Altmorschen - Was seit einigen Tagen im Raum stand, ist nun Gewissheit: Uwe Herkt (Foto) ist seit gestern Abend kein Trainer mehr bei der SG Altmorschen/Binsförth. Die Verantwortlichen des A-Ligisten und der 56-Jährige lösten die Vereinbarung per sofort auf. Herkt verabschiedete sich gestern von der Mannschaft.

Die Trennung hatte sich zuletzt angedeutet, war dennoch für Uwe Herkt kein einfacher Schritt. "Es war eine schöne Zeit bei der SG, da geht man nicht so ohne Weiteres. Aber in den letzten Monaten sind viele Dinge zusammengekommen. Die weite Anfahrt von meinem Heimatort Guxhagen nach Altmorschen bzw. Binsförth war ja schon immer ein kleines Problem. Hinzu kam jetzt aber auch, dass ich beruflich mehr Verantwortung habe. Das, und die sportliche Situation bei der SG, haben mich dazu veranlasst, meinen Posten zur Verfügung zu stellen.“

Herkt betont, dass sein Entschluss nichts mit dem Vorstand der SG oder mit dem Team zu tun habe: "Ich habe mit keinem Spieler ein Problem. Aber es ist bekannt, dass ich eine andere Vorstellung von Mannschaftssport habe. Wenn du im Training regelmäßig nur sechs sieben Leute bist und dir praktisch Woche für Woche sonntags sieben acht Spieler fehlen, dann macht das keinen Sinn mehr, zumal, wie gesagt, ich beruflich durch die Umstellungen bei meinem Arbeitgeber stärker gefordert bin und die lange Anfahrt auch noch dazukommt."

Eigentlich wollte Herkt noch bis zur Winterpause weitermachen, aber die deprimierende 1:2-Niederlage vorigen Sonntag beim SC Edermünde II habe ihn ihm dann das Gefühl hochkommen lassen, dass es besser ist, jetzt sofort den Schlussstrich zu ziehen: "Dass wir in Holzhausen verloren haben, kann ich immer noch nicht begreifen. Wir hatten nach dem tollen Sieg in Besse die Chance, wieder an die Top-Drei heranzurücken, zumal das Restprogramm bis zur Winterpause für uns machbar war, und dann lassen wir die drei Punkte so einfach liegen. Und nach dem Spiel erfährst du dann, wer nächsten Sonntag wieder alles fehlt."

Die Betreuung für Sonntag gegen die FSG Gudensberg II, und die beiden anderen Partien vor der Winterpause, dürfte Julian Flügel übernehmen. Herkt hält große Stücke auf den derzeitigen Co-Trainer der SG und traut diesem zu, Chefcoach zu werden: "Wir haben die Trainingspläne zusammenentworfen und ich habe ihn des Öfteren schon das Training leiten lassen. Julian ist mit seinen 36 Jahren im richtigen Alter und hat die Fähigkeiten, Trainer zu werden.“

Wie es für ihn weitergehe, ließ Herkt offen. "Einen Schnellschuss wird es mit Sicherheit nicht geben. Ich möchte nicht sagen, dass ich nie mehr einen Trainerposten annehme, aber meine Karriere als Fußballtrainer neigt sich dem Ende entgegen. Ich könnte mir vorstellen, in einer anderen Funktion weiter dem Fußball verbunden zu sein, da lasse ich ganz einfach mal die Dinge auf mich zukommen. Dann habe ich ja auch einen Enkelsohn, mit dem ich sicher jetzt mehr Zeit verbringen werde. Also langweilig dürfte es mir nicht werden."

So bald feststeht, wie es bei der SG weitergeht, werden wir Sie wie gewohnt darüber informieren.