Bad Tölz - Zum Auftakt ins Jahr 2019 baute Huskies-Cheftrainer Tim Kehler sein Team um. Leon Hungerecker hütete das Tor, dafür nahm Marcel Melichercik auf der Tribüne Platz und Sam Povorozniouk kam für den verletzten Toni Ritter im Sturm zum Einsatz.

Die bereits am Vortag angereisten Schlittenhunde starteten ausgeruht und überlegen in die Partie. In der 5. Spielminute legte Sébastien Sylvestre nach schöner Einzelleistung für Tyler Gron auf, der per Rückhand zur frühen Führung traf. Auch die Minuten nach dem Torerfolg gestaltete Kassel stark, ein weiterer Torerfolg blieb jedoch aus. Nachdem sich Hungerecker gegen Beach (10.) und Dibelka (12.) auszeichnen durfte, zeigten sich die Nordhessen in der Schlussphase des ersten Abschnitts wieder in der Offensive. Mueller und Meilleur verpassten im Gewühl noch Tor Nummer zwei, dieses holte Sam Povorozniouk aber kurz darauf auf sehenswerte Art und Weise nach. In Überzahl hob er den Puck aus kurzer Distanz trocken zum 0:2 unters Dach.

Im Mittelabschnitt ließen die Huskies die Tölzer Löwen fast komplett von der Leine, von der zupackenden und dominanten Spielweise war nur noch selten etwas zu sehen. Leon Hungerecker musste insgesamt 23 Torschüsse abwehren, davon Großchancen von MacAulay, Beach und Dibelka. Nachdem er bei MacAulays Lattentreffer noch Glück hatte (26.), verließ ihn selbiges in Minute 31. Einen Wehrs-Schlagschuss fälschte Florian Strobl zum 1:2-Anschlusstreffer ab.

Bis auf einen gewonnenen Faustkampf von Sam Povorozniouk gegen Johannes Sedlmayr konnten sich die Schlittenhunde in diesem Abschnitt kaum in Szene setzen, die knappe Führung zur zweiten Pausensirene erschien glücklich.

Zu Beginn des Schlussdrittels erinnerten sich die Huskies an die Tugenden des ersten Abschnitts und verlegten das Geschehen weitestgehend in ihre eigene Offensivzone, allerdings ohne zum Torerfolg zu kommen. Ab der 50. Spielminute kamen die Gastgeber wieder besser ins Spiel, Kassel konzentrierte sich darauf, Nadelstiche zu setzen, wie beispielsweise mit Sam Povorozniouks Einzelaktion nach 53 Minuten, die beim Löwen-Torhüter Ben Meisner endete.

In den letzten dreieinhalb Minuten überschlugen sich die Ereignisse. Zunächst kassierte Sébastien Sylvestre nach einem Sticklift gegen seinen Gegenspieler eine umstrittene Strafe. Dezimierte Huskies mussten sich kurz danach erneut auf ihren starken Torhüter Leon Hungerecker verlassen, der gegen freistehenden Stephen MacAulay eine Glanzparade auspackte und den Ausgleich verhinderte. MacAulay hatte eine Minute später aber wieder gut lachen. Nach einem Schuss von der blauen Linie landete der Puck über Umwege auf seiner Kelle, und diesmal ließ er sich nicht ein zweites Mal bitten und traf zum 2:2 in das halbleere Tor.

Doch auch dies sollte noch nicht der Schlusspunkt in der regulären Spielzeit gewesen sein. Eine Minute vor der Sirene setzte sich Tyler Gron sehenswert gegen seinen Gegenspieler durch und wurde beim Lauf auf das Tor unfair gestoppt. „Penalty“ lautete das Urteil des Hauptschiedsrichtergespanns. Gron hatte somit die Riesenchance, seinen Huskies den Dreier im letzten Moment doch noch zu sichern, sein Versuch landete allerdings knapp neben dem Tor.

Somit ging es in die Verlängerung, in der sich die Huskies immerhin den Zusatzpunkt sicherten. Sébastien Sylvestre ließ in der neutralen Zone einen Löwen stehen und verursachte so einen Zwei-auf-eins-Angriff mit Tyler Gron, den der hellblonde Mittelstürmer per Rebound zum 2:3-Endstand abschloss.