevor sie durch die Pandemie aus dem kontinuierlichen Trainingsrhythmus gerissen wurden. Jüngere Mädchen kommen in beiden Wettkampfformen schon nach und die Jungen stellten unter Beweis, dass Sechskämpfe bei guter Vorbereitung kein Problem darstellen.“


Die Gerätesieger:

Turnerinnen:

LK 2 (jahrgangsoffen): Luna Grösch (MT, 3 Geräte), Patricia Klagholz (SCN, 1 Gerät)

LK 3 (15 Jahre und älter): Lisa Bussiek (MT, 3 Geräte), Malin Bussiek (MT, 1 Gerät)

LK 3 (14 Jahre und jünger): Lenja Liehr (SCN, 2 Geräte), Helene Diebel (SCN, 1 Gerät)

LK 4 (12 Jahre und älter): Lilly Grösch (MT, 3 Geräte), Ellen Rüdlin (MT, 1 Gerät)

LK 4 (11 Jahre und jünger): Romy Darmstadt (SCN, 2 Geräte), Nele Pauli (SCN, 1 Gerät), Greta Altmann (SCN, 1 Gerät)

P 5/P 9 (jahrgangsoffen): Leila Drese (MT, 2 Geräte)

P 4/P 7 (14 Jahre und jünger): Lea-Marie Heipel (SCN, 4 Geräte)

P 4/P 6 (12 Jahre und jünger): Karla Wagner (SCN, 2 Geräte), Mila Mork (SCN, 1 Gerät), Lena Huck (SCN, 1 Gerät)

P 4/P 5 (10 Jahre und jünger): Marie-Ella Belgart (SCN, 2 Geräte), Malia Merz (SCN, 1 Gerät), Jette Klee (SCN, 1 Gerät)

Turner:

P 4/P 7 (13 Jahre und jünger): Maik Fibicher (MT, 3 Geräte), Ben Otys (MT, 3 Geräte)

P 4/P 6 (11 Jahre und jünger): Jakob Stein (4 Geräte), Leon Tschuprina (2 Geräte)

P 4/P 5 (09 Jahre und jünger): Carl Sieron (4 Geräte), Mattis Döring (SCN, 1 Gerät), Henning Naske (SCN, 1 Gerät), Jakob Huck (SCN, 1 Gerät)