Gensungen - Es ist ein Abschied mit Wehmut. Arnd Kauffeld wird sich nach der laufenden Saison zurückziehen und als Trainer des Handball-Drittligisten ESG Gensungen/Felsberg aufhören. „Ich habe für mich gespürt, dass ich die Energie nicht mehr habe“, sagte der 52-Jährige, der bei den Edertalern seit 2014 auf der Bank sitzt.

Als Nachfolger steht der bisherige Athletiktrainer Frank Eidam bereit. „Es war immer mein Traum, nachdem ich als Spieler weggegangen bin, irgendwann einmal als Trainer in Gensungen zu sein“, sagte Eidam. „Er war unsere Wunschlösung“, kommentierte der Technische Direktor Tobias Rummeleit: „Frank kennt sowohl die Mannschaft als auch die DNA der ESG bestens. Er wird mit eigenen Ideen sowohl für Aufbruch stehen als auch die Tradition ehemaliger Spieler auf der Trainerbank in Gensungen erfolgreich fortführen.“

Eidam zur Seite steht in der kommenden Saison Sascha Kurzrock als Torwarttrainer. Als Spieler kann Kurzrock auf Einsätze in der Landes- und Oberliga sowie der 3.Liga zurückblicken, unter anderem hütete er das Tor der HG Rosdorf/Grone, des Eschweger TSV und des SVH Kassel sowie der HSG Baunatal, die er zwischenzeitlich auch als Trainer betreute. „Ich halte sehr viel von ihm. Er arbeitet sehr detailliert“ sagt Eidam. Mit dem Rückzug von Kauffeld scheidet auch Co-Trainer Mario Schumacher aus dem Gensunger Trainerteam aus.

Ganz verlassen wird Kauffeld die Edertaler aber nicht, denn er steht dem neuen Coach weiterhin als „Mentor“ zur Seite. „Es war mein großer Wunsch, dass er im Trainerteam bleibt und mir als Ratgeber den Einstieg erleichtert“, erklärt Eidam. Auch Kauffeld ist von dem Rollentausch angetan: „Als ich Frank damals dazu geholt habe war es bereits meine Idee, dass er mal mein Nachfolger werden könnte. Ich habe ein gutes Gefühl bei der Sache“.

Sowohl Kauffeld als auch Eidam haben in der jüngeren Vergangenheit eine der erfolgreichsten Phasen der Gensunger Handballgeschichte geprägt. Als Kauffeld 1991 als Spieler zu den Edertalern stieß, erlebte er zunächst den Abstieg in die Oberliga. Nach einem einjährigen Intermezzo beim Zweitligisten Göttingen kehrte er 1993 wieder nach Gensungen zurück. Unter dem legendären Trainer Günter Böttcher feierte er zwei Aufstiege und spielte sieben Jahre in der Zweiten Liga, bevor der Kreisläufer und Gensunger Kapitän seine Spielerlaufbahn 2004 beendete und als Trainer beim damaligen Landesligisten GSV Eintracht Baunatal anheuerte. Nach dem Rücktritt des damaligen ESG-Trainers Dragos Negovan sprang er 2013 kurzfristig als Übungsleiter ein. Es gelang es ihm jedoch nicht mehr, die Edertaler noch vor dem Abstieg aus der 3. Liga zu retten. Seit 2014 betreute er die ESG in der Oberliga. Im Jahr 2020 feierte er mit der Mannschaft die Rückkehr in die 3. Liga.

Frank Eidam war 2001 als 18-Jährige von der HSG Eitra/Oberhaun ins Edertal gewechselt, wo er vom damaligen Trainer Günter Böttcher nach und nach als Nachfolger des genialen Gensunger Spielmachers Robert Gherhard aufgebaut wurde. Nach sieben Jahren in der 2. Liga und einer Saison in der 3. Liga wechselte er 2009 zum Drittligisten HSC Bad Neustadt. 2011 schloss er sich der TSG Groß-Bieberau an, 2012 wechselte er zum damaligen Oberligisten TV Gelnhausen. Seit 2020 verstärkt er als Athletiktrainer das Team der ESG.