Brunslar - Im "Ligen-Check" 2019/20 stellen wir heute die SG Brunslar/Wolfershausen vor. Die Mannschaft spielt in der Fußball-Gruppenliga und belegt nach der Hinrunde den dritten Rang. Als Übungsleiter ist Timo Rudolph tätig.

Es ist nicht mehr von der Hand zu weisen: Die SG Brunslar/Wolfershausen ist ein Spitzenteam der Fußball-Gruppenliga.

Die Tabelle lügt bekanntlich nicht, wusste schon Otto Rehhagel. Nach Platz sechs im Vorjahr und einem aktuellen dritten Rang muss die Truppe von Timo Rudolph zum engeren Kreis der Aufstiegsanwärter gezählt werden. Die jahrelange solide Vorstandsarbeit zahlt sich so langsam aus.

Der Grundstein für eine tolle Vorrunde wurde zu Saisonbeginn gelegt. Mit vier Siegen am Stück stürmten Neuzugang Christian Riemenschneider (12 Tore, Melsunger FV) und Co. so gleich an die Tabellenspitze.

Dann ging es gegen die Top-Teams Wabern, Schwalmstadt und Gudensberg. Hier verkaufte man sich besser, als es die Ergebnisse zum Teil aussagen. Das 0:6 unter der Woche in Ziegenhain zum Beispiel war heftig, aber auch begründet. Es fehlten viele Stammspieler und nach einer halben Stunde lag man schon hoffnungslos zurück.

Die Elf um Rückhalt Clas Beuscher ist ausgeglichen besetzt. Defensive wie Offensive überzeugen mit guten Leistungen, wobei es sicher das ein- oder andere Gegentor hätte weniger sein können.

Zu Hause konnte die SG bereits sechs Spiele gewinnen, die Auswärtsbilanz ist aber auch positiv.

Der März dürfte schon wegweisend werden. Hier geht es nämlich mit TSV Wabern (H), der FSG Gudensberg (A) und dem SC Edermünde (H) gegen mit das Beste, was die Gruppenliga zu bieten hat.

Wie Trainer Rudolph die Vorrunde bewertet, verriet er uns in folgendem Interview:


Hallo Herr Rudolph, wie lautet Ihr Fazit über die Hinrunde?

Rudolph: Logischerweise bin ich zufrieden. Am meisten freut mich, dass wir das Vorjahresergebnis wiederholen konnten und uns erneut im oberen Drittel befinden. Auch ein Ergebnis davon, dass wir selten auf viele Ausfälle reagieren mussten und fast immer ein Großteil des Kaders zur Verfügung stand.


Was hat Ihr Team gutgemacht und wo muss es sich noch verbessern?

Rudolph: Gerade in der ersten Saisonhälfte lief unser ganzes Spiel noch sehr flüssig. Im Aufbauspiel haben wir mittlerweile eine gute Ruhe am Ball. Außerdem haben wir in einigen Spielen phasenweise ein gutes Pressing gespielt.

Wenn ich 90 Minuten nehme, waren ausgerechnet zwei Unentschieden meiner Meinung nach mit unsere besten Spiele – gegen Gudensberg wegen der Intensität im Spiel und gegen Eintracht Baunatal wegen unserer mutigen Spielweise im Aufbau und dem unter Druck setzen des Gegners.

Verbessern können wir uns definitiv noch bei einigen Pressingsituationen, wo wir insgesamt zu unentschlossen agieren, bzw. sich nicht alle beteiligen. Außerdem müssen wir unseren „letzten Pass“ vorm Tor noch gezielter spielen, bzw. muss der Passempfänger sich anders bewegen. Das sind aber nur Kleinigkeiten und das meiste muss man nicht stundenlang üben, viel mehr müssen wir uns im Spiel nur etwas cleverer bei diesen Dingen anstellen.


Welche Platzierung ist am Ende möglich?

Rudolph: Wenn man - wie wir jetzt - oben steht, will man natürlich da bleiben. Wenn wir, nicht wie letzte Saison, mit vielen Verletzungen/Ausfällen konfrontiert werden, können wir am Ende unter den ersten sechs Mannschaften landen – dafür muss aber wieder alles passen. Platzieren wir uns „schlechter“ und müssen uns aber nichts vorwerfen lassen, können wir glaube sehr gut damit umgehen und es einschätzen.

Schön ist für uns, dass wir vermutlich in der oberen Hälfte eine von zwei bis drei Mannschaften sind, die vollkommen ohne Druck aufspielen kann.


Die Ligareform ist derzeit in aller Munde. Wie ist Ihre Meinung dazu?

Rudolph: Grundsätzlich ist es gegenüber den anderen Bezirken fair, dass es dann nur noch eine GL geben wird. Insgesamt würden die eingleisige Gruppenliga und die in drei Klassen aufgeteilte KOL eine höhere Wertigkeit bekommen. In beiden Klassen wird es zu vielen „neuen Konstellationen“ von Duellen kommen, sodass ich die Ligareform positiv sehe, vor allem den Anreiz sich entsprechend für eine Klasse zu qualifizieren!