Borken - Im "Ligen-Check" 2020/21 stellen wir heute die FSG BoSiFreu vor. Die Mannschaft spielt in der Fußball-Kreisliga B3 und belegt nach der Hinrunde den vierten Rang. Als Übungsleiter ist Sven Pfefferkorn tätig.

Die FSG BoSiFreu gehört ganz sicher zu den Verlierern der Corona-Pandemie. Platz zwei war vergangene Spielzeit schon zementiert, der aber wegen der geplanten Einführung der eingleisigen A-Liga diesmal nicht zur Relegation berechtigt hätte. Aber Rang eins war ja auch noch möglich und außerdem rechneten die Verantwortlichen der FSG - zu recht - fest damit, dass der HFV den B3-Liga-Zweiten durchwinken würde, wie so viele andere Tabellenzweiten in Hessen auch. Aber bei den Borkenern war man streng, verwies auf die Regularien in der Spielordnung. Und die sind schlussendlich maßgebend. Also blieb BoSiFreu nichts anderes übrig, als das Urteil des Verbandes zu akzeptieren.

Mannschaft und Trainer sagten sich dann, wir lösen die Sache sportlich und geben als Ziel für die neue Saison den Aufstieg in die Kreisliga A aus.

Aber da hatte man die Rechnung ohne die Konkurrenz gemacht, denn die zeigte dem Team um Torjäger Serhat Yildiz (7 Tore) von Beginn an die Zähne und fügte der FSG gleich zwei Auswärtsniederlagen zu (in Allendorf und in Gilserberg), dazwischen lag der 7:0-Heimsieg über Mardorf. Auch die dritte Auswärtspartie bei der starken SG Brunslar/Wolfershausen II konnte beim 2:2 nicht gewonnen werden. Zu Hause ist die Elf von Kapitän Hendrik Wagner jedoch eine Bank, konnte alle vier Vergleiche für sich entscheiden (23:2 Tore).

Da es diese Saison wegen Corona wieder keine Relegation gibt, muss man sich strecken, denn der Rückstand auf den Tabellenersten SG Landsburg beträgt bereits sechs Zähler.

Wie Übungsleiter Pfefferkorn die Hinserie bewertet, verriet er uns in folgendem Interview:


Hallo Herr Pfefferkorn, 2020 war ja ein mehr als außergewöhnliches Jahr. Was bleibt für Sie als Mensch hängen?

Pfefferkorn: Ich sehe die Dinge nicht mehr zu ernst, weil 2020 zeigt uns, dass es wichtigere Anliegen im Leben gibt und wie schön es ist, mit Menschen in Verbindung zu sein, gerade beim Mannschaftssport. Es zeigt mir, wie toll es ist, ein Teil einer Gemeinschaft zu sein, um miteinander gemeinsame Ziele zu verfolgen.


Sportlich belegt Ihr zurzeit den vierten Platz in der Kreisliga B3, sechs Punkte hinter Rang eins. Wie lautet Ihr Fazit über die Vorrunde?

Pfefferkorn: Wir hatten eine durchwachsene Vorbereitung, trotz einiger Neuzugänge und hoher Trainingsbeteiligung lief es nicht so wie gewollt. Die Corona-Pause tat uns nicht gut, aber da kann man nur an jeden einzelnen Spieler appellieren, seine körperliche Verfassung zu steigern, aber das Gegenteil war der Fall.

Positiv waren die letzten vier Spiele. Über eine Fortsetzung der Serie hoffe ich, damit wir an den Leistungen anknüpfen können.


Zwei Spiele gingen verloren. Was waren hier die Gründe?

Pfefferkorn: Gegen Landsburg haben wir gegen einen starken Gegner verloren, der bissiger war und den Sieg mehr wollte. Bei der zweiten Niederlage war es ein kollektives Versagen, wo es keine Ausreden gab.


Kommt die Winterpause zur rechten Zeit oder hätten Sie gerne noch etwas länger gespielt?

Pfefferkorn: Ich hätte gerne länger gespielt.


Wie überbrückt Ihr die Zeit bis zum Restrückrundenbeginn und was denken Sie, wann und wie wird es nächstes Jahr weitergehen?

Pfefferkorn: Gute Frage, ich hoffe, dass wir zumindest ab Dezember wieder trainieren können, sollte dies erlaubt sein, werde ich unter der Woche mehrere Einheiten anbieten. Noch ein Lockdown wäre fatal für alle Mannschaften. Die Gesundheit geht immer vor, aber ich kann die Situation im Amateursport nicht verstehen, es liegt aber an meiner Einstellung zum Sport und das mir gewisse Dinge fehlen, wie die Bewegung und der soziale Kontakt mit meiner Mannschaft. Für mich ist die Verhältnismäßigkeit nicht gegeben, trotz aller Hygienekonzepte beim Sport. Natürlich hoffe ich, dass die Folgeschäden für Spieler, Mannschaften, Unterstützer sowie Vereine nicht zu groß werden!